Hessische Biografie
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GND-Nummer
11761744X
Böttner, Wilhelm [ID = 15180]
- * 24.2.1752 Ziegenhain, † 24.11.1805 Kassel
Maler, Direktor der Kasseler Kunstakademie - Wirken ↑
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Werdegang:
- 1767-1772 privater Unterricht bei Johann Heinrich Tischbein dem Älteren
- 1772 Studium in Düsseldorf
- 1773-1777 mehrere Studienreisen: Paris; 1777-1781 Rom,
- 1780-1782 weitere Stipendien für Italien und Romaufenthalte
- 1783-1784 Paris
- 1784 von Landgraf Friedrich II. zum Hofmaler ernannt
- 1789 Professor für Malerei und Direktor der Kasseler Kunstakademie als Nachfolger von Johann Heinrich Tischbein d.Ä.
- Schüler Böttners an der Kasseler Kunstakademie: August von der Embde, Johann Werner Henschel, Johann Erdmann Hummel
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Netzwerk:
- Tischbein, Johann Heinrich der Ältere <Lehrer>, * Haina 14.10.1722, † Kassel 22.8.1789, Maler, Radierer
- Vien, Joseph Marie <Lehrer>, GND, * Montpellier 18.6.1716, † Paris 27.3.1809, Maler
- Von der Embde, August <Schüler>, * Kassel 4.12.1780, † Kassel 10.8.1862, Maler
- Henschel, Johann Werner* <Schüler>, * Kassel 14.2.1782, † Rom 15.8.1850, Bildhauer
- Hummel, Johann Erdmann <Schüler>, GND, * Kassel 11.9.1769, † Berlin 26.10.1852, Maler
- Westermayr, Conrad <Schüler>, * 30.1.1765 Hanau, † 5.10.1834/ 1826 Hanau, Maler, Kupferstecher, Grafiker, Miniaturmaler
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Lebensorte:
- Kassel; Paris; Rom
- Familie ↑
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Partner:
- Böttner, Friederike Louise, * 6.1769, † 1848, Tochter von Wille, Wilhelm, *1734 †1818, Geburtsort Kassel, Sterbeort Bad Hersfeld, Prediger (Kassel) und Rektor (Hersfeld)
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Verwandte:
- Nagell, Anna Margaretha, geb. Böttner <Schwester>, verheiratet mit Johann Conrad Nagell
- Nachweise ↑
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Quellen:
- HStAD Bestand R 4 Nr. 34830, Wilhelm IX. Landgraf v. Hessen-Kassel, 1803 Kurfürst Wilhelm I. (1743-1821) / Porträt, vor Landschaftskulisse stehend, Kniestück, Datierung 1790
- HStAD Bestand S 1
- HStAM, 340 Grimm, Br 2847, Lotte Hassenpflug (o. O.) an Marie Böttner (1) (vor 1832)
- HStAM, 340 Grimm, Dr 161, Verzeichniß der vom verstorbenen kurhess. Hofmaler und Professor bey der Academie der bildenden Künste W. Böttner hinterlassenen Gemälde, Kupferstiche, Zeichnungen und Bücher, welche den 27ten Oktober 1806 zu Cassel (..) verkauft werden sollen. Cassel: Etienne 1806. 38 S.
- HStAM, 5, 9559, Unterstützung der Studien des Malers Wilhelm Böttner, seine Ernennung zum Hofmaler und Professor an der Malerakademie sowie sein Tod (1780-1805)
- HStAM Bestand 340 Justi Nr. 241, Böttner, [Wilhelm], Maler in Kassel (3), 1798-1804
- HStAM Bestand 40 a Rubr. 04 Nr. 9860, Verabfolgung der Besoldung an den Hofmaler Wilhelm Boettner zu Kassel, 1784, 1789, 1798
- StadtA KS Bestand E 2 Nr. 267, Hessen-Kassel, Wilhelm I. v., Datierung 1785, Landgraf, Kurfürst; geb. am 3.6.1743 im Bellevueschloss in Kassel, gest. am 27.2.1821
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Literatur:
- Martina Sitt (Hrsg.), „Geeignet, junge Künstler zu belehren…“. Die Anfänge der Kasseler Kunstakademie (1777–1830), 2. Aufl., Hamburg 2018, S. 46, 48, 71, 80, 168, 183, 186, 189 f., 196, 205, 209, 230, 259, 264, 296-298, 325
- Martina Sitt, Römische Funde – wahre und falsche Geschichten um die römischen Erstlingswerke von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und Wilhelm Böttner, in: Zeitschrift für hessische Geschichte und Landeskunde 119 (2014), S. 125-136
- Franz Nerlich; Bénédicte Savoy, Hg, Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt, Bd. 1: 1793-1843, Berlin 2013
- online
- Hille Gruber, Wilhelm Böttner (1752-1805), ein hessischer Hofmaler. Studien zur Porträt- und Historienmalerei mit Katalog, Diss. Heidelberg 2010, Online-Veröffentlichung 2010
- Kassel Lexikon, hrsg. von der Stadt Kassel, Bd. 1, Kassel 2009, S. 80 (Vera Leuschner)
- Paul Schmaling, Künstlerlexikon Hessen-Kassel 1777-2000. Mit den Malerkolonien Willingshausen und Kleinsassen, Kassel 2001, S. 107
- Günter Meißner (Hrsg.), Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Bd. 12, München u.a. 1996, S. 215
- Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.), Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 4, Leipzig 1910, S. 211-212
- Hermann Knackfuß, Geschichte der Königlichen Kunstakademie zu Kassel. Aus den Akten der Akademie zusammengestellt, Kassel 1908, online S. 50, 86, 91-94, 97, 102-108, 112-114, 152, 156
- Gustav Prior (Hrsg.), Jacob Hoffmeister´s gesammelte Nachrichten über Künstler und Kunsthandwerker in Hessen seit etwa 300 Jahren, Hannover 1885, S. 11
- Karl Wilhelm Justi (Hrsg.), Friedrich Wilhelm Stieder's Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte. Von der Reformation bis 1806, Bd. 18, Marburg 1819, S. 52-61
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Bildquelle:
Wilhelm Böttner creator QS:P170,Q2572216, Self portrait, by Wilhelm Böttner, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)
- Leben ↑
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Schon mit 15 Jahren begann er 1767 bei Tischbein d. Ä. noch am Collegium Carolinum seine Ausbildung zum Maler. Nach sechs Jahren reiste er nach Paris, wo er bei Joseph Marie Vien (1716–1809) von Juli 1774 bis November 1775 zusammen mit J. L. David studierte. 1776 wurde er an der Akademie mit der Großen Medaille im Zeichnen ausgezeichnet. Gemeinsam mit A. Nahl d. J. folgte er Vien auch nach Rom, als jener dort 1777 Direktor der Akademie de France à Rome wurde. Sein Erstlingswerk „Jupiter und Ganymed“ (ein Bildzitat nach A. R. Mengs mit Anlehnungen an Raphael aus der Villa Farnesina), empfahl Vien seinen Gästen zur Ansicht in Böttners Werkstatt. Auch bei anderen Themen (Amor, 1793) orientierte er sich nachweislich an Zeichnungen nach römischen oder französischen (J. G. Drouais) Vorbildern. 1781 erhielt er ein Reisestipendium des Landgrafen, um erneut nach Italien zu reisen. 1784 wurde er von Wilhelm IX. zum Hofmaler ernannt. Nach Tischbeins Tod 1789 wurde er Akademiedirektor bis zu seinem Tod 1805.
- Zitierweise ↑
- „Böttner, Wilhelm“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/11761744X> (Stand: 28.11.2023)