Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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Abbildungen

Die Kaserne des 5. Dragoner-Regiments in Hofgeismar, um 1913

↑ von Scotti, Ausmarsch und erste Kriegswochen des 5. Rheinischen Dragoner-Regiments von Manteuffel aus Hofgeismar, 1914

Abschnitt 1: Mobilmachung des Dragonerregiments in Hofgeismar

[21-22]
Mobilmachung und Abtransport.

Der Befehl zur Mobilmachung traf beim Regiment in Hofgeismar am 1. August 1914 gegen 4 Uhr nachmittags ein. Erster Mobilmachungstag [S. 22] war der 2. August. — Da infolge der bereits seit dem 31. Juli bestehenden drohenden Kriegsgefahr jeden Augenblick mit dem Eintreffen des Mobilmachungsbefehls gerechnet wurde, so war auch beim Regiment seit diesem Tage alles fieberhaft tätig gewesen, um das reibungslose Ablaufen dieses komplizierten Uhrwerks zu ermöglichen. Über allem aber stand der Ernst der Stunde. Wenn auch in der Brust jedes Angehörigen des Manteuffel-Dragoner-Regiments das Herz in begeistertem Tatendrang höher klopfte, so lag doch in dem Wort Krieg ein Klang, den noch niemand selbst erfahren hatte.

Die allgemeine Begeisterung aber, die an diesem Tage jeden Deutschen ergriff, das opferfreudige, selbstverständliche Hintenanstellen aller eigenen, persönlichen und beruflichen Angelegenheiten für das bedrohte Vaterland, die erwartungsvolle Freude jedes Soldaten, vom höchsten Führer herunter bis zum Patrouillenreiter, der bewußte Stolz und die feste Zuversicht auf die deutsche Kraft und Stärke in dem bevorstehenden furchtbaren Kampf war hinreißend und großartig in seiner gewaltigen Einmütigkeit.

An diesem Abend bewegte sich auch ein großer Zug von Hofgeismarer Bürgern vor das Offizierskasino, um gemeinsam mit dem dort fast vollzählig versammelten Offizierkorps ein begeistertes Hoch auf den obersten Kriegsherrn¹ auszubringen.

Von diesem Tage an begann für uns der Krieg. Der Mobilmachungsplan des Regiments regelte jede erforderliche Tätigkeit. Jeder Offizier wußte, was zu tun war. Die Reiseroute war in Cassel zu holen, die Pferdeausmusterung begann, die Schwadronskammern öffneten sich und in den Stuben und Ställen der Eskadrons sah es bunt aus. Die laut Mobilmachungsorder zum aktiven Regiment tretenden Reserve-Offiziere und Reservisten der einzelnen Eskadrons waren z. T. bereits eingetroffen. Anderen machte der nunmehr schwierige Eisenbahn-Personenverkehr die Reise lang und beschwerlich. — Die 5. Eskadron wurde Ersatz-Eskadron und ergänzte aus ihren Beständen die vier Feld-Eskadrons.
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1. D.h. auf Kaiser Wilhelm II. ↑