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Nationalflagge (Großbritannien)

Straßen und Plätze

Friedrichstraße

Häuser in der Friedrichstraße (Hauptgebäude) aufrufen

Die Friedrichstraße verbindet als Querstraße die → Louisenstraße mit der → Kaiser-Friedrich-Promenade. Kommt man vom Bahnhof über den Rathausplatz, so läuft man direkt auf die Straße zu, in deren nördlicher Blickachse genau die russisch-orthodoxe Kirche platziert wurde. Damit bildet die Friedrichstraße eine der städtebaulich prominenten Verbindungen zwischen Stadt und Kurpark.

Die Friedrichstraße liegt schon jenseits der verdichteten städtischen Bebauung der 1860er- und 1870er Jahre. Sie schließt mit ihrem Lauf parallel zur → Ferdinandstraße den Ferdinandsplatz im Osten ab. Im Gegensatz zur Ferdinandstraße zeigt die Friedrichstraße bereits, wie die Kurstadt nach einem letzten Bauboom in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts allmählich die Grenzen ihres Wachstums erreichte. Sie weist keine geschlossene Blockrandbebauung auf, sondern weitgehend freistehende Villen und Einfamilienhäuser in Gartengrundstücken, von denen mit Ausnahme zweier Gebäude alle erst nach 1918 entstanden sind. So leitet die Friedrichstraße von der verdichteten städtischen Bebauung in die östlichen Villenviertel nördlich der Louisenstraße über.

Die ursprüngliche Absicht, den Ferdinandsplatz mit dieser Straße auf der Ostseite städtebaulich abzuschließen und die innerstädtische Blockrandbebauung fortzuführen, verraten deutlich das Haus Nr. 4 und das von Louis Jacobi 1891 entworfene Haus Nr. 9. Die Anlage der Straße war schon vor 1848 als Teil der klassizistischen Stadterweiterung nach Osten projektiert, wie „Coghlans Plan of Homburg from a Drawing of Mr. Westerfeld“ 1848 ausweist1. Die noch spätklassizistischen Stilformen des Hauses Nr. 4 lassen vermuten, dass die Friedrichstraße im Zusammenhang mit der Platzanlage bald nach 1865 angelegt wurde. Der Bau der russisch-orthodoxen Kirche berücksichtigte bereits ihren Verlauf, seine über Eck gestellte Position direkt in der Straßenachse verrät die Bemühungen um eine repräsentative Ausgestaltung des Stadtbildes der mondänen Kurstadt im späten 19. Jahrhundert.

Chr. Ottersbach

Statistik

Gebäudebeschreibung 1907 (Hauptgebäude)
Taxierte Nutzwerte (Durchschnitt)1803.57Mark
Brandkassenwerte (Durchschnitt)24830.00Mark
Geschosszahl (Durchschnitt)2.29

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