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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Peter zum Jungen 1450 ?, Oestrich

Oestrich · Gem. Oestrich-Winkel · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Oestrich

Gebäude / Areal:

Oestrich, Kath. Pfarrkirche St. Martin

Angaben zum Standort:

Die Grabstätte lag vor dem Marienaltar.

Merkmale

Datierung:

1450 (?)

Typ:

Epitaph

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

Das im Epitaphienbuch derer zum Jungen abgebildete, in der Kirche an die Wand gestellte1) Grabmal zeigte die kniende Ganzfigur des gerüsteten Ritters mit seinem Vollwappen vor sich. In den oberen Ecken der Platte befanden sich jeweils die Wappen seiner beiden Ehefrauen. Nach Epitaphienbuch zum Jungen.

1) Helwich: muro apposito cernitur epitaphium.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Zum Jungen; Falkenberg; Landeck.

Dargestellte Personen:

Peter zum Jungen.

Peter zum Jungen, Sohn des Friele (+ 1399) und einer von Dambach, bewohnte die 1391 von seinem Vater errichtete sog. Burg in Oestrich, die er wiederherrichten und mit seinem Wappen schmücken ließ.2) Er war zweimal verheiratet: Die erste Ehe schloß er mit einer unbekannten Frau aus dem Hause Falkenberg, Tochter eines Johann (Henn) von Falkenberg und einer Greta zu Liechtenberg, die zweite mit Clara von Landeck, Tochter des Jeckel und der Clara Salmann.3) Aus beiden Verbindungen entstammten Töchter.4) Peter zum Jungen war einige Zeit in Händel mit Eberhard von Windeck, dem Biographen Kaiser Sigismunds, verwickelt.5) Der wohlhabende, 1430 in den Adelsstand erhobene Mainzer Patrizier gilt als Stifter des hl. Grabes in der Pfarrkirche.6) Sein Sterbejahr ist trotz der bei allen Gewährsleuten einhellig zu 1450 überlieferten Grabinschrift nicht ganz eindeutig, da spätere Urkundenbelege für 1451 und vielleicht sogar 1454 existieren.7)

2) Schrohe, Zum Jungen 101; auch Kratz, Oestrich 16.

3) Akten derer Zum Jungen in den Historiographischen Quellen fol. 201 v; Humbracht Taf. 48.

4) Rhein. Antiquarius II 11, 249.

5) Hierzu ausführlich ebd. 255-281.

6) So Müller/Geisler, Kirchenführer Oestrich 6.

7) Roth nannte als mutmaßliches Sterbejahr aus einer nicht belegten Quelle das Jahr 1454, vgl. Roth, Geschichts-quellen I 323 Nr. 36, während in der Urkunde vom 5. Oktober 1451 dem Peter zum Jungen vom Oestricher Oberschultheißen eine Erklärung abgegeben wird, vgl. HStAW 108/1013, so auch bei Kratz, Oestrich 17; Humbracht Taf. 48 bestätigte das Todesjahr 1450 aus Helwich.

Inschrift

Umschrift:

Anno domini / m cccc l obiit dominus Petrus / zum Jungen / cuius anima requiescat in sancta pace amen.

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 270
  • Epitaphienbuch Zum Jungen 45
  • Akten derer Zum Jungen fol. 201v
  • Rhein. Antiquarius II 11, 249
  • Zaun, Landkapitel 174
  • Nassaus ausgestorbene Adelsfam. XVIII, 4.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige

Wappen:

Jungen, Zum · Zum Jungen · Falkenberg · Landeck

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 173 f., Nr. 207.

Zitierweise
„Peter zum Jungen 1450 ?, Oestrich“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1909> (Stand: 24.3.2006)