Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
Hadamar, „Mischlingsabteilung“
- Hadamar, Gemeinde Hadamar, Landkreis Limburg-Weilburg
Mönchberg 8 - Klassifikation ↑
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Kategorie:
Verfolgung
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Subkategorie:
- Nutzungsgeschichte ↑
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Beschreibung:
In der Landesheilanstalt Hadamar wurde ein „Erziehungsheim für Mischlingskinder“ eingerichtet. In dieses Heim wurden Kinder gebracht, die einen jüdischen Elternteil hatten. Nach ihrer Einweisung wurden sie ermordet. Zwischen 34 und 40 Kinder fanden auf diese Art den Tod.
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Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):
April 1943
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Nutzungsende (späteste Erwähnung):
1945
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Weitere Nutzungen des Objekts:
- Hadamar, Landesheilanstalt, Wehrmachtslazarett (August 1939–Oktober 1940)
- Hadamar, Landesheilanstalt (13. Januar 1941–26. März 1945)
- Hadamar, vorgebliche Tuberkulose-Station für Zwangsarbeiter (1943–1945)
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Nutzung vor NS-Zeit:
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Mönchberg in Hadamar, wo sich heute die Gedenkstätte befindet, ein Franziskanerkloster gegründet. Nach der Überführung des Gebäudes in staatlichen Besitz nutzte die öffentliche Hand dieses zunächst als Hebammenlehranstalt und ab 1883 als „Korrigendenanstalt“, in der entlassene Strafgefangene untergebracht waren, um ihr Verhalten zu „korrigieren“. Für diese wurde neben dem ehemaligen Klostergebäude ein Neubau errichtet, in dem sich später die Tötungsanstalt befand und heute die Gedenkstätte. Das Gebäude nutzte ab 1906 die „Landes-Pflegeanstalt für Geisteskranke“ und wurde ab Anfang der 1920er Jahre zusätzlich von einem Psychopathinnenheim genutzt, weshalb die Einrichtung von nun an den Namen „Landesheil- und Erziehungsanstalt“ trug.
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Nutzung nach NS-Zeit:
Nach der Befreiung 1945 führte man den Anstaltsbetrieb fort. Die letzten Bewohner der begleitenden psychiatrischen Dienste zogen 2017 aus dem Gebäude aus. Die erste, von Medizinstudierenden erarbeitete Ausstellung zur NS-"Euthanasie", befand sich ab 1983 neben den ehemaligen Tötungsräumen im Keller. Die heutige Dauerausstellung der Gedenkstätte Hadamar wurde 1991 eröffnet.
- Indizes ↑
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Orte:
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Sachbegriffe:
Judenverfolgung · Vernichtung · Gesundheitswesen · Verfolgung · Euthanasie
- Nachweise ↑
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Kooperationspartner:
Gedenkstätte Hadamar, PD Dr. Georg Lilienthal
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Literatur:
- Krause-Schmitt, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Bd. 2, S. 133
- Krause-Vilmar, Breitenau und Hadamar, S. 3 f.
- Schmuck-Schätzel, „Euthanasie“ in der kirchlichen Publizistik - nach 1945: eine Untersuchung von kirchlichen Publikationen zu den „Euthanasie“-Verbrechen in Württemberg und Hessen, S. 139
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Weblinks:
- Abbildungen ↑
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Abbildungen:
- 1091-FA-050: Im Vordergrund die ehem. "T-4 Busgarage" der Landesheilanstalt Hadamar, 2008. © Aufnahme Dirk Strohmenger, April 2008
- 1091-FM-050: Die Landesheilanstalt Hadamar, 1941-1945 © Stadtarchiv Hadamar/ Gedenkstätte Hadamar
- Zitierweise ↑
- „Hadamar, „Mischlingsabteilung““, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/2656> (Stand: 22.11.2022)