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Grabdenkmäler

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Unbekannte Person um 1540/49, Gießen

Gießen · Gem. Gießen · Landkreis Gießen | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Gießen

Gebäude / Areal:

Gießen, Oberhessisches Museum Altes Schloß (dort bei der Enttrümmerung 1973 wiedergefunden).

Heutiger Aufbewahrungsort:

Gießen, Oberhessisches Museum Altes Schloß (dort bei der Enttrümmerung 1973 wiedergefunden).

Wohl vom Alten Friedhof in Gießen stammend.

Merkmale

Datierung:

um 1540/49

Typ:

Scheibenkreuz-Grabstein

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

38 x 38 cm (B x H)

Beschreibung

Beschreibung:

Radius der Scheibe 19 cm, Scheibendurchmesser daraus errechnet 38 cm, Breite des Schaftansatzes ca. 23 cm, Dicke 10,5 cm.

Von diesem Denkmal sind nur noch drei kleinere Bruchstücke erhalten, von denen zwei aneinander passen. Die geometrische

Zuordnun dieser beiden Stücke konnte anhand des Erhaltungszustandes der Schmalseite vorgenommen werden, so daß Längs- und

Querbalken des Kreuze der Vorderseite zweifelsfrei feststehen. Obgleich das nasenbesetzte Kreuz der Vorderseite und der Scheibendurchmesser bemerkenswerte Übereinstimmungen mit dem Scheibenkreuz-Grabstein des Tomas Schnyder (?)

erkennen lassen, wären als wesentliche Unterschiede zu nennen:

1. eine Umschrift auf der Vorder- und Rückseite,

2. eine erhabene Minuskelschrift und

3. auf der Rückseite kein Kreuz, sondern ein Handwerkszeichen tragender Schild.

Das hier vorliegende Denkmal ist demzufolge entwicklungsgeschichtlich jünger als das Scheibenkreuz des Tomas Schnyder (?). Die Inschrift der Rückseite ist zerstört.

Unter den hessischen Scheibenkreuz-Grabsteinen ist nicht nur die Ausführung der nasenbesetzten Kreuze sondern auch die

erhabene Minuskelinschrift einmalig.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Handwerker · Bürger

Enthaltene Wappen:

Das Wappen auf dem Schild der Rückseite ist nicht mehr zu deuten.

Dargestellte Personen:

Nach der Inschrift der Vorderseite wäre der Stein in den vierziger Jahren des 16. Jahrhunderts entstanden und aufgrund des Wappenschildes auf der Rückseite wohl einem Gießener Handwerker gesetzt worden.

Inschrift

Umschrift:

[........] m[illesim]o quadrage [........]

Kommentar:

Die Inschrift ist erhaben ausgeführt.

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Azzola, Friedrich Karl: Zwei mittelalterliche Scheibenkreuz-Grabsteine aus dem enttrümmerten ehemaligen "Oberhessischen
  • Museum" im Alten Schloß zu Gießen, in: Mitteilungen des OberhessischeGeschichtsvereins NF 62 (1977), S. 57-59.

Sachbegriffe:

Kreuze, nasenbesetzte · Wappen · Bürger · Handwerker

Bearbeitung:

Azzola, Friedrich Karl: Zwei mittelalterliche Scheibenkreuz-Grabsteine aus dem enttrümmerten ehemaligen "Oberhessischen

Museum" im Alten Schloß zu Gießen, in: Mitteilungen des OberhessischeGeschichtsvereins NF 62 (1977), S. 57-59 [danach Andreas Schmidt, HLGL.]

Zitierweise
„Unbekannte Person um 1540/49, Gießen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/870> (Stand: 6.2.2007)