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Grabdenkmäler

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Philipp Daniel Goebel 1694, Heuchelheim

Heuchelheim · Gem. Heuchelheim · Landkreis Gießen | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Heuchelheim

Gebäude / Areal:

Heuchelheim, Evangelische Pfarrkirche.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Heuchelheim, Evangelische Pfarrkirche.

An der Ostwand im Inneren des neuen Kirchenschiffes.

Merkmale

Datierung:

22. Januar 1694

Typ:

Epitaph

Material:

roter Sandstein mit Resten farbiger Fassung

Erhaltung:

erhalten

Beschreibung

Beschreibung:

Das Epitaph zeigt im Giebel einen geflügelten Engelskopf, darunter eine kurze, von einem Lorbeerkranz gerahmte Inschrift (A). Links und rechts je ein Vollwappen mit Initialen (B). Darunter ein großes, rechteckiges Feld mit Inschrift (C), beiderseits begleitet von Rankenwerk. Mit letzterem verziert ist auch der Fuß des Denkmals.

Das Epitaph stammt mit ziemlicher Sicherheit aus der Werkstatt des Marburger Bildhauers Johann Adam Franck (1653-1705). Dies zeigt der Vergleich mit zwei von ihm signierten Stücken in Roßdorf (bei Amöneburg) und Marburg, die dem vorliegenden Stein insbesondere im Schriftbild und in der Ausführung einzelner Elemente stark ähneln.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

geistliche Personen

Enthaltene Wappen:

Im Giebel links das Wappen des Vaters Johann Adam Goebel, bezeichnet mit dessen Initialen, das im Schild einen Pelikan mit seinen Jungen und auf dem Helm nur den Pelikan zeigt. Rechts das Wappen des Schwiegervaters Johann Wilhelmi, bezeichnet mit dessen Initialen, das im Schild eine Pflanze mit 4 Blüten in einem Topf und auf dem Helm eine männliche Gestalt mit einer Blume in der Rechten zeigt.

Dargestellte Personen:

Magister Philipp Daniel Goebel, geboren am 8. Januar 1659 als Sohn des Stadtfähnrichs Johann Adam Goebel und der Anna Margaretha geb. Weidau zu Gießen. Er wurde im März 1685 Pfarrer in Laubach und heiratete während dieser Zeit Anna Kunigunda, die Tochter des Johann Wilhelmi, Rector primarius zu Echzell, mit der er 3 Kinder zeugte, von denen 2 zum Zeitpunkt der Anfertigung des Epitaphs noch lebten. Anschließend war Goebel 5 Monate Pfarrer in Königsberg und dann bis zu seinem Tod in Heuchelheim. Er starb am 22. Januar 1694 im Alter von 35 Jahren und 14 Tagen. (Alle Angaben nach der Inschrift)

Inschrift

Umschrift:

A:

Nichts verdirbt /

was Christo Stirbt ·

B:

I.(ohann) A.(dam) G.(oebel)

I.(ohann) W.(ilhelmi)

C:

CHRISTO HAT GELEBET /

weyland · HERR M(AGISTER) · PHILIPP DANIEL GOEBEL /

Nach dem er in diese welt gebohren /

Im Jahr CHRISTI 1659. den 8. IANUARIJ /

von /

H(ER)R · IOHANN ADAM GOEBEL Statt Fendrich in Giesse(n) /

und /

Anna Margretha Weidauin /

CHRISTO HAT ER IN DEN SELBEN GEDIENT /

Nicht nur in der Jugend /

Durch erlernung nützlicher Künsten u: Sprachen /

Darzu er empfangen /

Von Gottes gutte Tüchtigkeit /

welche Befordert /

Der Eltern trewe Forsichtigkeit /

und Vornehmen gönner gewogenheit /

Sondern auch im Manlichen Alter /

Da ihn Gott beruffen zum dienst Seiner Kirchen /

Nach LAUBACH A(nn)o. 1685. im Monat MARTIO /

wehrenderzeit hat er sich in Ehelich gemeinschafft eingelass(en) /

mit /

ANNA KUNIGUNDA H(ER)R · IOH.(ANN) WILHELMI RECT.(OR) PRIM.(ARIUS) /

zu Echzel J:(ung) Fr:(au) Tochter, /

Mit welcher Er erzeugt 3. Kinder deren noch 2. lebe(n) /

Darauff Führet ihn Gott nacher Königs Berg /

und nach verfliesung 5. Mon:(aten) vo(n) dan(n)en wiederu(m) /

Nach HEUCHELHEIM /

Allwo er der gemeinde CHRISTI /

Als ein Treuer Lehrer und Fleisiger Wachter /

Als ein andachtiger Bether u(nd) · Auffrichtiger Beken(n)er /

Bis in ANNO 1694. vorgestanden /

In welchen er Christo gestorben den 22. IAN:(UARII) /

Nachdem er denselbigen gelebet 35. Jahr 14. tag /

und So ist Er gestorben, /

Aber nicht verdorben, /

Dann nichts verdirbt /

Was Christo Stirbt ! /

Das Mercke O. Leser /

Lebe Christo und nicht der welt /

So würd das Sterben /

Dir nicht zum Verderben. /

Leich TEXT. 2. TIM.(OTHEUS) 1 V(ER)S. 12. /

Denn ich weiss an welchen ich Glaube.

Schrift:

Überwiegend Fraktur, einzelne Worte in Kapitalis

Nachweise

Personen:

Goebel, Johann Adam · Goebel, Anna Margaretha, geb. Weidau · Weidau, Anna Margaretha, verheiratete Goebel · Goebel, Anna Kunigunda, geb. Wilhelmi · Wilhelmi, Anna Kunigunda, verheiratete Goebel · Wilhelmi, Johann · Franck, Johann Adam

Orte:

Echzell · Gießen · Königsberg · Laubach · Marburg · Roßdorf (bei Amöneburg)

Sachbegriffe:

Wappen · Farbfassungen · Fassungen, farbige · Engelsköpfe · Rankenwerk · Bildhauer · Männer · Pfarrer

Wappen:

Goebel · Wilhelmi

Bearbeitung:

Andreas Schmidt, HLGL

Zitierweise
„Philipp Daniel Goebel 1694, Heuchelheim“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1013> (Stand: 18.9.2008)