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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Eberhard III. Graf von Katzenelnbogen 1328, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Ursprünglich vor dem Stephansaltar im Grafenchor. Winkelmann beschreibt den Inschriftenträger als Bildnisgrabstein, welcher auf der Erden lag.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Klosterkirche

Merkmale

Datierung:

13. Dezember 1328

Typ:

Grabinschrift

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Katzenelnbogen.

Dargestellte Personen:

Wahrscheinlich Graf Eberhard III. von Katzenelnbogen.

Die Totengedächtnisinschrift ist nicht mit Wenck dem Grafen Eberhard II. zuzuordnen, sondern mit Demandt eher auf Eberhard III., Sohn Graf Bertholds III. von Katzenelnbogen und der Gräfin Adelheid von Sayn, zu beziehen.2) Er verheiratete sich vor dem 14. Januar 1327 mit Agnes von Bickenbach. Dieser Verbindung entstammten der Sohn Eberhard IV. (+ 1354) und die Tochter Elisabeth (+ nach 3.4.1385), die beide nicht in Eberbach bestattet wurden.

Über die Grableite des Grafen und die Bestattungskosten, die von den Eberbacher Mönchen bezahlt wurden, sind wir aus der Urkunde vom 23. April 1331 3) informiert. Aus ihr geht hervor, daß Ulrich von Bickenbach, Vormund des noch unmündigen Sohnes des Verstorbenen, Eberhard IV., dessen Anteil am Zehnten zu Arheiligen den Eberbacher Mönchen für die von diesen angemahnten Bestattungskosten in Höhe von 170 Gulden verpfändete. In diesem hohen Betrag waren wohl nicht nur die Kosten für den Arzt und die Bestattung, sondern auch für die Herstellung des Bildnisgrabsteins enthalten. Mit dem jüngsten Fund der Grabplattenfragmente des Grafen Eberhard I. von Katzenelnbogen stellt sich die Frage nach der Identität des Verstorbenen erneut, für den jener qualitätvolle, inschriftlose Tumbendeckel, der an der Westwand des Nordquerhauses aufgestellt ist, angefertigt wurde. Er wird seit den Veröffentlichungen Rossels 1860 zwar mit dem Grafen Eberhard I. von Katzenelnbogen in Verbindung gebracht, doch Fischel zweifelte 1926 diese Zuschreibung an, da sie mit Recht darauf verwies, daß das unbeschriftete Grabdenkmal sich sehr gut auch einem anderen Katzenelnbogener Grafen zuordnen ließe.4) Suckale wiederum wies jüngst die Zuschreibung an Graf Eberhard III. zurück. Er sah die Anfertigung des Tumbendeckels eher im Zusammenhang mit Graf Eberhard I. von Katzenelnbogen im Sinne einer aufwendigen Tumbenanlage.5)

2) Reg. Katz. I 41; ebd. Nr. 710.

3) Ebd. Nr. 760.

4) Fischel 66-68; vgl. auch Kessel, Heiligenverehrung, 212 f. Sie vermutete neben Eberhard III. den 1331 verstorbenen Wilhelm I., der jedoch ausscheidet. Ein Fragmentstück seines ebenfalls sehr aufwendigen Grabdenkmals hat sich in Eberbach erhalten.

5) Suckale 225 f. Nr. 22.

Inschrift

Umschrift:

Anno domini m ccc xxviii idus decembris obiit nobilis vir comes Eberhardus de Katzenelenbogen requiescat in Christo.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1328, an den iden de Dezember, starb der edle Mann Graf Eberhard von Katzenelnbogen. Er ruhe in Christo.

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 154
  • Winkelmann, Hess. Chronic I 115 Nr. II
  • Lucae I 186
  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 78
  • Bär, Epitaphiensammlung fol. 1
  • Würdtwein, Epitaphienbuch 233
  • Wenck, Hess. Landesgesch. I UB, Grabschriften 273 Nr. VIII
  • Aufhebungsprotokoll 19 Nr. V
  • Roth, Geschichtsquellen III 255
  • Beitr. Gesch. Erzstift 25; Reg. Katz. I Nr. 710.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Grafen

Wappen:

Katzenelnbogen, Grafen

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 45 f., Nr. 38.

Zitierweise
„Eberhard III. Graf von Katzenelnbogen 1328, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1783> (Stand: 12.3.2006)