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Grabdenkmäler

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Säugling Ferdinand Prinz von Hessen-Homburg 1683, Homburg

Bad Homburg · Gem. Bad Homburg v. d. Höhe · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Bad Homburg

Gebäude / Areal:

Bad Homburg, Schlosskirche, Fürstengruft

Angaben zum Standort:

Er war ursprünglich an der Ostseite der Gruft aufgestellt.

Angaben zum Aufbewahrungsort:

Befindet sich seit 1936/37 im Wandregal unten als erster Sarkophag links.

Merkmale

Datierung:

1683

Typ:

Sarkophag

Material:

Zinn

Erhaltung:

erhalten

Größe:

23 x 27 x 65 cm (B x H x L)

Größe der Buchstaben:

0,5-1,2 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Sarkophag des Säuglings Ferdinand Prinz von Hessen-Homburg.1) Kleiner Kindersarkophag aus Zinn mit beschriftetem Deckel. Oben auf dem Deckel sind unter einer Krone die Grabinschrift (A) in 15 Zeilen und auf beiden Längsseiten je eine gereimte Spruchinschrift in vier Zeilen eingraviert, rechts (B), links (C). Zwei Vollwappen befinden sich auf den Längsseiten vor bzw. am Ende der jeweiligen Inschrift. Die Unterseite des Sarkophages trägt reliefierte Löwenköpfe mit Tragringen im Maul. Der Boden ist teilweise eingeschlagen. Als Worttrenner dienen Quadrangel.


  1. Hamel, Namens-Verzeichniß Nr. 22, Liste der Bestatteten nach Hamel Nr. 23.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en) · Kind(er)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Landgrafen von Hessen, Linie Hessen-Darmstadt bzw. Hessen-Homburg; (jüngeres) Herzogtum Kurland2)


  1. Mittelschild: Ketteler-Bathory (in Rot ein silberner Kesselhaken, dessen Inneres gespalten von Rot und Gold, vorne die silberne gekrönte Wolfskinnlade (Bathory), hinten in Schwarz die verschränkten Initialen S(IGISMUND) A(UGUST) für den König von Polen; Schild quadriert von Kurland (1/4. in Silber einwärtsgekehrter roter Löwe) und Semgallen (2/3. in Blau ein von Rand einwärts schreitender natürlicher Elen-Hirsch), vgl. Siebmacher u. a., Wappenbuch Bd. I, 3. Abt., 3. Reihe A (Fürsten, FstA) 122 m. Taf. 148f.

Dargestellte Personen:

Ferdinand kam am Abend des 2. August 1683 als vierter Sohn Landgraf Friedrichs II. von Hessen-Homburg und dessen zweiter Ehefrau Louise Elisabeth Herzogin von Kurland (Kat.-Nr. 399) zur Welt und wurde am 4. August notgetauft.3) Die in der Inschrift (A) angegebenen Geburtsund Sterbezeiten entsprechen denen im Kirchenbuch der reformierten Gemeinde, aus dem sie offenbar übernommen wurden. Nach dem Kirchenbuch der lutherischen Gemeinde wurde Ferdinand in der Nacht zwischen dem 2. und 3. August geboren, am 4. getauft und verstarb am Morgen des 5. August.4) Die Beisetzung in der fürstlichen Gruft erfolgte am 14. August abends um 21 Uhr „ganz still in Begleitung von 16 Fackeln und der Bedienten vom Hof“5).


  1. Vgl. Knetsch, Haus Brabant 390f. XXIV 29; zu den Eltern vgl. Europ. Stammtafeln NF I,2 Taf. 252.
  2. Knetsch ebd.
  3. Ebd. 391 Anm. 3.
Inschrift

Umschrift:

A FERDINAND, von / Gottes gnaden land/graff zu hessen, Fürst / zu hirschfeld,

graff / zu catzenelenbogen, / dietz, ziegenhein nidda / vnd schauenburg, / ist ge-

boren den · 2 · / AUGUSTI, abends / vmb · 8 · vhr / ANNO / · 1683 · / vnd

gestorben / den · 4 · / AUGUSTI · / nachts vmb / · 1 · vhr · / ANNO / 1 · 6 ·

8·3·

B So ist der lebenslauff der Menschen hie auff erden /

das sie wovon sie sind, zu erden wieder werden /

kaum gehen wir in die welt, gleich heist es wieder kehrt /

in eines vaters hausz da alles ewig wehrt

C Dis hat PRINTZ FERDINAND, in seinen kurtzen tagen /

erfahren, dass darin nichts seÿ alsz qual vnd plagen /

drumb seelig ist der mensch, der in der unschuld stirbt /

der fraget nichts dar nach, wan sie im feur verdirbt

Kommentar:

Deutsche Reimverse (B, C).

Schrift:

Fraktur, mit Kapitalis (A, C), Fraktur (B)

Nachweise

Literatur:

Wappen:

Landgrafen von Hessen, Linie Hessen-Darmstadt bzw. Hessen-Homburg · (jüngeres) Herzogtum Kurland

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 364.

Zitierweise
„Säugling Ferdinand Prinz von Hessen-Homburg 1683, Homburg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2547> (Stand: 20.3.2023)