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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Johannes 1453, Eltville

Eltville · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eltville

Gebäude / Areal:

Eltville, Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul

Angaben zum Standort:

1942 war die Schieferplatte außen (?) am Chor angebracht.1)

1) Bei Dehio Hessen (1942) 387 ohne Inschriftenzitat erwähnt.

Laut Zeitungsnotiz vom April 2003 fand sich im Nachlaß (?) des Eltviller Archivars Kremer eine Zeichnung mit dem Wortlaut der Inschrift auf der Grabplatte des Geistlichen Johannes.

Merkmale

Datierung:

1453

Typ:

Grabplatte

Beschreibung

Beschreibung:

Im Innenfeld befanden sich zwei große, senkrecht gegeneinandergekehrte Kreuze, von denen das untere zusätzlich einen Kelch und ein kleines Wappen aufwies. Im unteren Bereich der Platte standen zeilenweise angeordnet - nach Meinung des Gewährsmannes - zwei Grabinschriften (A, B); insgesamt konnte er vier Zeilen erkennen. Beim Bau des Jugendhauses 1965 zerstört.2) Nach Kremer.

Soweit man sich auf die Abschrift des offenbar schon zerstörten Textes verlassen kann, enthalten beide Zeilenhälften Hexameterteile mit dem seit dem Frühmittelalter bekannten Wortspiel ossa -fossa. Das hier mitgeteilte Todesdatum in Inschrift (A) läßt sich möglicherweise sogar auf den in Inschrift (B) genannten Johannes beziehen. Das Verfahren, das Datum aus dem Grabgedicht herauszulösen, ist nicht ungewöhnlich.5)

2) Frdl. Hinweis von Herrn Hans Kremer, Eltville, der den Stein noch sah und die Inschrift abschrieb.

5) Vgl. im Bestand Nrr. 63 f., 196.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

geistliche Personen

Enthaltene Wappen:

? (ein Kreuz). Zwei Hexameter, caudati (B).

Dargestellte Personen:

Ein Geistliche Johannes, der aus Bonn gebürtig war.

Es ist angesichts des fragmentarischen Inschrift nicht möglich, den oder die Verstorbenen zu identifizieren. In den Eltviller Pfarrerlisten kommt der Vorname Johannes nur bei dem 1465 verstorbenen Johannes Leonardi und bei dem 1653 verstorbenen Johannes Brigelius vor; auch unter den bekannten Frühmessern findet sich kein Johannes.3)

3) Zaun, Landkapitel 67 f.

Inschrift

Umschrift:

A HAC · SUNT · IN · TUMBA · JOHANNIS · CORPUS · ET · OSSA

NATI · DE · BONNA

MENTEM · CAPIAT · BONA · DOSSAa)

B OBIIT ANNO DOMINI M CCCC liii xxii · die · april(is)


  1. Sic ! Statt FOSSA.

Kommentar:

Leoninische Hexameter (mit Endreim und unreinem Binnenreim)

Schrift:

Gotische Majuskel (A), Gotische Majuskel und gotische Minuskel (B)

Nachweise

Literatur:

  • Kremer, Inschriftensammlung Nr. 26 (mit Abzeichnung)
  • Karl-Heinz Wahl, Archivar rettete Grabinschrift für Nachwelt. In: Wiesbadener Kurier vom 28. Oder 29.04.2003, ohne Seitenzählung.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Geistliche

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 176 f., Nr. 211. / Yonne Monsses, Inschriften-Kommission der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

Zitierweise
„Johannes 1453, Eltville“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1913> (Stand: 8.4.2006)