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Grabdenkmäler

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Abt Johannes von Siegen 1515, Johannisberg

Johannisberg · Gem. Geisenheim · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Johannisberg

Gebäude / Areal:

Johannisberg, Kath. Pfarrkirche St. Johannes (aus ehem. Klosterkirche)

Angaben zum Standort:

Sein Grab befand sich ursprünglich auf der Südseite der Klosterkirche im Boden vor dem Altar des hl. Benedikt.

Merkmale

Datierung:

1515

Typ:

Grabplatte

Material:

Sandstein

Erhaltung:

teilweise erhalten

Größe:

60 x 120 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5-8 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Der erhaltene Plattenrest zeigt in dem durch eine dünne Linie hervorgehobenen Feld den leicht reliefierten Abtsstab; auf dem Rand läuft die scharfkantig eingehauene Grabinschrift um. Der untere Plattenteil ist abgetrennt und verloren.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Ordensangehörige · geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Abt Johannes von Siegen.

Bevor er als Nachfolger des 1496 verstorbenen Abtes Gerhard von Montabaur in bereits vorgerücktem Alter zum neuen Johannisberger Abt gewählt wurde, hatte Johannes von Siegen 30 Jahre lang als Krankenpfleger des Klosters gewirkt.1) Seine Wahl und Einsetzung erfolgte im September 1496 unter Leitung des Mainzer Weihbischofs E(be)rhard von Redwitz.2) Seit seiner Aufnahme in das Generalkapitel der Bursfelder Union 1497 zu Erfurt besuchte er die Generalkapitelsversammlungen häufig3) und wurde 1498 und 1499 mit der Visitation von Kloster Hirsau, 1506 mit derjenigen von Schönau beauftragt.4) Auch betätigte sich Abt Johannes als Bauherr des Kreuzganges, den er mit Fenstern und Gewölben versehen ließ. Eine neue Brunnenanlage wurde 1507 gemeinsam mit Junker Johannes von Hohenstein und dessen Sohn begonnen. Diese Anlage konnte erst sieben Jahre später durch Abt Friedrich von Rüdesheim vollendet werden. 1508 trat Abt Johannes wegen Erblindung vom Amt zurück.

1) Struck, Johannisberg 47. 0

2) Roth, Geschichtsquellen I Nr. 62.

3) 1499 Reinhardsbrunn, 1501 Köln, 1503 und 1506 Mainz (St. Jakob), s. Struck (wie Anm. 1).

4) Ebd.

Inschrift

Umschrift:

Anno d(omi)ni M° · / ccccc · xv · die vero mensis Julii xviii · [obiit venerabilis pater et dominus] Johan(n)es de Segen abbas h(uius) Mo(na)ste(r)ii

Kommentar:

Ergänzt nach Helwich.

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Chronist in Schannat, Vindemiae I 159, ed. Roth, Geschichtsquellen III 98
  • Helwich, Syntagma 278
  • Roth, Geschichtsquellen III 282
  • Kdm. 205
  • Struck, Johannisberg 47.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 313 f., Nr. 366.

Zitierweise
„Abt Johannes von Siegen 1515, Johannisberg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1973> (Stand: 20.9.2021)