Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Siegfried von Glimmenthal 1401, Rode

Rode · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Rode

Gebäude / Areal:

Rode, ehem. Kirche der Chorherren vom hl. Grab

Angaben zum Standort:

Der Edelknecht wurde im Chor der Kirche vor dem Hochaltar bestattet.

Merkmale

Datierung:

15. März 1401

Typ:

Grabplatte

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

Nach einer bisher unpublizierten Zeichnung von unbekannter Hand um 1760 war der Inschriftenträger eine schlichte Steinplatte mit dem gekippten Vollwappen in der Mitte, zwei auf der Zeichnung untingierten Wappenschilden im oberen Plattenviertel und der auf dem Rand zwischen Linien umlaufenden Grabinschrift. Nach Zeichnung Würdtweinsche Epitaphiensammlung, erg. nach Helwich.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Glimmenthal (in Silber ein rotes Mittelschildchen)1); ? (ein Schrägfluß); ? (fünffach schräggeteilt).

1) In Epitaphiensammlung im Mittelschild ein roter? Balken, begleitet von zwei roten Fäden, im linken Obereck eine Lilie, Helmzier geschlossener Flug, Schildbild wiederholend; bei Helwich nur untingierter Mittelschild und Lilie im linken Obereck.

Dargestellte Personen:

Edelknecht Siegfried von Glimmenthal.

Über die Familie von Glimme/Glimmenthal und ihre Linien weiß man nur wenig.2) Die Ritter von Glimmenthal werden 1263 erstmals erwähnt.3) Nähere Beziehungen bestanden zwischen ihnen und dem benachbarten Kloster Tiefenthal: Hier ist 1379 eine Elsa von Glimmmenthal als Nonne bezeugt; 4) auch diente das Kloster als Begräbnisort der Familie.

Der Verstorbene mit dem Beinamen Barfuß ist 1375 in einem Vertrag mit dem Kloster Eberbach bezüglich des Viehtriebs am Mapper Hof belegt.5)

Bei dem zwischen 1427 und 1438 urkundlich nachgewiesenen mainzischen Kammermeister Siegfried von Glimmenthal6) handelt es sich um den Sohn des Verstorbenen.

2) Als Unteräste werden die Glimme, Rost und Heppe von Glimmenthal genannt, vgl. die Kurzzusammenstellung bei Kunkel, Marienthal 21-26; s. zur Familiengeschichte auch Scharhag, Ritter von Glimmenthal 4-6.

3) Nach Kunkel, Tiefenthal 21 f.; Ritter Kuno wird erwähnt in einer Urkunde vom Dezember 1263 nach NUBI, 2 Nr. 744.

4) Roth, Geschichtsquellen I 8 Nr. 48.

5) Ebd. 167 Nr. 1224 und ebd. II 112 Nr. 145.

6) Bodmann 1,315 Anm. e setzt unter dem Nachweis zu 1429 dem Vornamen den Beinamen Barfuß hinzu; zu 1401 nennt er den Verstorbenen gleich zweimal; zu seinem Sohn 1427 vgl. HStAW 14/716; Regest zu 1429 Februar 24 bei Roth, Geschichtsquellen I 286 Nr. 2; zu 1435 ebd. 431 Nr. 9; zu 1438 vgl. HStAW 108/95; zur Tätigkeit Siegfrieds d.J. als oberster Finanzbeamter der mainzischen Kanzlei vgl. die Nachweise bei Ringel, Kanzlei 31; 83.

Inschrift

Umschrift:

+ anno · d(omi)ni · m · cccc / primo [feria] tertia · p(ost) · leta(r)e · obiit / sifridu(s) de / g[lun]e · dal · a[r]mig(er) · c(uius) · a(n)i(ma) · r(e)q(ui)escat · i(n) · pace

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 325
  • Würdtweinsche Epitaphiensammlung H. 20 Bl. 3
  • Bodmann l, 315 Anm. e
  • Roth, Geschichtsquellen III 237.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Ritter

Wappen:

Glimmenthal

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 137 f., Nr. 158.

Zitierweise
„Siegfried von Glimmenthal 1401, Rode“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1876> (Stand: 24.3.2006)