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Eberhard Kesselhut 1376, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Ursprünglich im Nordflügel des Kreuzganges gelegen, nach 1803 als Kanaldeckel benutzt,1) heute aufrecht an der Wand des Kreuzgangwestflügels angebracht.

1) In dem quadratischen Loch saß der Eisendeckel der Kanalabdeckung. Ein Teil des Kreuzganges war zum Waschraum des Zuchthauses Eberbach umfunktioniert worden, frdl. Hinweis Dr. h.c. Josef Staab, Johannisberg.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Kreuzgang

Merkmale

Datierung:

14. November 1376

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

108 x 223.5 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

7-7,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

In der Mitte leicht reliefierter Helm des ehemals vorhandenen Vollwappens, das der quadratisch ausgehauenen Kanalöffnung weichen mußte. Auf dem Rand der Platte umlaufende, gut erhaltene, von zwei Linien eingefaßte Inschrift mit Resten der einstigen schwarzen Buchstabenfüllung. Absprengung in der rechten unteren Randzone, kaum abgetreten.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Kesselhut (Schild fehlt, Helmzier: über Topfhelm mit Decke ein Hut mit offenem Federbusch).

Dargestellte Personen:

Eberhard Kesselhut.

Ein Ebirhard Kezzilhut, Edelknecht wird als Zeuge bei Verhandlungen genannt, die anläßlich des Verkaufs einer Ewiggült in Niederingelheim an das Mariengredenstift zu Mainz 1355 schriftlich festgehalten wurden.2) Als Schultheiß von Niederingelheim nennt ihn die Urkunde vom 3. Mai 1361, die den Verkauf einer Ewiggült an das Mainzer Stift St. Stephan belegt.3) Der Eberbacher Nekrologeintrag zu Kesselhuts Tod vermerkte, daß er als Wohltäter der Abtei den Gregorsaltar mit 500 Pfund hallischer Währung dotiert hatte.4)

2) Urk.StMz II Nr. 1521 zu 1355 März 16.

3) Vgl. ebd. Nr. 1682 zu 1361 Mai 3. Noch im Mai seines Todesjahres kaufte Kesselhut eine Wiese, die als Lehen der Grafen von Katzenelnbogen herrührte, vgl. HStAW 22/1147 zu 1376 Mai 25.

4) Roth, Geschichtsquellen III 55 und Zusatz et in aliis bonis benefecit monasterio nostro.

Inschrift

Umschrift:

+ ANNO · D(OMI)NI · M° · CCC° · / LXXUI · XVIII · K(A)L(ENDA)S · DECEMBRIS · O(BIIT) · EBIRHAR/DVS · KESZELHOT · / ARMIG(ER) · CVI(VS) · A(N)I(M)A · REQVIESCAT · I(N) · PACE · AM(EN)

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1376, am 18. Tag vor den Kalenden des Dezember starb Eberhard Kesselhut, Knappe, dessen Seele in Frieden ruhe. Amen.

Schrift:

Gotische Majuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 182
  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 86
  • Bär, Epitaphiensammlung fol. 2
  • Würdtwein, Epitaphienbuch 236
  • Roth, Geschichtsquellen III 271
  • Beitr. Gesch. Erzstift 27.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Ritter

Wappen:

Kesselhut

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 106 f., Nr. 111.

Zitierweise
„Eberhard Kesselhut 1376, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1847> (Stand: 4.10.2006)