Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5318 Allendorf; Lumda
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Ortskennziffer
53101704005

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Burg am Wasser

189 m über NN
Gemarkung Treis a. d. Lumda, Gemeinde Staufenberg, Landkreis Gießen
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die „Burg am Wasser“ ist die jüngere der beiden Burgen in Treis. Ungefähr 1550 verließ die ältere Linie der Schutzbar genannt Milchling die gemeinsame Burg Ellhaus und errichtete direkt gegenüber am anderen Ufer der Lumda eine neue Burg. Um den Bau der Burg entwickelte sich ein langer Rechtsstreit zwischen den Burgherren und der Treiser Bevölkerung, die sich - letztlich vergeblich - dagegen wehrte, die Lasten und Dienste des Burgbaus zu tragen.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Burg Treis

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

4 km östlich von Staufenberg

Lage:

Die Burg liegt südöstlich des historischen Ortskerns am nördlichen Ufer der Lumda, gegenüber der Burg Ellhaus.

Treis an der Lumda, Haupstraße 46

Geschichte

Burggeschichte:

Die sogenannte „Burg am Wasser“ ist die jüngere der beiden Burgen in Treis. Die ältere und reichere Linie der Familie Schutzbar genannt Milchling verließ um 1550 die gemeinsame Burg Ellhaus und Craft von Schutzbar ließ am gegenüberliegenden Lumdaufer auf dem Gelände des Gutes Scheunenhof die neue Burg errichten. Die Treiser klagten vor dem Hofgericht in Marburg gegen den Burgbau und gegen die ihnen dabei auferlegten Dienste, konnten jedoch zunächst kein günstiges Urteil erwirken. 1565 waren sie erfolgreicher und das Gericht urteilte, den Milchlings stünden zwei Burgsitze nicht zu. Mit wiederholten Einsprüchen (1574, 1590) dauerte der Streit weiter an, obwohl die Burg längst stand und bewohnt war. Im Jahr 1656 ging sie in den Besitz der Landgrafen von Hessen-Kassel über und wurde Sitz der landesherrlichen Verwaltung (Rentei, Justizamt später auch Staatsforstamt).

Laufzeit:

1550–

Besitzgeschichte:

Die Burg wurde von der älteren Linie der Familie Schutzbar genannt Milchling erbaut. Als diese Linie ausstarb, kam die Anlage 1656 in den Besitz der Landgrafen von Hessen-Kassel. Heute ist das Gelände in Privatbesitz.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Craft von Schutzbar genannt Milchling ließ ab 1550 die „Burg am Wasser“ errichteten, unter seinem Sohn Ebert wurde sie weiter ausgebaut. 1801/02 wurde auf den Fundamenten eines älteren Gebäudes das jetzige Amtshaus errichtet.

Erhaltungszustand:

Die mittelalterlichen Wohngebäude stehen nicht mehr. Die Ringmauer ist erhalten, wenn auch nicht in der ursprünglichen Höhe. Der Rundturm an der Südostecke ist ebenfalls gut erhalten.

Denkmaltopographie:

Das historische Burggelände umfasst das von West nach Ost gerichtete ummauerte Hofareal, das von der Hauptstraße bis ans Ufer der Lumda reicht. Außer dem 1801/02 auf den Grundmauern des alten Burgbaus errichteten Amtshauses, einem dreigeschossigen kubischen Gebäude, das mit seiner Langseite direkt an der Straße steht, blieben große Teile der 1,10 m starken Ringmauer erhalten. Sie sowie die durch eine Gartenlaube bekrönten Reste eines Eckturms oder Erkers im Südwesten und der vollständig erhaltene kleine Rundturm mit Spitzdach an der Südostecke gehören zum ursprünglichen Bestand der einst stark befestigten Burg.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg am Wasser, Gemeinde Staufenberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15227> (Stand: 27.9.2018)