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Herzogtum Nassau 1819 – 13. Seck

Weitere Informationen

Dorchheim

Ortsteil · 218 m über NN
Gemeinde Elbtal, Landkreis Limburg-Weilburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

Dorchheim liegt 15 km nördlich von Limburg.

Lage und Verkehrslage:

Der Ort liegt 7 km nordöstlich von Hadamar.

Dorchheim liegt direkt an der B54.

Ersterwähnung:

nach 1190

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1190: villani

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3433650, 5596946
UTM: 32 U 433602 5595147
WGS84: 50.504527° N, 8.063675° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

533005010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 235, davon 162 Acker (= 68.94 %), 39 Wiesen (= 16.60 %), 11 Holzungen (= 4.68 %)
  • 1961 (Hektar): 234, davon 18 Wald (= 7.69 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1612: 19 Familien
  • 1679: 21 Familien
  • 1885: 423, davon 10 evangelisch (= 2.36 %), 413 katholisch (= 97.64 %)
  • 1961: 570, davon 51 evangelisch (= 8.95 %), 514 katholisch (= 90.18 %)
  • 1970: 613
  • 1987: 578
  • 1991: 735

Diagramme:

Dorchheim: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Früh- und Hochmittelalter: Zent Bleseberg (Frickhofen) bzw. die Vier Zehnten (Elsoff, Frickhofen, Lahr und Niederzeuzheim)
  • 1787: Fürst zu Nassau-Diez, Dillenburg, Hadamar und Siegen (Nassau-Oranien), Fürstentum Hadamar, Amt Mengerskirchen
  • 1806-1813: Großherzogtum Berg, Departement der Sieg, Arrondissement Dillenburg, Kanton Hadamar, Amt Ellar
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Hadamar
  • 1849: Herzogtum Nassau, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk III (Kreisamt Hadamar)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Hadamar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Oberlahnkreis
  • 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis Limburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Limburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Limburg
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Limburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg

Altkreis:

Limburg

Gericht:

  • Im Früh- und Hochmittelalter: Herrschaft Ellar
  • 1743: Amt Mengerskirchen
  • 1885: Amt- und Landgericht Limburg a. d. Lahn
  • bis 1816: Amt Ellar
  • 1816: Amt Hadamar
  • 1849: Justizamt Hadamar
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Hadamar
  • 1867: Amtsgericht Hadamar

Herrschaft:

Im Früh- und Hochmittelalter: Herrschaft Ellar

Bis 1137: Grafschaft Diez

Von 1337: bis vor 1362: als Diezer Pfand Teil der Grafschaft Nassau-Hadamar

1362-1367: wieder Grafschaft Diez

1367-1405: als Teil der Vier Zehnten (Elsoff, Frickhofen, Lahr und Niederzeuzheim) zur Grafschaft Katzenelnbogen

1405-1479: Vier Zehnten zu 1/3 im Besitz von Nassau-Dillenburg und zu 2/3 im Besitz der Grafschaft Katzenelnbogen

1479-1534: die Zehnten zu 2/3 der Landgrafschaft Hessen und zu 1/3 den Grafen von Nassau-Dillenburg

1534-1557: Landgrafschaft Hessen, die Grafen von Nassau-Dillenburg und Kurtrier zu je 1/3 im Besitz der Vier Zehnten

1557-1606: im alleinigen Besitz der Grafen von Sayn

1606-1650: Grafschaft Nassau-Hadamar

1650-1711: Fürstentum Nassau-Hadamar

1717-1743: Fürstentum Nassau-Dillenburg

1743-1806: Grafen von Nassau-Diez als Teil des Fürstentums Nassau-Oranien

1806-1813: Großherzogtums Berg

1813-1815: Nassau-Oranien

Gemeindeentwicklung:

Zum 1.2.1971 als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Elbtal eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Zum Jahr 1190 wird Dorchheim in grangia nostra Hademar im Güterverzeichnis des Kloster Eberbach genannt.

Zehntverhältnisse:

1332 gehörte der Zehnte zu Dorchheim den Herren von Runkel und Westerburg.

Ortsadel:

1215

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Um 1100: Kapelle auf dem Friedhof
  • 1190: ecclesia
  • 1905/06: Bau der heutigen Pfarrkirche
  • Seit 1320: Versehung der Kirche durch einen Konventualen des Klosters Marienstatt

Patrozinien:

  • Nikolaus

Pfarrzugehörigkeit:

Ab 1320: Pfarrei Frickhofen

Die Friedhofskapelle gehörte ab 1590 zur Pfarrei Frickhofen.

Am 01.11.1896 wurde die Pfarrvikarie Dorchheim eingerichtet. Die Vikarie bestand aus Dorchheim, Waldmannshausen und Mühlbach, welche vorher dem Kirchspiel Frickhofen angehört hatten sowie Heuchelheim und Hangenmeilingen, welche vorher dem Kirchspiel Niederzeuzheim angehört hatten.

Am 01.10.1944 wurde die Pfarrei Dorchheim eingerichtet, welche die Orte Dorchheim, Elbgrund, Hangenmeilingen und Heuchelheim umfasste.

Patronat:

1272 erhalten die Zisterzienser in Marienstatt das Patronat über die Dorchheimer Kirche von Kuno von Dorchheim.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Nassau-Dillenburg: ab 1533

Reformierter Bekenntniswechsel: um 1575

Katholischer Bekenntniswechsel in Nassau-Hadamar: ab 1629

Kirchliche Mittelbehörden:

Kirchspiel Frickhofen ( Blasiusberg)

Seit 1200 mit der Kapelle am Friedhof Trierer Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Dietkirchen

Ab 1326 werden allen Abgaben für den Mainzer Erzbischof und dessen Archidiakon vom Landkapitel geleistet.

Seit 1743 Landkapitel Hadamar

Seit 1827 dem Bistum Limburg zugehörig

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

1806 gehören 2 Mühlen zu Dorchheim.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Dorchheim, Landkreis Limburg-Weilburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/8240> (Stand: 25.11.2022)