Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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↑ Kriegsgedichte in der Zeitung für das Dillthal, Juli / August 1914

Abschnitt 24: Ferdinand Nicodemus, Durch! (Gedicht)

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Durch! —

Der Sieg ist unser! — Tausend Glocken läuten
Die Böller tönen weit hinein ins Tal;
Was diese Tage für das Reich bedeuten,
Ein hoffend Volk, durchbebt von Zorn und Qual.
Zum Himmel fliegen feurige Granaten,
Vernichtung bringend unsrer Feinde Burg;
Ein Hurra uns'ren tapferen Soldaten,
Niemals zurück, stets vorwärts, mutig durch! —

Nur mutig durch! Mag auch die Erde dröhnen,
Ob diesem Völkerkampfe blutig wild.
Gott sei mit ihnen, deinen deutschen Söhnen,
Auf daß der Feinde Hohn wird bald gestillt.
Vorwärts zum Sturm, die Heldenväter schauen
Vom Himmel her, ihr Geist sei Wagenburg;
Ein still Gebet hinauf zu ew'gen Auen,
Dann in den Feind mit Gott, und mutig durch! —

Der deutsche Geist, der deutsche Arm, er zeige
Noch einmal jetzt, was deutscher Mut vermag.
Ob sich auch mancher tot zur Erde neige,
Sein Leben weiht er Deutschlands neuem Tag!
Sein oder Nichtsein ist die Losung heute;
Deckt Viele auch gar blut'ge Ackerfurch;
Das deutsche Reich wird nie der Räuber Beute,
Der deutsche Volksgeist er geht siegend durch! —

Nur mutig durch! — Sind's auch der Opfer große,
Und fordert heut das Vaterland gar viel,
Die Friedenstage neben blut'gem Spiel.
Es ruhen ja im ew'gen Zeitenschoose,
Der Gatte reist sich los von treuen Herzen,
Des Jünglings Träne rinnt im Mutterschoß,
Der Mut, er steigt hoch über Erdenschmerzen,
Die Liebe zu dem Vaterland ist groß! —

Nur auf die Brut der Russen und der Franzen,
Zwingt nieder Englands feige Söldnerschar;
Laßt sie den Tango regelrecht jetzt tanzen,
Trotzt, deutsche Krieger, jeglicher Gefahr!
Ob kommen sie von Westen, Süden, Osten,
Kurier sie, deutscher Michel, als Chirurg;
Laß sie die Pillen ew'ger Heilkraft kosten
Und schlage dich vom Fels zum Meere durch! —

Herborn. Ferdinand Nicodemus.

[Veröffentlicht in der Zeitung für das Dillthal vom 29. August 1914]
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