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Pfarrer Konrad Marsilius Wenck 1686, Usingen

Usingen · Gem. Usingen · Hochtaunuskreis | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Usingen

Premises:

Alter Friedhof an der Evangelischen Pfarrkirche

Characteristics

Dating:

1686

Type:

Grabkreuz

Material:

Holz

Conservation:

verloren

Description

Description:

Grabkreuz des Pfarrers Konrad Marsilius Wenck. Im Ev. Kirchenbuch verzeichnete sein Amtsnachfolger Johann Konrad Filgus1) unter dem Datum des 4. Juli 1686 Wencks Tod und Bestattung.2) Demzufolge hatte sich der alte Pfarrer selbst noch den Leichtext ausgesucht und zwei Tage vor seinem Tod das Grabgedicht verfasst. Dieses wurde seinem Wunsch entsprechend auf das „vorgesteckte Creutz“ geschrieben („so auch geschehen“). Vermutlich handelte es sich dabei um ein hölzernes Kreuz, das am Grabplatz auf dem Friedhof „aufgesteckt“ wurde.


  1. Aus Münzenberg gebürtig, Sohn des dortigen Pfarrers Georg Filgus, vgl. Kaethner/Kaethner, Usingen 324 Nr. 11. 1673–79 persönlicher Hof- und Feldprediger Fürst Walrads von Nassau-Usingen in den Niederlanden, vgl. ebd. und Ihle, Fürst Walrad 37. Filgus war Wencks unmittelbarer Amtsnachfolger in Usingen bis zu seinem Tod 1712.
  2. Filgus.

Sex, Age, Family Status:

männliche Person(en)

Estate:

geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Konrad Marsilius Wenck3) wurde in Usingen am 27. Januar 1601 als Sohn des dortigen Kirchenund Schulvorstehers Thomas Wenck geboren. Sein theologisches Studium absolvierte er in Gießen; seit 1622/23 übernahm er die Leitung der 1551 erstmals erwähnten protestantischen Lateinschule4) in Usingen. Im November 1635, zwei Monate nach dem zweiten großen Stadtbrand, trat Wenck die Pfarrstelle in seiner Heimatstadt an. Trotz der Beschwernisse seiner frühen Amtszeit durch die Nachwirkungen des Brandes, Krankheiten (Pest) und Einquartierungen von Kriegsvolk kümmerte sich Wenck intensiv um den Wiederaufbau der Kirche in gewissenhafter Ausübung seiner Amtspflichten. Diese sorgsame Amtsführung wurde 1662 mit Wencks Ernennung zum Inspektor belohnt; einige Jahre später konnte er das von ihm seit 1645 bewohnte Privathaus verlassen und in das 1668/69 neuerrichtete Pfarrhaus in der Pfarrgasse 7 umziehen. 1683, drei Jahre vor seinem Tode, konnte der alte Pfarrer wegen Gebrechlichkeit seine Amtsgeschäfte nicht mehr erledigen, behielt aber bis kurz vor seinem Tode noch „seine Seelen-Kräfte“. Er starb am 2. Juli 1686 und wurde am 4. Juli bestattet.5)


  1. Vgl. Bonnet, Lehrer o. S.; Kaethner/Kaethner, Usingen 165–168, 237, 324, Nr. 10; Renkhoff, Nass. Biographie 862, Nr. 4707; „Wenck, Conrad Marsilius“, in: Hessische Biografie (Stand: 14.3.2013).
  2. Vgl. Kallenbach, Dorfschulen 31; auch Kaethner/Kaethner, Usingen 191ff. zur Lateinschule.
  3. Kaethner/Kaethner, Usingen 168; HHStAW 135, Usingen, Nr. 45,3 Einladung der Usinger Kanzlei an alle Pastoren des Inspektorats zu Wencks Beerdigung auf 1686 Juli 4.
Inscription

Umschrift:

Hier liegt der alt Inspector Wenck

Wer das liest, sein End er wohl bedenck,

Der Inspector ist nun begraben, in der Freud

Erwartet er seiner Zuhörer ohn alles leydt.

Kommentar:

Nach Filgus.

Deutsche Reimverse.

References

Bibliography:

  • Filgus, Johann Konrad: emeines Kirchen=Buch [Usingen] in welchem aller bericht von Getaufften, vnd Confirmirten Kindern, Verehlichten vnd verstorbenen Christen sowohl der statt=gemeindt Usingen alß auch dero darzu gehörigen filial Westerfeldt, zu finden. Im Jahr unsers heylß 1685 angefangen, vnd so lang alß der H(err) will, fortgeführet von mir (...). Hdschr. 17. Jh. Ev. Kirchengemeinde Usingen, o. Sign, (1685) Bd. 2, Nr. 10.

Editing:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 375.

Citation
„Pfarrer Konrad Marsilius Wenck 1686, Usingen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/2550> (Stand: 20.3.2023)