Regesta of the Landgraves of Hessen
1398 Mai 3
Burgfrieden zwischen Pfalzgraf Ruprecht und den Boos von Waldeck über die Burg Waldeck
Regest-Nr. 16219
- Tradition
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Dorsal Notes: Copey des Burgfrieden uber das slos walteck uf den hunsruck. Copies: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 4678 〈Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Nachtrag 1, Nr. 170〉. - Regestum
- Bacherach. - Pfalzgraf Ruprecht bei Rhein, Johann und Philipp, Brüder und Ritter, Boss von Waldeck, Dieter von Waldeck gen. Templer, Winand von Waldeck und Johann Boos d.J. von Waldeck und Johann und Hertwin, Brüder, von Venningen, Gemeine auf der Burg Waldeck im Hunsrück, schließen einen Burgfrieden.
Zum ersten soll der Burgfrieden gelten von der Rostbach, da sie um die Boge gehit, von da bis an den tuben born, die giesel brechts wege bis an den grellen born über den Hain bis an hillegrus born, von dort zum Helmersbach bis an den paffen born, von dort wieder an den Rostbach.
Keiner der Gamerben soll den anderen oder dessen Kinder und Verwandte an Leib und Gut schädigen. Geschieht es doch, wird der Übeltäter und seine Erben für mindestens ein Jahr aus dem Burgfrieden verbannt, bis er den Schaden nach Urteil der anderen Gemeiner gebessert hat. Beleidigt ein Ganerbe den anderen, muß er mit seiner Frau und seinen Kindern die Burg für acht Wochen verlassen.
Auch darf kein Gemeiner Feinde eines anderen wissentlich in die Burg bringen.
Jeder der in die Gemeinschaft der Burg aufgenommen wird, muß diesen Burgfrieden beschwören und eine besiegelte Urkunde darüber ausstellen. Für den Erhalt der Burg ist von einem Fürsten 61 Gulden Mainzer Währung zu bezahlen, ein Graf oder Herr bezahlt 31 Gulden, ein Ritter oder Edelknecht dagegen 13 Gulden. Jeder Fürst, Graf oder Herr ist verpflichtet zwei Wächter in der Burg zu halten, Ritter und Edelknechte bezahlen je einen Wächter. Der Lohn aller anderen Bediensteten auf dem Schloß wird unter den Ganerben je nach Besitzanteil aufgeteilt. Kommt einer der Ganerben dieser Verpflichtung nicht nach, soll sein Anteil vom Baumeister aus der Gemeinschaftskasse bezahlt werden. Das versäumte Geld muß mit Schadensersatz und einer Buße in Höhe von 50 Gulden zurück bezahlt werden.
Der Baumeister wird jedes Jahr am Sonntag nach Pfingsten gewählt.
Keiner der Ganerben oder Burgmannen darf einen anderen Burgfrieden ohne das Einverständnis der anderen Burgherren eingehen.
Als Ganerbe angenommen werden können nur direkte Erben der derzeitigen Ganerben und auch erst, wenn die neu Aufzunehmenden den vorliegenden Burgfrieden beschworen haben.
Auch der Amtmann der Burg Waldeck soll den Burgfrieden beschwören. Alle anderen Bediensteten auf der Burg sollen dem Pfalzgrafen und den übrigen Ganerben Treue schwören.
Ausgenommen von diesem Burgfrieden ist Erzbischof Werner von Trier und seine Nachfolger, -
Datum Wording
geben zu Bacherach uf das heilge crucis tag als es funden war inventionis zu latin 1398.
- References
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Place of Issue
Bacharach (Gem. Rhein-Nahe/Lkr. Mainz-Bingen/Rheinland-Pfalz)
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Granter
Pfalz, Kurfürsten, Ruprecht II. · Boos von Waldeck, Johann · Boos von Waldeck, Philipp · Waldeck, Dieter von, gen. Templer · Waldeck, Winand von · Boos von Waldeck, Johann [I.] von · Venningen, Johann von · Venningen, Hertwin von
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Recipient
Pfalz, Kurfürsten, Ruprecht II. · Boos von Waldeck, Johann · Boos von Waldeck, Philipp · Waldeck, Dieter von, gen. Templer · Waldeck, Winand von · Boos von Waldeck, Johann [I.] von · Venningen, Johann von · Venningen, Hertwin von
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Other Persons
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Other Places
Trier (Rheinland-Pfalz) · Waldeck (Gem. Kastellaun/Rhein-Hunsrück-Kreis/Rheinland-Pfalz), Burg · Mainz (Rheinland-Pfalz)
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Keywords
Flurnamen · Burgfrieden · Pfalzgrafen · Baumeister · Burgen, Personal auf · Wächter · Ganerben · Ritter · Währungen, Mainzer
- Text Basis
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Document Particulars, Regestum
am Original
- Citation
- Landgrafen-Regesten online Nr. 16219 <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/lgr/id/16219> (Stand: 03.05.2024)