Historical Gazetteer
- Ordnance Map
- 5218 Niederwalgern
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- Topographical Maps
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historical Maps
- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 70. Niederweimar
- Gerichtsstätten
- Gerichtsplatz in Niederweimar
Niederweimar
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Ortsteil · 178 m über NN
Gemeinde Weimar (Lahn), Landkreis Marburg-Biedenkopf - Settlement ↑
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Settlement Type:
Dorf
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Localization:
ca. 6,5 km südwestlich Marburg
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Geographical Situation:
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen im Allna-Tal. Ortskern mit dichter Gehöftanordnung und nahezu kreisrundem Umriß (ehemalige Dorfbefestigung). Am Nord-Rand des Ortes lineare Bebauung. Moderne Bebauung im Norden und Osten.
Die B 255 führt im Zuge einer alten Landstraße von Siegen bzw. Dillenburg durch Nieder-Weimar. Auf sie trifft von Süden Straße Wenkbach-Gisselberg im Zuge der alten Landstraße Frankfurt-Bremen bzw. Kassel; zugleich Köln-Leipziger Messestraße bzw. Wetzlarer Landstraße. Ursprünglich war die frühe Weinstraße aus dem Rhein-Main-Gebiet Richtung Paderborn / Bremen führend die Hauptverkehrsader (Nord-Süd Achse des Dorfes).
Bahnhof, gegenwärtig Haltepunkt, der Eisenbahnlinie Kassel - Frankfurt am Main ("Main-Weser-Bahn", erbaut 1850).
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Earliest Reference:
1138/1139
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Settlement Development:
Flurnamen Hofacker am West-Rand und südlich Nieder-Weimar
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Historical Names:
- Wimere, de (1138/39) [Urkunden und Quellen zur Geschichte von Stadt und Abtei Siegburg, S. 92-94, Nr. 43; sofern nicht auf Ober-Weimar zu beziehen]
- Wymare (1280) [Wyss 1 Nr. 381]
- Wimere (1291) [vgl. auch Ober-Weimar]
- Wimer inferior (1294)
- Niderwimere (1320]
- Nyderinwymere (1320)
- Wimere inferior (1326)
- Wymar an der straze (1358)
- Wynber (1470)
- Niddernweymar (1518)
- Weimar, Nieder-
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Naming:
- villa (1320) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1I Nr. 380]
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Land Consolidation:
1925/1926
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Earliest Local Map:
1717
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Coordinates:
Gauß-Krüger: 3481314, 5625162
UTM: 32 U 481247 5623352
WGS84: 50.761634° N, 8.734109° O OpenLayers - Statistics ↑
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Location Code:
534020060
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Land Usage Statistics:
- 1838 (Kasseler Acker): 1395 stellbares Land, 180 Wiesen, 87 Gärten, 54 Triesche.
- 1885 (Hektar): 586, davon 355 Acker (= 60.58 %), 58 Wiesen (= 9.90 %), 129 Holzungen (= 22.01 %)
- 1961 (Hektar): 586, davon 176 Wald (= 30.03 %)
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Population Statistics:
- 1577: 32 Hausgesessene, 1630: 21 Mannschaften, 3 Witwen. 1681: 19 hausgesessene Mannschaften
- 1630: 4 vierspännige, 5 dreispännige, 4 zweispännige, 2 einspännige Ackerleute, 9 Einläuftige
- 1746: 1 Wagner, 1 Branntweinbrenner, 4 Leineweber, 3 Schmiede, 4 Schneider, 1 Zimmermann, 7 Tagelöhner(-innen).
- 1746: 218, 1838: 331, 1885: 413, 1925: 536, 1939: 745, 1950: 1124, 1961: 1079 Einwohner
- 1838 (Familien): 24 Ackerbau, 11 Gewerbe, 15 Tagelöhner 32 nutzungsberechtigte, 17 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 4 Beisitzer.
- 1861: 430 evangelisch-lutherische Einwohner, 1961: 987 evangelische, 76 römisch-katholische Einwohner
- 1885: 413, davon 413 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 105 Land- und Forstwirtschaft, 188 Produzierendes Gewerbe, 119 Handel und Verkehr, 82 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 1079, davon 987 evangelisch (= 91.47 %), 76 katholisch (= 7.04 %)
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Charts:
Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Constitution ↑
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Administrative Area:
- 1386: Lgfl. Gericht im Amt Marburg; 1511 als lantgericht. 1559 als landgräflich Unterger. bezeichnet. Seit 1669 vom landgräflich Schultheißen des Gericht Caldern gehegt
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
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Former Administrative District:
Marburg
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Court:
- 1821: Landgericht Marburg
- 1850: Justizamt Marburg
- 1867: Amtsgericht Marburg
- Das nur den Ort Nieder-W. umfassende Gericht stand 1577 mit hoher und niederer Gerichtbarkeit dem Landgraf zu. - Gefängnis der Gericht Reizberg und Nieder-W. 1589 im Ort. - amptmann 1374; Landschöffe 1396; Grebe um 1400; Schultheiß 1467; Unterschultheiß 1579. - 1372 bis zur Auflösung im Jahre 1754 bestand in Nieder-W. als Sonderger. ein landgräflich Eigenger. (Ungenossenger.); es tagte als Schöffenger. einmal jährlich an St. Ägidien. 1474 werden an diesem Gericht landgräflich Leibeigene aus den Gericht Caldern, Ebsdorf, Lohra, Kirchhain, Oberwalgern, Reizberg, Treis-Sichertshausen und aus dem Amt Dillenburg gerügt. Bis 1555 hatte der Schultheiß von Nieder-W. den Vorsitz, 1572 und später der Schultheiß von Lohra. Der Zuständigkeitsbereich umfaßte: Heirat landgräflich Leibeigener mit Frauen fremder Herren (Ungenossen), Dienste und Abgaben der Leibeigenen und ähnliches.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.2.1971 wurde Niederweimar im Zuge der hessischen Gebietsreform in die Gemeinde Weimar eingegliedert.
- Property ↑
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Manorial System and Landholding:
- 1280 einigen sich der Landgraf und der Deutsche Orden Marburg über strittige Güter in Nieder-W. dahingehend, daß dem Landgraf 1 Hof, dem Deutsche Orden 9 Hufen zufallen sollen. 1320 gibt Landgraf Otto die strittigen Güter, die er zwischenzeitl. wieder usurpiert hatte, an den Deutsche Orden zurück: 9 Hufen und 2 Höfe, von denen einer zur Deutsche Orden-Pietanz gehörte. Weitere Gütererwerbungen des Deutsche Orden: 1291, 1294 und 1326. 1358 umfaßt der Deutsche Orden-Besitz insg. 9 Hufen und 4 Höfe; letztere mit zus. 175 Morgen Ackerland 1518 verkauft Kloster Caldern dem Deutsche Orden sein Gut zu Nieder-W. 1818 umfaßt der ehem. Deutsche Orden-Besitz noch 4 ganze Höfe und 3 Hofdrittel. - Um 1312 erwirbt das Erzstift Mainz von dem Ritter Zenichin von Bommersheim Güterbesitz, der seit 1356 verpfändet ist. 1341 verfügt das Erzstift über Einkünfte aus der Mühle in Nieder-W. - Der 1332 erwähnt Güterbesitz des Stifts Essen in W. könnte zumindest teilw. in Nieder-W. gelegen haben. - 1494 verfügt der Landgraf über 101/2 dienstbare Pflüge in Nieder-W. - Zehnte 1324 mainzisch
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Local Nobility:
-> Ober-W.
- Church and Religion ↑
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Parochial Affiliation:
1577: nach Oberweimar eingepfarrt. 1630 und später: Filiale von Oberweimar.
Seit 1959 Pfarrei mit den Filiale Cyriax-Weimar und Gisselberg.
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Patronage:
1778 wird den Schenken zu Schweinsberg ein eigener Patronat über die Filialkirche zugesprochen.
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Diakonische Einrichtung:
1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 167 Gemeindestation mit einer Schwester
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Conversions:
Da Filial von Oberweimar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Oberweimarer Pfarrer Ludwig Schenck um 1527.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
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Intermediate Church Authorities:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Ober-W.
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Jews:
Juden 1747 genannt.
- Culture ↑
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Schools:
1666 Schulmeister Georg Friedrich Franck, 1771 Schulhaus erwähnt; zwischen 1798 und 1803 Umbau des ehemaligen Bacckhauses zum Schulhaus (Herborner Straße 64); 1860 Neubau Huteweg 4; 1910 einklassige Volksschule, ab 1914 zwei Klassen; 1938 Einrichtung einer dritten Lehrerstelle (Klasse)
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- References ↑
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Bibliography:
- 875 Jahre Niederweimar
- 850 Jahre Niederweimar
- W. Görich, Die Marburger Süd-Nordstraßen und das Runddorf Nieder-W. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte 65/66 (1954/55), S.216-222
- W.E. KELLNER, Das ,ungenossene" Gericht. In: Hessenland 7, 1960 Folge 12
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 327-329
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 354
- Citation ↑
- „Niederweimar, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/9384> (Stand: 18.3.2022)