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Hessian Biography

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Portrait

Carl Emanuel Landgraf von Hessen-Rotenburg
(1746–1812)

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GND-ID

1013254899

Hessen-Rotenburg, Carl Emanuel Landgraf von [ID = 10016]

* 5.6.1746 Langenschwalbach heute Bad Schwalbach, † 23.3.1812 Frankfurt am Main, katholisch
Soldat, Oberst, General
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Other Names

Other Names:

  • Hessen-Rotenburg, Carl Emanuel* von
  • Hessen-Rotenburg, Karl Emanuel* von
Activity

Career:

  • 1749 Erbprinz von Hessen-Rotenburg
  • 1757 Dienst im Kaiserlichen Kürassierregiment wobei er Oberst wurde.
  • 1771 Eheschließung mit Prinzessin Maria Leopoldine von und zu Liechtenstein
  • 1778 Ernennung zum General beim Abschied aus dem Militär
  • 30.12.1778 Aufstieg zum Landgrafen von Hessen-Rotenburg nach dem Tod des Vaters
  • um 1790 Errichtung eines Bergparks auf dem nach ihm benannten Emanuelsberg in Rotenburg an der Fulda

Role:

  • Hessen-Rotenburg, Erbprinz, 1749-1778
  • Hessen-Rotenburg, Landgraf, 1778-1812

Places of Residence:

  • Langenschwalbach, heute Bad Schwalbach; Österreich; Rotenburg an der Fulda
Family Members

Father:

Hessen-Rotenburg, Constantin Landgraf von, * Rotenburg an der Fulda 24.5.1716, † Wildeck 30.12.1778

Mother:

Starhemberg, Maria Eva Sophia von, * London 28.10.1722, † Straßburg 12.12.1773

Partner(s):

  • Liechtenstein, Maria Leopoldine Prinzessin von, * Wien 30.1.1754, † Frankfurt am Main 16.10.1823, begraben Langenschwalbach, Heirat Felsberg in Böhmen 1.9.1771, Tochter des Franz Joseph I. Fürst von Liechtenstein, Herzog von Troppau, 1726–1781, und der Leopoldine Gräfin von Sternberg, 1733–1809

Relatives:

References

Bibliography:

Image Source:

Landgraf Emanuel, Ölbild, Schloss Corvey (Foto: A. Krukemeyer) (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 220

Life

Der älteste Sohn Landgraf Constantins wurde schon 1757 zum Rittmeister im kaiserlichen Kürassierregiment von Pretlack ernannt, begann seinen aktiven Dienst aber erst 1764; er wurde 1768 Obristleutnant, 1771 kaiserlicher Obrist zu Ross und 1777 Obristfeldwachtmeister. Nach dem Tod des Vaters 1779 vom aktiven Dienst befreit, erhielt er 1782 den Rang eines Général de Bataille und avancierte 1789 zum Feldmarschallleutnant zu Fuß. Seit 1782 war er Ritter vom Goldenen Vlies. Schon 1771 hatte er in Böhmen die Stern-Kreuz-Ordensdame Maria Leopoldine von Liechtenstein geheiratet, die ihm einen Sohn und eine Tochter gebar. Ein außerehelicher Sohn Ernst von Blumenstein (1796–1875) wurde hessischer Oberforstmeister.

In Rotenburg gründete Landgraf Emanuel 1784 die nach seinem Vater benannte Freimaurerloge „Constantin zu den drei Kränzen“. Beim Abbruch von zwei baufälligen Flügeln des Schlosses musste für die Kasseler Genehmigung zum Abriss der reformierten Schlosskirche für den städtischen Nutzungsanspruch eine Ablöse an die Altstadtkirche gezahlt werden. Im klassizistischen Stil neu aufgebaut wurde nur der Fulda-Flügel. Die Ostseite des Schlosshofs öffnete sich künftig zum ins Fuldatal erweiterten Park, wobei ebenso wie bei der kleinen Parkanlage auf dem „Emanuelsberg“ und dem neu angelegten Landschaftspark um das vom Vater erbaute Schloss Wildeck die neuen Kasseler Gartenanlagen in der Karlsaue und um Schloss Wilhelmshöhe als Vorbilder dienten. Pläne zum Bau neuer Kuranlagen in Schwalbach scheiterten an den Zeitumständen.

Mit dem 1801 geschlossenen Frieden von Lunéville, der zur Abtretung der linksrheinischen Gebiete an Frankreich führte, verlor Hessen-Rotenburg die Ämter Rheinfels mit St. Goar und Pfalzfeld, wurde aber durch den Reichsdeputationshauptschluss mit einer Rente von 22.500 Gulden entschädigt, die anfangs von Hessen-Kassel gezahlt und später auf den Rheinschifffahrtszoll übertragen wurde. Ab 1806 stand die ganze Niedergrafschaft Katzenelnbogen beiderseits des Rheins unter direkter französischer Verwaltung; das verbleibende Gebiet der Quart wurde dem Königreich Westphalen zugeschlagen und in dessen neue Verwaltungsstruktur einbezogen. Landgraf Emanuel und seine Familie behielten jedoch die fortan allerdings steuerpflichtigen Domanialeinkünfte aus der Quart und blieben persönlich unbehelligt. Emanuel starb 1812, Maria Leopoldine 1823 in Frankfurt am Main. Beide wurden in der katholischen Kirche zu Schwalbach beigesetzt, da der geplante Neubau einer katholischen Kapelle mit Fürstengruft neben dem Rotenburger Schloss wegen der Kriegszeiten nicht zustande gekommen war.

Uta Löwenstein

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 219 f.)

Citation
„Hessen-Rotenburg, Carl Emanuel Landgraf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1013254899> (Stand: 25.3.2024)