Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Medieval Latin Glossary

Description

Das Mittellateinische Glossar basiert auf den langjährigen Quellenstudien des 2018 verstorbenen Gießener Professors Dr. Hans Heinrich Kaminsky. Es wird in Form von neun Karteikästen mit rund 14.000 handbeschriebenen Karteikarten als Teil seines wissenschaftlichen Nachlasses im Hessischen Institut für Landesgeschichte aufbewahrt. Seine öffentliche Bereitstellung in LAGIS als Hilfsmittel zum Verständnis der mittellateinischer Schriftquellen geht auf den Wunsch von Herrn Kaminsky zurück.

In seinen Studien sowie im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Universität Gießen galt Kaminskys besondere Leidenschaft der Dokumentation und Interpretation mittellateinischer Begriffe. Deutung und Verständnis des heute kaum noch vertrauten mittelalterlichem Urkundenlateins waren auch Anliegen seines viele Jahre betriebenen mittellateinischen Lektürekurses. Den Wert der aus seinen Studien hervorgegangenen Sammlung kann vermutlich nur ermessen, wer selbst gefordert ist, sich in die nicht immer leicht vorstellbaren mittelalterlichen Strukturen hineinzudenken und Urkunden zu übersetzen.

Das Glossarium möchte keineswegs bereits vorliegende Nachschlagewerke ersetzen, sondern im Gegenteil zu diesen hinführen und sie aus intimer Kenntnis der mittelhessischen Quellenüberlieferung ergänzen. Da viele der bei den Übersetzungen angegebenen Lexika nur in Fachbibliotheken vorhanden sind, bietet das Glossar ein überall leicht verfügbares Hilfsmittel. Eine Besonderheit besteht zudem darin, dass die zugrundeliegenden Quellen in der Regel einen Bezug zum mittelhessischen Raum besitzen, dessen Urkunden- und Regestenwerke Kaminsky mehrfach im wahrsten Wortsinne gelesen hat.

Karteikarte quaestio, questio 1 (Vorderseite)

Karteikarte quaestio, questio 1 (Rückseite)

Vorder- und Rückseite einer handbeschriebenen Karteikarte. Anders als hier sind die Rückseiten in den meisten Fällen unbeschrieben.

Die → verwendeten Abkürzungen, für die leider keine von Prof. Kaminsky selbst verfasste Auflösung vorlag, wurden nach Kenntnisstand aufgelöst und mit dem Hessischen Verbundkatalog verknüpft, wodurch ein Auffinden der Referenzstellen erleichtert wird.

Dank:

Herzlich gedankt sei Matthias Kühlwein, der sämtliche Lemmata erfasst und so die Grundlage für die Recherchierbarkeit des Glossars geschaffen hat.

Kontakt:

Prof. Dr. Ulrich Ritzerfeld
Hessisches Institut für Landesgeschichte, Marburg