Castles, Palaces, Manor Houses
- Ordnance Map
- 4522 Hofgeismar
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 15. Wilhelmshöhe
- Location Code
- 63300501004
Further Information
Schloss Wilhelmsthal
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260 m über NN
Gemarkung Calden, Gemeinde Calden, Landkreis Kassel Die Mitte des 18. Jahrhunderts im Stil eines französischen Lustschlosses (Maison de Plaisance) erbaute dreiflügelige Anlage gilt als eines der elegantesten Werke deutscher Rokoko-Architektur ihrer Art. Bauherr war Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel. Die Schlossanlage ist samt Inventar weitgehend im Originalzustand erhalten und ist heute zusammen Teil der Museumslandschaft Hessen Kassel. Die ausgedehnte Parkanlage gehört seit 2009 zum European Garden Heritage Network.
- Basic Data ↑
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Historical Names:
- Zur Entwicklung bis 1750 s. Amelgotzen
- Amelgotzen (bis etwa 1643)
- Amalienthal oder Amönethal (bis etwa 1753)
- Wilhelmsthal (ab etwa 1753)
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Settlement Type:
Schloss
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Naming:
- Kemenate (1491) [Bau- und Kunstdenkmäler Cassel 7,1, S. 2 (online)]
- das adelige Haus Amelgotzen (1643) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 40 c]
- des Schlosses Amalienthal (1711) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 40 a Rubr. 21 Nr. 441]
- Schloß und Guth Amelienthal (1723) [Bau- und Kunstdenkmäler Cassel 7,1, S. 3, Anm. 2 (online)]
- Haus Amönethal (um 1740/60) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 4 c Hessen-Philippsthal Nr. 170]
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Localization:
gut 10 km nordnordwestlich von Kassel
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Location:
Das Schloss Wilhelmsthal liegt südöstlich des Ortes Calden im Tal des Jungfernbachs, eines kleinen Zuflusses der Esse.
- History ↑
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Burggeschichte:
Ein adeliges Haus lässt sich in Wilhelmsthal seit 1491 urkundlich nachweisen. Seinerzeit hieß der Ort noch Amelgotzen. Mitte des 17. Jahrhunderts erhielt er nach Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel den Namen Amalienthal (manchmal Amönethal) und wurde nach dem Neubau der Schlossanlage Mitte des 18. Jahrhunderts nach dem Bauherren Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel in Wilhelmsthal umbenannt.
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Earliest Reference:
1491
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Time Span:
Ende des 15. Jahrhundert–
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Besitzgeschichte:
Kloster Helmarshausen, Eigentümer von Amelgotzen, hatte die Familie von Schachten mit dem Ort belehnt. Bis 1469 war er im Besitz der Familie, dann verpfändeten sie den Hof mehrfach, lösten ihn jedoch vor der Mitte des 16. Jahrhunderts wieder ein. 1643 erwarb die Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel das adelige Haus Amelgotzen. 1691 war das Gut an Rentmeister Willius zu Wolfhagen verpachtet, 1723 war es im Besitz Wilhelms von Hessen-Kassel. Mit der Annexion des Kurfürstentums Hessen kam das Schloss in den Besitz Preußens, heute gehört es dem Land Hessen.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Building History:
Ende des 15. Jahrhunderts wird eine Kemenate in Amelgotzen erwähnt. Nachdem Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel das adelige Haus 1643 erworben hatte, lassen sich 1663 Bauarbeiten nachweisen. Den Neubau der Schloss- und Parkanlage veranlasste Wilhelm von Hessen-Kassel, von 1751 bis 1760 als Wilhem VIII. regierender Landgraf. 1744 entwarf der Münchner Hofarchitekten François de Cuvilliés der Ältere einen Gesamtplan. 1747 begannen die Arbeiten am nördlichen Seitenflügel und wurden später am südlichen fortgesetzt. Der Grundstein zum Hauptflügel wurde im Juni 1753 gelegt, die vorgelagerten Wachhäuschen nach 1760 erbaut. Die Schlossanlage war 1761 vollendet. Die Bauleitung hatte anfangs Johann George Fünck, seit Ende 1749 H. W. Huth, seit 1756 Simon Louis du Ry. Die innere Farbgestaltung wurde ab 1821 entfernt und bei der Innenrestaurierung 1960 bis 1979 nach Archivalien und Befunden rekonstruiert. Wandbespannungen und Bezüge des Mobiliars sind ebenfalls erneuert. Die äußere Farbgebung wurde 1976 bis 1978 rekonstruiert.
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Baubeschreibung:
Schloss Wilhelmsthal ist eine Dreiflügelanlage mit Ehrenhof auf der Westseite und zwei vorgelagerten Wachhäusern. Der Corps de Logis (Hauptbau) ist nur im Erdgeschoss mit den Seitenflügeln verbunden und wirkt daher als freistehender Bau. Der Blick von Westen zeigt eine wirkungsvolle Höhensteigerung über Wachhäuser und Seitenflügel hin zum Hauptbau. Die Wachhäuschen sind eingeschossig, die Seitenflügel zweigeschossig, jeweils mit Mansarddach. Der Hauptbau ist über einem hohen Socklgeschoss ebenfalls zweigeschossig mit Mansarddach. Er besitzt zwei angedeutete Seitenrisalite und einen leicht hervortretenden Mittelrisalit, auf der Hofseite mit einer zentralen Freitreppe, auf der Gartenseite mit zwei geschwungenen, seitlichen Freitreppen. Hier erhebt sich der Mittelrislait zudem um ein Halbgeschoss über den übrigen Baukörper. Ungewöhnlich ist die unterschiedliche Farbgebung von Haupt- und Seitenflügeln.
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Erhaltungszustand:
Seit der Restaurierung 1960 bis 1979 entspricht das Schloss wieder weitgehend dem Originalzustand. Auch das ursprüngliche Mobiliar hat sich größtenteils erhalten und wurde entsprechend des Inventars von 1788 platziert.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Schloss
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Funktionstyp:
Herrensitz
- References ↑
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Sources:
- Sammlung von Dokumenten und Unterlagen über das Gut Amelgotzen (Amönethal, Amalienthal), übergeben beim Verkauf durch Anna von Schachten an Landgräfin Amalie Elisabeth im Jahre 1643 (1539, 1550, 1557-1592, 1595, 1608-1636, 1639-1646), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 40 c
- Die Neubauten zu Amalienthal (1753), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 4 b Nr. 395
- Bauwesen zu Wilhelmsthal (Amalienthal) (1746-1761,1769), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 5 Nr. 11865
- Bauwesen zu Amalienthal bzw. Wilhelmsthal (1747-1757), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 40 a Rubr. 10 Nr. 5
- Bauwesen zu Wilhelmsthal, Ausbau der Kaskade gegenüber dem Schloß, in: Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel, Bd. 7, Kreis Hofgeismar, Teil 1, Schloß Wilhelmsthal (1756) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 5 Nr. 7020]
- Pläne und Ansichten, Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 300 > Wilhelmsthal (Hofgeismar)
- Inventar über Möbel und Effekten im Schloß Wilhelmsthal (1788-1807), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 6 a Nr. 2290
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Bibliography:
- Denkmaltopographie Kreis Kassel, Bd. I, S. 140-145
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 129-131
- Bau- und Kunstdenkmäler Cassel 7,1 (online)
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen I, S. 145-149
- Reimer, Ortslexikon, S. 14 (Amelgotzen), S. 16 (Amönethal) und S. 518 (Wilhelmsthal)
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EBIDAT:
- Citation ↑
- „Schloss Wilhelmsthal, Gemeinde Calden“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/bg/id/63300501004> (Stand: 2.3.2022)