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Hessian Biography

Portrait

Wilhelm Landgraf von Hessen-Philippsthal
(1726–1810)

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Hessen-Philippsthal, Wilhelm Landgraf von [ID = 9992]

* 29.8.1726 Philippsthal (Werra), † 8.8.1810 Philippsthal (Werra), Begräbnisort: Philippsthal (Werra) Friedhof, evangelisch-reformiert
Soldat, General, Gouverneur
Biographical Text

Der älteste Sohn des Landgrafen Karl von Hessen-Philippsthal wurde in Philippsthal konfirmiert und ein Jahr später, im Mai 1744, an der Universität Marburg immatrikuliert. Dem Beispiel des gleichnamigen Patenonkels folgend, entschied er sich für eine Militärlaufbahn in den Niederlanden. Er wurde 1748 Kompaniechef und 1754 Obristwachtmeister im niederländischen Kavallerieregiment Prinz Wilhelm von Pfalz-Birkenfeld. Nach der 1755 in der Festungsstadt Tournaí gefeierten Hochzeit mit der Cousine Ulrike Eleonore, der in den Niederlanden aufgewachsenen Tochter des Patenonkels, zog man zumindest zeitweilig nach Philippsthal zurück; von den insgesamt zehn Kindern der Ehe war die erste Tochter 1756 in Philippsthal geboren; die drei folgenden kamen 1757/61 in Zütphen, die weiteren ab 1765 wieder in Philippsthal zur Welt, wo Wilhelm 1770 das Erbe seines Vaters angetreten hatte. Schon im Jahr zuvor war er mit der Ernennung zum Generalmajor wohl reaktiviert worden. 1774 folgte die Beförderung zum Generalleutnant der Kavallerie. 1784 wurde er Kommandant der Grenzfestung Sas van Gent und beendete seine Laufbahn 1791–1794 als Gouverneur von ’s-Hertogenbosch. Während der Besetzung Hessens durch die Franzosen, die Hessen- Philippsthal 1806 dem Königreich Westphalen eingliederten, setzte er sich zeitweilig zur Tochter Juliane nach Bückeburg ab, wo seine Frau 1795 gestorben war. Für Julianes Kinder übernahm er nach deren Tod 1799 die Vormundschaft. Noch während der westphälischen Zeit ist Landgraf Wilhelm kurz vor dem 84. Geburtstag in Philippsthal an der Brustwassersucht verstorben.

Andrea Pühringer

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 237 f.)


Bibliography