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Hessian Biography

Portrait

Wilhelm Landgraf von Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(1692–1761)

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Hessen-Philippsthal-Barchfeld, Wilhelm Landgraf von [ID = 9998]

* 1.4.1692 Philippsthal (Werra), † 13.5.1761 Breda, evangelisch-reformiert
Soldat, Gouverneur, Generalleutnant
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Other Names

Maiden Name:

Hessen-Philippsthal, Wilhelm von

Other Names:

  • Hessen-Philippsthal-Barchfeld, Wilhelm von
Activity

Career:

  • jüngster Sohn Landgraf Philipps von Hessen-Philippsthal
  • 1697 Umzug mit der Familie ins niederländische Ryßwick
  • später militärische Laufbahn, begonnen in den ausgebauten hessen-kasselschen Truppen
  • erst Hauptmann, dann Major im Regiment seines Vetters Prinz Maximilian von Hessen-Kassel
  • ab 1717 Obrist des von Kettler'schen Infanterieregiments
  • 1721: Gründung der Nebenlinie Hessen-Philippsthal-Barchfeld durch Testament des Vaters und Arrondierung des Territoriums
  • 1721/22 bis 1732: auf Empfehlung seines Vetters Friedrich von Hessen-Kassel Obrist und Chef eines Regiments zu Pferd in den Niederlanden
  • 31.10.1724: Eheschließung mit Prinzessin Charlotte Wilhelmine von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym
  • bis 1732: Errichtung der „Wilhelmsburg“ als landgräfliche Residenz in Barchfeld
  • militärische Laufbahn in hessischen und holländischen Diensten
  • ab 1732: Gouverneur von Ypern (heute Belgien)
  • Er führte die niederländischen Truppen im Österreichischen Erbfolgekrieg (1740-1748), war Generalleutnant seit 1742.
  • 1744: Gouverneur von Venlo
  • 1746: Gouverneur von Bergen-op-Zoom
  • 1747: General der Kavallerie
  • 1749: Gouverneur von Tournai
  • ab 1756 bis zu seinem Tod 1761: Gouverneur von Breda

Role:

  • Hessen-Philippsthal-Barchfeld, Landgraf, 1721-1761
  • Ypern (heute Belgien), Gouverneur, 1732-
  • Breda (Niederlande), Gouverneur, vor 1761-1761

Places of Residence:

  • Philippsthal (Werra); Ryßwick (Niederlande); Barchfeld an der Werra; Ypern; Tournai, (Niederlande); Breda (Niederlande)
Family Members

Father:

Hessen-Philippsthal, Philipp Landgraf von, 1655–1721

Mother:

Solms-Laubach, Katharina Amalie von, * Laubach 26.12.1654 , † Scheveningen 26.4.1736, Tochter des Karl Otto Graf zu Solms-Laubach, 1633–1676, und der Amoene Gräfin von Bentheim-Steinfurt, 1623–1701

Partner(s):

Relatives:

References

Bibliography:

Image Source:

Landgraf Wilhelm von Philippsthal-Barchfeld, Ölbild, Schloss Herleshausen (Foto: N. Amini) (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 234

Life

Der jüngste Sohn Landgraf Philipps begann die vorgezeichnete militärische Laufbahn in den vom Onkel Landgraf Karl ausgebauten hessen-kasselischen Truppen. Er war Hauptmann, dann Major im Regiment des nur wenig älteren Prinzen Maximilian und übernahm 1717 als Obrist das von Kettler’sche Infanterieregiment. Nach dem Testament des Vaters fielen ihm mit dessen Tod Anteile an Barchfeld und Herleshausen zu, die er durch den Zukauf der fehlenden Hälfte von Barchfeld (für 13.000 rheinische Gulden), den Erwerb der an Bruder Karl gefallenen Teile von Herleshausen und (zunächst wiederkäuflich) des Ritterguts Nesselröden arrondieren konnte, um so die Grundlage für eine eigene Seitenlinie Hessen-Philippsthal-Barchfeld zu schaffen. Offizieller Sitz der durch die 1724 geschlossene Ehe mit Prinzessin Charlotte Wilhelmine von Anhalt-Bernburg begründeten Familie war (bis 1941) das seit 1690 neu errichtete Barockschloss „Wilhelmsburg“ in Barchfeld.

Wie vordem die Eltern, ging auch Landgraf Wilhelm schon 1721/22 ins Ausland. Auf Empfehlung seines Vetters Friedrich, des kurz zuvor gekrönten Königs von Schweden, der selbst lange Jahre Kommandos in den Niederlanden gehabt hatte, wurde Wilhelm zunächst holländischer Obrist und Chef eines Regiments zu Pferd, dann 1732 Kommandant von Stadt und Festung Ypern. 1742 zum Generalleutnant ernannt, führte er im Folgejahr die niederländischen Truppen im Österreichischen Erbfolgekrieg. Er musste sich 1744 in Ypern den Franzosen ergeben, wurde aber noch im selben Jahr zum Gouverneur von Venlo und 1746 von Bergen-op-Zoom ernannt. Ende 1747 avancierte er zum General der Kavallerie, wurde 1749 Gouverneur von Tournai und 1756 von Breda, was er bis zu seinem Tode blieb. Von den insgesamt 15 Kindern der Ehe waren sechs als Kleinkinder in den Niederlanden verstorben. Außer der bereits 1755 in Tournai mit ihrem Vetter verheirateten Tochter Ulrike Eleonore kehrten wohl alle überlebenden Kinder mit der Mutter nach Barchfeld zurück, wo Sohn Karl Wilhelm schon Anfang 1764 verstarb, die Mutter Ende 1766, nachdem sie immerhin noch zwei der Töchter standesgemäß verheiratet hatte.

Andrea Pühringer

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 235 f.)

Citation
„Hessen-Philippsthal-Barchfeld, Wilhelm Landgraf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/137839944> (Stand: 25.3.2024)