Historical Gazetteer
- Ordnance Map
- 4422 Trendelburg
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- Topographical Maps
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historical Maps
- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 4. Trendelburg
Further Information
Sielen
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Stadtteil · 136 m über NN
Gemeinde Trendelburg, Landkreis Kassel - Settlement ↑
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Settlement Type:
Dorf
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Localization:
6,5 km nördlich von Hofgeismar
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Geographical Situation:
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss auf ansteigendem Gelände am linken Diemelufer nahe der heutigen Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen (Kreis Höxter). Kirche auf kleiner Kuppe in zentraler Lage. Im Nordwesten tangiert die nach Trendelburg führende K 67 den Ort, auf die die von Süden kommende K 68 stößt.
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Earliest Reference:
1015
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Settlement Development:
1685 kommt es zum Zuzug von Hugenottenfamilien
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Historical Names:
- Silihem, in (973-975; 1006-1007) [Abschrift 15. Jahrhundert Traditiones Corbeienses S. 140, § 366, S. 158, § 488 ; vgl. Schütte, Mönchslisten, S. 256, 285-286]
- Silihem (1015) [Vita Meinwerci, hrsg. von Guido M. Berndt, S. 124-125, Cap. 48, Vita Meinwerci, in:MGH Scriptores 11: Pertz, Historiae aevi Salici, S. 122]
- Silo, de (vor 1199) [Kindlinger, Münsterische Beiträge zur Geschichte Deutschlandes, hauptsächlich Westfalens, Bd. 3,1, Urkunden S. 35-38, Nr. 13, hier S. 37; vgl. Johannes Bauermann, Die Anfänge der Prämonstratenserklöster Scheda und St. Wiperti-Quedlinburg, in: Von der Elbe bis zum Rhein. Aus der Landesgeschichte Ostsachsens und Westfalens. Gesammelte Studien, S. 301-358, hier S. 356]
- Sile (1192) [16. Jahrhundert Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 64, Nr. 155]
- Silon (1220) [F. Pfaff, Die Abtei Helmarshausen, 2: Der Güterbesitz, die Verfassung und die Wirtschaft der Abtei, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, NF 35 (1911), S. 47-48]
- Sylon, in (1242/43) [F. Pfaff, Die Abtei Helmarshausen, 2: Der Güterbesitz, die Verfassung und die Wirtschaft der Abtei, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, NF 35 (1911), Urkundenbeilagen, S. 66-67, Nr. 12; J. Linneborn, Inventar des Archivs des bischöflichen Generalvikariats zu Paderborn, S. 28-29, Nr. 49. Die Datierung der Urkunde ist in den Editionen unterschiedlich]
- Selehen, in; Sylon, in, Zilon, in; Zelin, zcu (13. Jahrhundert) [Abschrift 2. Hälfte 14. Jahrhundert, J. Dolle, Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 41 (1991), S. 45 [44], S. 50 [82], S. 55 [118], S. 62 [166], S. 64 [176], S. 67-68 [194], S. 74 [236, 239]]
- Sylon (1334) [Landgrafen-Regesten online Nr. 908]
- Zelon (1373) [Vigener, RggEbMz Nr. 2891, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe]
- Seyln (1544) [Trendelb. Salb.]
- Sielen (1585) [Der ökonomische Staat, S. 94]
- Sielen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 3]
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Naming:
- villa (1246) [J. Linneborn, Inventar des Archivs des bischöflichen Generalvikariats zu Paderborn, S. 30, Nr. 52]
- ville (1334)
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Settlement Sites:
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Land Consolidation:
1877-1890
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Earliest Local Map:
1725
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Coordinates:
Gauß-Krüger: 3526449, 5713215
UTM: 32 U 526365 5711370
WGS84: 51.552798° N, 9.380267° O OpenLayers - Statistics ↑
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Location Code:
633025060
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Land Usage Statistics:
- 1885 (Hektar): 817, davon 505 Acker (= 61.81 %), 147 Wiesen (= 17.99 %), 7 Holzungen (= 0.86 %)
- 1961 (Hektar): 1277, davon 500 Wald (= 39.15 %)
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Population Statistics:
- 1585: 78 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 102 Feuerstellen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 570, davon 547 evangelisch (= 95.96 %), 6 katholisch (= 1.05 %), 17 Juden (= 2.98 %)
- 1961: 756, davon 636 evangelisch (= 84.13 %), 104 katholisch (= 13.76 %)
- 1970: 720
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Charts:
Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Constitution ↑
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Administrative Area:
- Um 1334: Amt Trendelburg
- 1544: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1568: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Trendelburg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Trendelburg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Höxter, Kanton Trendelburg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Stadt und Amt Trendelburg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
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Former Administrative District:
Hofgeismar
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Court:
- bis 1822: Amt Trendelburg
- 1822: Justizamt Hofgeismar
- 1823: Justizamt Hofgeismar
- 1867: Amtsgericht Hofgeismar
- 1879: Amtsgericht Hofgeismar
- 1968: Amtsgericht Hofgeismar
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Lordship:
Das Dorf gehört im 13. Jahrhundert zunächst den braunschweigischen Welfen, die es als Lehen ausgetan haben.
Seit dem 13. Jahrhundert werden zahlreiche Güter und Häuser von den Schönebergern als Lehen ausgetan.
1334 überträgt Landgraf Heinrich II. denen von Netra die Hälfte des Dorfes als Burglehen zu Trendelburg.
Burkhard von Schönberg und sein Sohn Heinrich bekunden 1401, dass sie mit Zustimmung des Landgrafen Hermann von Hessen die Hälfte des Dorfes Sielen von Burkhard von Netra gekauft haben. Nach dem Tod des Burkhard soll aber die Dorfhälfte wieder dem Landgrafen ledig fallen. 1429 fallen die Schöneberger Güter an die Landgrafen, die in der Folge die Landesherrschaft durchsetzen können und auch über die hohe Gerichtsbarkeit verfügen.
Laut Salbuch verfügen die Landgrafen 1544 über zwei Meierhöfe mit 1 1/2 Hufen Land und ebensovielen Wiesen. Ferner hat der Landgraf Zins von sechs Häusern, 45 Hühnern die Herbstbede für das Haus Schöneberg und den Rottzins. 1568 kommt der Stiftsbesitz von Helmarshausen hinzu. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gelingt es den Landgrafen die adligen Herren aus ihren Rechten weitgehend zu verdrängen.
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Stadtgemeinde Trendelburg zusammengeschlossen, deren Stadtteil Sielen wurde.
- Property ↑
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Manorial System and Landholding:
- Anfang des 11. Jahrhundert übergibt Brun dem Kloster Corvey für sich und seine Frau in Redulfeshus (Wüstung ca. 2 km südwestlich Borgenteich, Kreis Höxter), Sielen (Trendelburg), Smedersen (Wüstung östl. Lauenförde, Kreis Holzminden) und Deisel zehn Famliien. 1192 bestätigt Papst Coelestin III. dem Kloster Herlmarshausen die Privilegien seiner Vorfahren und die Besitzungen u.a. in Sielen. Um 1220 trägt der Ministeriale Wilhelm von Sielen zwei von ihm erworbene Hufen dem Kloster Helmarshausen auf. 1243 überläßt Herzog Otto das Kind, dessen Ministeriale Heinrich von Sielen das Kloster geschädigt hat, diesem neun Hufen mit einer Mühle und den Minsterialen. 1251 überlassen Dietrich und Eberhard Wolf von Gudenberg sowie Hermann und Stephan von Schartenberg ihren Ministerialen Wilhelm von Sielen dem Kloster nach Ministerialenrecht. Die vier Ministerialen verkaufen drei Jahre später ihre Güter dem Kloster. Der Edelherr Konrad von Schöneberg übernimmt hierfür die Bürgschaft. 1373 klagt das Kloster Helmarshausen beim Mainzer Erzbischof über Behinderungen bei der Nutzung ihrer Güter in Sielen durch Amtsleute des Erzbischofs. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts werden die Güter in Sielen dem Landgrafen Hermann dem Älteren verpfändet.
- 1544 haben die von Stockhausen einen Meierhof mit 1 1/2 Hufen, die von Falkenberg haben vier Meierhöfe, zwei Hofstätten, sieben Kothöfe, zwei Hausstätten, zwei Kotstätten und mehr als fünf Hufen Ackerland, 100 Morgen Wiese und 16 Rauchhühner.
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Tithes:
Im 13./14. Jahrhundert ist der Zehnte von den Schönebergern als Lehen ausgetan. 1454 bekennt Landgraf Ludwig von Hessen als Lehnsherr, dass die Rabe von Kanstein den dritten Teil des Zehnten in Sielen mit seiner Erlaubnis verkauft haben (HStAM Bestand Urk. 49 Nr. 821)
- Church and Religion ↑
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Local Churches:
- Die Kirche gehört 1192 dem Kloster Helmarshausen.
- Heutige Pfarrkirche 1838-45 an der Stelle des mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet, 1970 renoviert
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Parochial Affiliation:
Selbstständige Pfarrei ohne Filiale, 1975 aufgehoben und der Pfarrei Eberschütz als Vikariat eingegliedert
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Patronage:
Das Patronat gehört 1585 den Grafen später, 1872 den Fürsten von Waldeck
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Conversions:
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Pfannkuche ca. 1527-1540
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Intermediate Church Authorities:
Bis 1530: Mainzer Kirchenprovinz, Diözese Paderborn, Archidiakonat Helmarshausen, später Brakel
Die protestantische Pfarrei gehörte zur Klasse Trendelburg.
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Jews:
Provinzial-Rabbinat Kassel, vormals Filial von Niedermeiser
1835: 38; 1861: 48; 1905: 14 Juden
Sielen war vermutlich seit 1846 eigenständige Gemeinde. Seit 1790 sind Geburten von Juden im Ort nachweisbar.
Die Synagoge lag vermutlich in der Oberen Dorfstraße 92 1/2
Der Friedhof es Ortes wurde 1846/47 angelegt. Er wurde auch von Eberschütz genutzt. Er liegt an der Landstraße Richtung Trendelburg, an der Biegung der Diemel führt links ein Weg nach oben. Zuvor wurde von Sielen der Friedhof in Trendelburg genutzt. (alemannia-judaica)
- Culture ↑
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Schools:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Economy ↑
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Economy:
Überwiegend Landwirtschaft und Leinenweberei
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Mills:
1243 ist eine Mühle belegt, die dem Kloster Helmarshausen übertragen wird.
Dorf- und Mahlmühle sowie Ölmühle lagen am südlichen Rand des Ortes und wurden beide über oberschlächtige Wasserräder mit dem Wasser der Diemel betrieben. Die Ölmühle wird seit 1953 nicht mehr betrieben, die Dorf- und Mahlmühle brannte 1954 ab
- References ↑
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Bibliography:
- Manfred Friedrich, 1015 - 2015 Chronik. Die Geschichte von Sielen
- Denkmaltopographie Kreis Kassel, Bd. I, S. 628-640
- Scholz, Wasser- und Windmühlen im Landkreis Kassel, S. 189-190
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 354-357
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 443
- F. Pfaff, Die Abtei Helmarshausen, 2: Der Güterbesitz, die Verfassung und die Wirtschaft der Abtei, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, NF 35 (1911), S. 47-48
- Desel, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Hofgeismar, S. 848
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 382
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 2, S. 254f.
- Citation ↑
- „Sielen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/2093> (Stand: 29.4.2024)