Hessian World War I Primary Sources

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↑ Feldpostbriefe und -karten des Jägers Karl Ulmer aus Marburg an seine Familie, 1918

Abschnitt 9: 11.3.1918: Brief von Karl Ulmer an Wilhelmine Ulmer

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Im Felde d. 11.III.18. (Brief: Jäger K. Ulmer Div. Funker Abt. 15 d. Feldpost No. 338, an Frau W. Ulmer, Marburg /L., Orleansstr. 7.I)

Liebe Mutter!

Geht mir bis jetzt noch gut. Heute Nacht hat der Engländer Ernst gemacht; denn er hat um 2 Uhr unsere Stellung angegriffen. Hatte dadurch sehr viel zu tun. Habe von 2 Uhr bis 8 ununterbrochen am Apparat gesessen und Meldungen an [vorn] der Kompanie entgegengenommen. Ich liege doch hier beim Bataillonsstab. Der Engländer hat einen Gewaltvorstoß in unseren ersten Graben gemacht und dabei 2 leichte Maschinengranaten von uns erbeutet. Wir hatten 3 Tote und mehrere Verwundete Der Tommy ist nicht selber […] davongekommen. Der Engländer hatte noch einen Gefangenen mitgenommen, das ist aber wieder durchgegangen. Daß der Engländern hier durchbricht, ist gänzlich ausgeschlossen, denn hier ist alles so mit Maschinengewehren und Minenwerfern und Artillerie gespickt. Habe bis jetzt noch keine Post bekommen, hoffe daß bald was kommt. Es dauert zu lange bis man was in Stellung gebracht bekommt. Da sich nun jetzt mein Appetit wieder gebessert hat, so könnt Ihr mir wieder mal ein kleines Paketchen schicken. Wenn es geht so macht 2 Feldpost[schachteln] ineinander, denn ich will Euch dann wieder einige Seifen schicken, Pulswärmer Kopfschützer u. Rasierapparat. Es ist nämlich besser ich lasse mich hier rasieren, den Seife ist mir hier [nun] zu umständlich? Habt Ihr mir die Oberhessische Zeitung bestellt? Sonst ist noch alles beim alten. Seid für heute alle recht herzlich gegrüßt und geküßt von Eurem Karl.
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