Hessian World War I Primary Sources

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Illustrations

Paul Cauer, Geschichte der Familie Cauer, Band 2, S. 62-63

Paul Cauer, Geschichte der Familie Cauer, Band 2, S. 64-65

Verpflegung rückmarschierender deutscher Truppen an einer Feldküche im Klosterhof in Schlüchtern, November 1918

↑ Aufzeichnungen des Kreisarztes Dr. Paul Cauer in Schlüchtern, 1914-1923

Abschnitt 4: Rückmarsch von Heereseinheiten durch Schlüchtern

◀ [62-64] Wenige Tage später [nach dem 13. November] zeigten sich in Schlüchtern die ersten Vorboten des Rückzugs des deutschen Heeres aus Frankreich, bestehend aus einzelnen aus der Etappe kommenden Autos, deren Insassen geflissentlich sozialistische Kennzeichen zur Schau trugen. Am 23. November Vormittags passierte auf der Fuldaer Straße der erste geschlossenen Truppenteil des mobilen Heeres in Gestalt eines aus Gepäckwagen und einer dampfenden Feldküche bestehenden Teils eines Feld-Artillerie-Regiments die Stadt in der Richtung nach Fulda. Am 24. Novbr., einem Sonntag, gegen 10 Uhr Vormittags durchfuhr ein Auto der Jagdstaffel 62 geschmückt mit Tannenreisig, den Reichsfarben und den Bildnissen berühmter Flieger die Stadt. In der Nacht vom 27. auf den 28. November, in der ersten Stunde des neuen Tags hatten wir die [S. 63] Freude, unsern von der Westfront zurückkehrenden Sohn Fritz in Empfang nehmen zu können. Am 7. Dezember 1918 zog die Ersatz-Abteilung des Feldartillerie-Regiments № 63 aus Frankfurt a.M., ihrem Standort, kommend mit Musik in Schlüchtern ein und nahm daselbst Quartier. Unter der Mannschaft dieser Abteilung machte sich alsbald eine starke Unzufriedenheit gegen ihre Offiziere geltend, denen vorgeworfen wurde, daß sie nach ihrer Ankunft in Schlüchtern nichts Eiligeres zu tun gewußt hätten, als sich im Haupt-Gasthof des Städtchens ein ihren Ansprüchen genügendes Kasino einzurichten.

Am 9. Dezember Vormittags zog ein Feldartillerie-Regiment in guter Ordnung durch Schlüchtern, am folgenden Vormittag eine schwere Batterie und Nachmittags 2 Uhr vom Vogelsberg her das Artillerie-Regiment № 111 mit seinen Kolonnen. Am folgenden Tag, den 11. Dezember, war es das Infanterie-Regiment № 352, das in militärischer Strammheit mit Musik die Stadt durchzog. Ihm folgten am selben Tage noch das schwere Artillerie-Regiment № 82 und das Feld-Artillerie-Regiment [S. 64] № 88, das vom Vogelsberg her kam.

Am 15. Dezember durchzogen württembergische Dragoner die Stadt Schlüchtern. Am 16. November folgten ihnen Formationen von bayrischer Feld- und schwerer Artillerie. Am 17. Dezember passierte die Stadt das bayrische Feldartillerie-Regiment № 23, dem am 18. Dezember Kolonnen des bayrischen Feldartillerie-Regiments № 1 und am 19. Dezember gegen 1/2 1 Uhr Nachmittags eine Batterie des Artillerie-Regiments № 601 folgten. Am 24. Dezember 1918 setzte der Arbeiter- und Soldatenrat in Schlüchtern den Landrat von Trott zu Solz ab und nahm die Verwaltung des Kreises in die eigene Hand. Am zweiten Weihnachts-Feiertag durchzogen gegen Mittag als letzte Heereskörper auf ihrem Rückzuge 2 Batterien des Artillerie-Regiments № 283 die Stadt Schlüchtern. ▶

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