Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessian World War I Primary Sources

↑ Johannes Ledroit, Mobilisierung des Hessischen Landwehr-Infanterie-Regiments 118, 1914

Abschnitt 2: Ausstattung der Mannschaften

[S. 10] [S. 10] Am 7. August beginnt morgens in aller Frühe der Empfang von Kleidungs- und Ausrüstungsgegenständen auf den Kammern und daran anschließend die Einkleidung der aus Lothringen gekommenen Mannschaften. Berge von Waffenröcken, Hosen, Mänteln, Unterkleidern, Zeltbahnen, Stiefeln usw. liegen auf den Kammern noch immer aufgespeichert, trotzdem, wie bereits gesagt, schon zwei Regimenter formiert waren. Wir holen sie nach und nach, aber kein Stück geht ungezählt hinaus. Mit unheimlicher Ruhe sind die Kammerunteroffiziere tätig. Darnach werden im Laufe der Tage eine Unmenge Kleinigkeiten empfangen, wir nennen beispielsweise den eisernen Proviant, Bürsten, Salzsäckchen, Gebetbüchlein, Verbandspäckchen usw., was samt und sonders nachher in den Tornister verstaut werden mußte. Es geht alles wie am Schnürchen, klappt ganz vorzüglich, höchstens von seiten der Empfänger mal was Drängelei.

Weitere Mannschaften, 50 bis 60 Mann für jede Kompagnie, aus den Bezirkskommandos Erbach im Odenwald und Limburg an der Lahn treffen in Mainz ein. Auch mit diesen Mannschaften wird sofort das Einkleiden begonnen.

Am 8. August geht der allgemeine Empfang und das Einkleiden weiter. Die Lothringer, wie wir einfach für die aus Lothringen stammenden Mannschaften sagten, exerzierten schon. Daneben findet ärztliche Untersuchung und Instruktion über die Kriegsartikel, Verwendung der Verbandpäckchen usw. statt.


Places: Erbach · Limburg an der Lahn · Mainz
Keywords: Ausrüstung · Exerzieren · Landwehr-Infanterieregiment 118
Recommended Citation: „Johannes Ledroit, Mobilisierung des Hessischen Landwehr-Infanterie-Regiments 118, 1914, Abschnitt 2: Ausstattung der Mannschaften“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/qhg/id/43-2> (aufgerufen am 20.04.2024)