Hessian World War I Primary Sources

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↑ J. H. Döbrich / Bickel, Mobilmachung und Ausmarsch des Feldartillerie-Regiments Nr. 25, 1914

Abschnitt 6: Ausrücken des Reserve-Feldartillerie-Regiments

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8. August (7. Mobilmachungstag):

Planmäßig, wie im Mobilmachungskalender vorgesehen, war Rgts.-Stab und II. Abteilung abmarschbereit. Die in der Armee durch Jahrzehnte peinlich geübte Ordnung in den Vorarbeiten machte sich bezahlt. Heute sah auch der ein, der früher über die gefürchteten Kammerrevisionen, Lederwürmer und Probemobilmachungen geseufzt und gestöhnt hatte, daß das alles kein Kleinkram, sondern eiserne Notwendigkeit war, die heute Triumphe feierte, denn es fehlt nichts, die Truppe und ihre vielerlei Kriegsformationen waren bis zum letzten Hufnagel mit allem versehen.

Das Res.-Felda. 25 hielt heute noch ein Übungsschießen ab; die mobile I. Ersatzabteilung übernahm die Kaserne und Kammern, die sie später an die II. Ersatzabteilung übergab.

Um 7.00 abds. rückt Rgts.-Stab und II./25 mit klingendem Spiel aus der Kaserne, begleitet von einer unübersehbaren Volksmenge, die ihre 25er zum Bahnhof geleitete.

Die Erinnerung tut heute wohl, an die durch alle Bevölkerungsschichten gleichmäßig hindurchgehende Begeisterung zu denken und den [S. 16] tiefen sittlichen Ernst, in einen gerechten, nicht gewollten Krieg zu ziehen, um Deutschland zu retten. Das deutsche Volk konnte seiner ausziehenden Armee keine bessere Seelenverstärkung mit auf den Weg geben als diesen fühlbaren Beweis, daß sie getragen sei von dem Vertrauen und dem Glauben des ganzen Volkes. Das gute Wort Sr. Majestät des Kaisers: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche!“ war Leitgedanke von Regierung und Volk.

Nachdem die Batterien verladen waren, erschienen Seine Königliche Hoheit der Großherzog und Ihre Königlich Hoheit die Großherzogin und verabschiedeten sich nochmals von dem Regiment auf das Herzlichste. Besonders Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin hatte für jeden, dem sie zum Abschied die Hand reichte, ein freundliches Wort; ihr Versprechen, sich der Daheimgebliebenen anzunehmen, hat die hohe Frau getreulich erfüllt; war sie doch die Seele des Hessischen Roten Kreuzes, das in den folgenden schweren Jahren unendliches Leid lindern und tragen half.