Hessian World War I Primary Sources

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↑ Engelbach, Der Uebergang der 25. Reserve-Infanterie-Division über die Maas bei Mouzon am 28. August 1914

Abschnitt 2: Weiteres Vorgehen in Richtung Marne

◀ [Sp. 358]
Gegen 4 Uhr nachmittags trat eine wesentliche Veränderung auf dem Schlachtfelde ein. Ein französischer General mit Offizieren hatte von dem Kirchturm Mouzon unterirdische Telephonverbindungen, ist aber gegen 3 Uhr nachmittags von unserer Kavallerie bemerkt worden.

Als diese Telephonverbindungen unterbrochen waren, verminderte sich die feindliche Treffsicherheit; unsere Bewegungen konnten nicht mehr so bemerkt werden und vor allem unsere Artillerie, die wir längst für vernichtet glaubten, entwickelte ein gewaltiges, tod- und verderbenbringendes Feuer auf das vor uns liegende Dorf Yron¹ und in die feindlichen Stellungen.

Wir rückten jetzt rasch vorwärts, wenn auch noch unter starkem, feindlichen Feuer und bald machten die Franzosen kehraus. Bei dieser Flucht erlitten sie erhebliche Verluste. Auf einer Waldwiese lag eine französische Radfahrerkompagnie, die von unseren Maschinengewehren zusammengeschossen war. So sah man am anderen Morgen noch mehr zusammengeschossene Kompagnien. Die weitere Verfolgung konnte von uns nicht aufgenommen werden und wurde einer anderen Division übertragen. Wir sammelten uns am Abend, alle Regimenter durcheinander, auf einer Waldwiese. Der General erlaubte die eisernen Portionen anzubrechen. Auch sprach er von den: Verlauf und Erfolg des Tages. Wir hatten einen alten französischen Artillerieschießplatz erobert. Während der Herr General noch sprach, schlug eine Granate in seiner Nähe ein, das war die letzte für diesen heißen Tag.

Während der Nacht blieben wir im Walde; am andern Morgen früh kamen wir nach kurzem Hin- und Hermarschieren auf dem Divisionssammelplatz an. Von hier wurde jedes Regiment nach seinem Sammelplatz beschieden. Auf dem Marsch nach unserem Sammelplatz fanden wir viele tote Franzosen; aber auch viele unserer Kameraden lagen zu beerdigen. Auf der Regimentssammelstelle fanden sich viele Kameraden wieder und sogleich wurden, mit Hilfe der Zivilbevölkerung, unsere Gefallenen beerdigt, auch unser Kompagnieführer, Herr Oberleutnant Krüger, war gefallen.

Um 1 Uhr mittags kamen die lang erwünschten Feldküchen und jeder konnte sich von den Anstrengungen nach Bedarf erholen. Der eiserne Bestand wurde wieder ergänzt. Unsere Nachhut hatte in Mouzon ein großes Lager mit Munition und Konservenbüchsen gefunden, wovon uns von letzteren auch welche zu gute kamen.

Gegen ½ 3 Uhr marschierten wir weiter dem Feinde nach und hatten nach vielen größeren oder kleineren Tag- oder Nachtgefechten keine Ruhe, bis wir in den ersten Septembertagen den Marnekanal bei Laimont² erreichten. Hier hörten die Märsche auf, dafür waren wir Tag und Nacht im Feuer oder auf Patrouille.

1. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist der Ort Yoncq südwestlich Mouzon gemeint. ↑
2. Laimont, Ortschaft im Département Meuse, etwa 12 km nordwestlich Bar-le-Duc. ↑