Hessian World War I Primary Sources

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↑ Kriegsgedichte in der Oberhessischen Zeitung (Marburg), Juli - September 1914

Abschnitt 4: Georg Schwiening, Die Wacht in West und Ost (Gedicht)

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Die Macht in Welt und Ost.

(Mel.: Die Wacht am Rhein.)

Und wieder fließt wie Sturmgebraus
Ein Ruf durchs Land von Haus zu Haus.
Und wieder schallt's: Feind, komm heran,
Wir alle stehen Mann für Mann!
Lieb Vaterland, sei nur getrost.
Fest stebt die Wacht in West und Ost.
Fest steht die Wacht, die Wacht in West und Ost.

Hoch von den Alpen bis zum Meer
Schnell greifen alle zu der Wehr
Und rufen ihrer Väter wert:
Wir schirmen treu den deutschen Herd!
Lieb Vaterland, sei nur getrost,
Fest steht die Wacht in West und Ost.

Hei, wie es aus den Augen sprüht.
Was alle Herzen heiß durchglüht.
Und jubelnd ruft das ganze Land:
Mit Gott zur Maas, zum Memelstrand!
Lieb Vaterland, sei nur getrost.
Fest steht die Wacht in West und Ost.

Die Fahnen und Standarten wehn,
In Schritt und Tritt die Scharen gehn,
Kanonenrasseln, Roßgestampf —
Ganz Deutschland zieht hinaus zum Kampf!
Lieb Vaterland, sei nur getrost,
Fest steht die Wacht in West und Ost.

Das Horn erklingt, die Trommel tönt.
Und ob der freche Feind auch höhnt,
Den Frieden bricht, uns überfällt:
Wir fürchten keinen Feind der Welt!
Lieb Vaterland, sei nur getrost,
Fest steht die Wacht in West und Ost.

Und pfeifen Kugeln, kommt der Sturm,
Wir sind der Grenzen bester Turm.
So lang davon noch bleibt ein Stein,
Kommt in das Land kein Feind hinein!
Lieb Vaterland sei nur getrost.
Fest steht die Wacht in West und Ost.

Georg Schwiening

[Veröffentlicht in der Oberhessischen Zeitung vom 8. August 1914]

Das Gedicht wurde auch in der Zeitschrift "Hessenland. Hessisches Heimatblatt. Zeitschrift für hessische Geschichte, Volks- und Heimatkunde, Literatur und Kunst", 28. Jahrgang, Nr. 15, Erster August-Heft 1914, S. 225, veröffentlicht.
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