Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Synagogen in Hessen

Outline map of Hessen
Ordnance Map
5523 Neuhof
Modern Maps
Kartenangebot der Landesvermessung
Historical Maps
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 91. Neuhof

Neuhof Karten-Symbol

Gemeinde Neuhof, Landkreis Fulda — Von Susanne Gerschlauer
Basic Data | History | Betsaal / Synagoge | Weitere Einrichtungen | References | Indices | Recommended Citation
Basic Data

Juden belegt seit

18. Jahrhundert

Location

36119 Neuhof, Marktstraße 1 | → Lage anzeigen

Rabbinat

Fulda

preserved

ja

Gedenktafel vorhanden

nein

Weitere Informationen zum Standort

Historical Gazetteer

History

Neuhof war Sitz des Oberamts Neuhof, die Grundherrschaft lag bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts beim Kloster Fulda. Die bewegte Herrschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts spiegelt sich in der Verwaltungs- und Herrschaftszugehörigkeit Neuhofs: Von 1803 bis 1806 gehörte es zum Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda im Fürstentum Fulda. Von 1806 bis 1810 gehörte es zum Kaiserreich Frankreich, bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt. Seit 1816 bis 1866 zählte es zu Kurhessen, bevor es 1867 bis 1945 in das Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, überging. Seit 1946 gehört Neuhof zum Land Hessen im Kreis bzw. später Landkreis Fulda mit der Zuordnung zum Regierungsbezirk Kassel. Seit 1945 liegt das zuständige Justizamt und Amtsgericht in Fulda, zuvor in Neuhof.1 Die Gemeinde mit dem nach dem gleichnamigen Verwaltungsbezirk gewählten Namen „Neuhof“ besteht formal seit der Zusammenlegung der drei sehr eng beieinander gelegenen Orte Ellers, Neustadt mit Teilen des Gutsbezirks Forst Neuhof und Opperz, die im Jahr 1929 stattfand. Die politische Geschichte der drei Ortsglieder verlief annähernd analog. „Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsrefom die Eingliederung der Gemeinden Dorfborn, Giesel, Kauppen und Tiefengruben in die neu gebildete Gemeinde Neuhof. Am 1.8.1972 kamen darüber hinaus die Gemeinden Hattenhof, Hauswurz und Rommerz hinzu. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Neuhof.“2 Im Jahr 2020 lebten in der aus acht Ortsteilen bestehenden Großgemeinde Neuhof 10.861 Einwohner und Einwohnerinnen.3

Wann genau die jüdische Gemeinde gegründet wurde ist nicht überliefert, jedoch sind bereits 1563 Juden in Neuhof nachweisbar, was eine Gründung noch vor dem 19. Jahrhundert vermuten lässt.4 Nachweislich bestand die jüdische Gemeinde Neuhof seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts.5 Sie umfasste die in Ellers, Opperz und Neustadt lebenden Juden. Die Beziehung zwischen der jüdischen Gemeinde Neuhof und der jüdischen Gemeinde im ca. fünf Kilometer südwestlich gelegenen Flieden waren wohl meist gut nachbarlich. Religionslehrer wurden im Rahmen einer Art Schulverbund zeitweise gemeinsam finanziert, Neuhofer Kinder wurden mitunter in Flieden und Fliedener in Neuhof unterrichtet. Religionslehrer von Flieden unterrichteten bei Bedarf auch in Neuhof. Zudem wurde 1905 für beide Gemeinden gemeinsam ein jüdischer Friedhof angelegt. Allerdings erfolgte die beiderseitige Ablehnung einer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geborenen Idee, die Gemeinden zu einer einzigen zusammen zu legen.6

1861 wurden 39, 1887 63, 1905 39, 1930, 1932/33 34 und 1938 48 jüdische Bürgerinnen und Bürger in Neuhof gezählt.7 Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung betrug in den Jahren von 1861 bis 1905 zwischen 2,3 und 4,1 Prozent.8

Um 1824 bis etwa 1874 war Seckel Gottlieb der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde. Um 1874 wurde sein Sohn, Samuel Gottlieb Vorsitzender der orthodoxen Gemeinde.9 Um 1924 war der Vorsteher der Gemeinde David Sondheimer (geb. in Uttrichshausen, gest. 1928 in Neuhof10), um 1932 hatte Nathan Gottlieb den Vorsitz inne. Nach 1933 war bis zur ihrer erzwungenen Auflösung Max Katz (geboren 1895, ermordet 1938 im KZ Buchenwald) der Vorsitzende.11 Es ist bekannt, dass die Gemeinde mehrere Thorarollen besaß, die Anzahl ist unklar.12 Die jüdische Gemeinde bestand vermutlich bis 1939.13 Am 8. November 1938 wurde die jüdische Bevölkerung Neuhofs abends gegen 21 Uhr aus ihren Häusern gepresst, drangsaliert, gequält und zu erniedrigenden Arbeitsdiensten gezwungen.14

Die Neuhofer Juden lebten überwiegend vom Viehhandel, einige arbeiteten als Metzger und Bäcker. Es gab Schuster und Kaufleute (Lebensmittel, Schuhe, Textilien, Fahrräder, Nähmaschinen, Tapeten, Baustoffe u.a.m.) sowie im 20. Jahrhundert das Warenhaus der Familie von Nathan Gottlieb.15

Einige Angehörige jüdischer Familien wanderten nach 1933 in die USA aus.16 Von den um 1933 noch etwa 35 in Neuhof geborenen bzw. länger am Ort lebenden jüdischen Einwohnerinnen und Einwohnern wurden bis 1942 alle deportiert. Bis auf eine Person überlebte niemand. Zu ihnen zählten Angehörige der Familien Adler, Alexander, Buxbaum, Ehrenfeld, Friedmann, Gottlieb, Haas, Hirschberg, Katz, Katzenstein, Levi, May, Oberschützky, Reiß, Rosenthal, Rothschild, Sand, Sondheimer, Stern und Weinberg. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs sind die folgenden Namen der Deportierten verzeichnet: Emma Adler, Ida Buxbaum geb. Adler, Bernhard Buxbaum, Frieda Gottlieb geb. Sondheimer, Aron Gottlieb, Josef Gottlieb, Karoline Gottlieb, Lina Gottlieb, Dieter Reinhold Katz, Frieda Katz, Max Katz, Hermann Levi, Selma Rosenthal geb. Sondheimer, Alfred Rothfeld.17

Ida Buxbaum überlebte die Shoah und wohnte nach dem Krieg zeitweise in Amöneburg bei Marburg, bevor sie in die USA auswanderte.18 Nach Kriegsende wohnte die Jüdin Jettchen Simon in Neuhof.19

Betsaal / Synagoge

Möglicherweise bestand bereits um 1563, dem Nachweis der ersten in Neuhof ansässigen Juden, ein jüdischer Betraum in Neuhof.20

Eine Betstube kann für 1852 nachgewiesen werden. Sie befand sich in der heutigen Marktstraße 9 im Ortsteil Neustadt, im damalig dort gelegenen Privathaus von David Sondheimer. Die jüdische Gemeinde hatte den Raum für 10 fl. Pro Jahr gemietet. Die Raummiete umfasste auch das Geld für die Stuhlmiete (Sitzplatzmiete) für ihn und seine Frau. Durch die steigende Mitgliederzahl der Gemeinde wuchs der Platzbedarf, erste Neubaupläne wurden entwickelt.21 Schließlich wurde der Neubau in Auftrag gegeben. Die Planvorlage von Landbaumeister Friedrich Ernst Hoffmann (geb.1824 in Allendorf a.d. Werra, gest. 1912 in Fulda) wurde 1874 genehmigt.22 Die Vergabe der Planung an einen Landbaumeister, der auch Fuldaer Bauinspektor und somit der ranghöchste Baubeamte im Landkreis war, lässt Rückschlüsse auf die hohe Bedeutung des Synagogenbauwerks für die jüdische Gemeinde Neuhof zu.

Die jüngste Synagoge stand im Neuhofer Ortsteil Neustadt am nordöstlichen Ende des alten Dorfes, in der heutigen Marktstraße 1/Ecke Zollweg (ehemals Frankfurter Straße). Sie wurde 1874 bis 1878 über leicht L-förmigem Grundriss errichtet. Bestandteil des zweigeschossigen Neubaus war neben dem Gottesdienstsaal das rituelle Tauchbad und ein Schulraum. Im ebenerdigen Sockelgeschoss befand sich eine den hygienischen Standards der Zeit entsprechend angelegte Mikwe, darüber der Schulraum. 1876 fand die Einweihung des Neubaus statt.23 Im Oktober 1926 gab es eine Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen.24

Das freistehende zweigeschossige Massivgebäude bestand aus zwei Baukörpern, die im rechten Winkel zueinander angeordnet und jeweils mit eigenem Satteldach versehen waren. Der nordwestliche Teil besaß zwei Giebelseiten (im Norden und Süden) und war nach Nordnordost orientiert. Der südöstliche Gebäudeteil verlief rechtwinklig dazu, im Süden wandbündig. Mit der Traufseite an den westlichen Bauteil anstoßend, weist der einzelne Giebel dieses Teils nach Südosten. Beide Gebäudeteile sind über rechteckigem Grundriss errichtet. Der westliche umfasst etwa 56 Quadratmeter Grundfläche, der östliche ca. 40 Quadratmeter. Im größeren Gebäudeteil war die Synagoge untergebracht. Äußerlich hoben sich beide Gebäudeteile vor allem auf der Nordseite klar voneinander ab. Der kleinere Baukörper mit Mikwe und Schulraum unterschied sich durch seine erkennbare Zweigeschossigkeit, die durch die Rechteckfenster im Erd- und Obergeschoss unterstrichen wurde. Im Erdgeschoss dienten zwei Rechteckfenster mit profiliertem Rahmen der Belichtung und Belüftung der Mikwe, im Obergeschoss war ein dreiteiliges Rechteckfenster vergleichbarer Rahmengestaltung zur Belichtung des Schulraums eingebaut. Die hochrechteckigen Rundbogenfenster im nordwestlichen Bauteil betonten dagegen dessen sakralen Charakter. Sie waren wahrscheinlich mit (farbigem?) Bleiglas versehen. Ein Misrachfenster, vielleicht mit eingeschriebenem Davidstern, zierte den Nordgiebel zusätzlich.25 Über Bauschmuck, der die Synagoge als Sakralbau kennzeichnete, ist nichts bekannt.

Der Synagogenraum wurde vom Hauptportal in der Westfassade, dem Männereingang, über einen südlich gelegenen Flur erschlossen. Er lag auf der ehemaligen Traufseite des Gebäudes, über drei Stufen erhöht.26 Der hohe Gottesdienstsaal hatte eine Grundfläche von etwa 43 Quadratmetern. Entlang der Südwand verlief die Frauenempore, die oberhalb des Erschließungsflurs für Männer angelegt war. Es gab insgesamt 42 Sitzplätze, davon 26 Plätze für Männer und 16 für Frauen.27 Der annähernd quadratische Saal war nach Nordnordost ausgerichtet, die Bima stand etwa in der Raummitte. Über einige Stufen erhöht stand der Thoraschrein in der Mitte der Ostwand. Er wurde von zwei hohen Rundbogenfenstern flankiert. Zusätzlich belichtet wurde der Raum durch zwei Rundbogenfenster in der Westtraufe, nördlich neben dem Männereingang. Die Fenster- und Türöffnungen gliederten diese Fassade vertikal. Die Frauen gelangten über den südöstlichen Baukörper in das Gebäude. Der Fraueneingang lag etwa gegenüber dem für die Männer, um eine Stufe erhöht. Der Flur vor dem Gottesdienstraum bzw. das Treppenhauserdgeschoss im Süden sowie im Obergeschoss, auf Emporenebene bzw. Treppenhausflur war mit je einem Fenster ausgestattet. Im Obergeschoss des Treppenhauses ergänzte ein Fenster in der Ostwand die Belichtung. In diesem kleineren Gebäudetrakt lag im Erdgeschoss Richtung Norden das rituelle Tauchbad mit Vorraum. Über die Treppe gelangten die Frauen in das Obergeschoss zur Frauenempore des Gottesdienstsaals. Zudem wurde darüber der Raum für den Religionsunterricht erschlossen, der oberhalb der Mikwe angelegt war.

In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge geschändet, die Inneneinrichtung komplett zerstört, das Gebäude jedoch nicht niedergebrannt. Noch vor Kriegsende 1945 eigneten sich Neuhofer NS-Parteimitglieder die ehemalige Synagoge wiederrechtlich an. Im Rahmen von ersten Umbauarbeiten wurde unter anderem in den Gottesdienstraum eine Geschossdecke eingezogen.28 Das Gebäude ging nach dem Krieg per Kauf in Privatbesitz über. Seit 1956 erfuhr die Synagoge auch äußerlich erheblich überformende Umbauten, die für eine Nutzung als Wohn- und Geschäftshaus sinnvoll erschienen. Durch diese Umgestaltung besitzt das Gebäude heute einen langgestreckten Grundriss, der Baukörper erinnert nicht mehr an den ursprünglich gegliederten Komplex, die ehemals L-förmige Grundform ist nicht mehr erkennbar. Die charakteristische Befensterung der Synagoge ist überbaut. Das jetzt traufseitig zur Straße Zollweg stehende Gebäude befindet sich nach wie vor in Privatbesitz. Eine Hinweis- oder Gedenktafel wurde bisher nicht angebracht.29

Weitere Einrichtungen

Mikwe

Bereits im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts gab es in Neustadt eine Kellermikwe im Haus des Gemeindevorstehers Seckel Gottlieb. Das Haus lag eher verborgen, umgeben von Gebäudeteilen einer benachbarten Gastwirtschaft, im Ortsteil Neustadt.30 In demselben Gebäude gab es möglicherweise auch einer Betstube. Die Mikwe lag in einem von Natursteinplatten belegten Kellerraum. Das Becken war mit Werksteinen gefasst. Sechs steinerne Stufen führten in das Becken hinab, das von Quellwasser gespeist wurde. Es besaß keinen Abfluss und konnte nicht erwärmt werden. Eine Reinigung des Wassers fand nicht statt.31

Die im Jahr 1876 eingeweihten Synagogenneubau eingerichtete Mikwe befand sich im nach Südosten gelegenen Gebäudeteil. Über eine Tür vom Flur her wurden ein Vorraum und der Raum mit dem Bad erschlossen. Der schmale Vorraum mit einem Fenster im Norden lag um drei Stufen abgetieft und besaß einen Badekessel für das erwärmte Wasser. Im östlich gelegenen Raum nebenan gelangten die Frauen in das um einige Stufen in den Boden eingelassene Becken der Mikwe, das in der Nordwestecke lag. In diesem Raum befand sich ein Heizofen. Zwei Fenster in der Nordwand und eins in der Ostwand boten Licht und Luft.32

Die Mikwe wurde 2008 bei Renovierungsarbeiten im ehemaligen Synagogengebäude wiederentdeckt und teilweise freigelegt, jedoch auch wieder zugeschüttet.33

Schule

Pläne zur Errichtung einer eigenen Religionsschule in Neuhof sind seit 1891 greifbar. Aufgrund der zu geringen Zahl an Kindern wurde die Genehmigung zu einem separaten Gebäude durch das zuständige Amt der Regierung in Kassel nicht erteilt.34

Von 1852 bis 1878 gab es mit der jüdischen Gemeinde Flieden eine Art Schulverbund. Lehrer Löb Katzenstein, der in Neuhof auch als Vorsänger und Schächter arbeitete, unterrichtete zu dieser Zeit die Kinder in beiden Gemeinden. Er war dafür drei Tage in diesem und drei Tage an jenem Standort.35 Seit 1864 unterrichtete er die Neuhofer Kinder in seiner eigenen Wohnung, die im Haus des Gemeindevorsitzenden Seckel Gottlieb lag.36 Mit der Eröffnung der Religionsschule in Flieden, 1878, wurden die Kinder in Neuhof von dem in Flieden lebenden und dort angestellten Lehrer Isaak Flörsheim unterrichtet, der dafür zweimal nach Neuhof kam.37

Um 1894 bis zu seinem Tod 1921 erteilte Kaufmann Rothschild den jüdischen Kindern in Neuhof Religionsunterricht.38 Um 1891 lebten 16 jüdische Kinder in Neuhof, von ihnen besuchten 10 die evangelische Volksschule in Ellers und sechs die katholische Schule in Opperz.39 Seit 1921 besuchten die Kinder den jüdischen Religionsunterricht in Flieden.40

Cemetery

Bis 1905 wurden die Verstorbenen auf dem ca. 12 Kilometer entfernten jüdischen Gemeinschaftsfriedhof in Fulda bestattet. Im Jahr 1905 wurde in der Gemarkung Flieden, an der „Galgenhecke“, auf Initiative der benachbarten jüdischen Gemeinden Neuhof und Flieden ein eigener Friedhof angelegt.41 Der rund 1.334 Quadratmeter große Friedhof liegt an der K 163 (ehem. B 40) zwischen Flieden und Neuhof. 1923 erlitt die Stätte erste Schändungen durch Nationalsozialisten, 1934 ein weiteres Mal.42 1947 wurde auf dem Friedhof von den politischen Gemeinden Flieden und Neuhof ein Mahnmal zum Andenken an die Ermordeten beider Orte durch das Naziregime errichtet.43 Das aus Buntsandsteinquadern gemauerte Denkmal ist etwa 160 Zentimeter hoch und ragt über einem rund 30 Zentimeter hohen Mauersockel auf. Um ca. 40 Zentimeter allseitig eingezogen, erhebt sich eine über quadratischem Grundriss errichtete gedrungene Stele, deren oberer Abschluss zweifach gestuft ist und konisch zuläuft. Die vier Ecken rahmen auf allen vier Seiten jeweils ein hochrechteckiges, um etwa sechs Zentimeter zurückspringendes Spiegelfeld. Auf den dort eingebauten Sandsteinplatten sind in lateinischen Großbuchstaben die Namen der in der Shoah ermordeten jüdischen Fliedener und Neuhofer graviert: „RUDIE HAAS // META HAAS GEB. LEVI // WALTER HAAS 10 J. // BERNH. BUCHSBAUM // IDA BUCHSBAUM // SELMA ROSENTHAL // FRL. FRIDA GOTTLIEB // MARKUS GOLDSCHMIDT // HULDA GOLDSCHMIDT“, auf einem weiteren Feld: „MAX KATZ // MARTIN KATZ 12 J // DIETER KATZ 10 J // HERMANN LEVI // NATHAN GOTTLIEB // FRIEDA GOTTLIEB // JOSEF GOTTLIEB // KAROLINE GOTTLIEB // LINA GOTTLIEB“ auf dem westlichen Feld: „NACH UNMENSCH // LICHEN GRAUSAM // KEITEN MUSSTEN // 19 MÄNNER, FRAUEN // UND KINDER DER JÜ // DISCHEN GEMEINDEN // NEUHOF U. FLIEDEN // IN KONZENTRATIONS // LAGERN IHR LEBEN // LASSEN“ im nach Osten gelegenen Feld wird in hebräischer Schrift der Ermordeten beider jüdischen Gemeinden gedacht: [aus dem Hebräischen übersetzt] „Es möge sich Gott erinnern an diejenigen, welche umgekommen sind durch die frevelhafte deutsche Naziregierung zur Heiligung des Namens und zur Heiligung des Volkes! Im Garten Eden mögen ihre Seelen Ruhe finden. Für ewig werden sie nicht vergessen werden.“44

Fulda, Alter Jüdischer Friedhof: Datensatz anzeigen
Fulda, Neuer Jüdischer Friedhof: Datensatz anzeigen
Flieden, Jüdischer Friedhof: Datensatz anzeigen

References

Weblinks

Sources

Bibliography

Illustration available

(in Bearbeitung)

Indices

Persons

Gottlieb, Seckel · Gottlieb, Samuel · Gottlieb, Nathan · Sondheimer, David · Katz, Max · Adler, Familie · Alexander, Familie · Buxbaum, Familie · Ehrenfeld, Familie · Friedmann, Familie · Gottlieb, Familie · Haas, Familie · Hirschberg, Familie · Katz, Familie · Katzenstein, Familie · Levi, Familie · May, Familie · Oberschützky, Familie · Reiß, Familie · Rosenthal, Familie · Rothschild, Familie · Sand, Familie · Sondheimer, Familie · Stern, Familie · Weinberg, Familie · Adler, Emma · Buxbaum, Ida, geb. Adler · Adler, Ida · Buxbaum, Bernhard · Gottlieb, Frieda, geb. Sondheimer · Sondheimer, Frieda · Gottlieb, Aron · Gottlieb, Josef · Gottlieb, Karoline · Gottlieb, Lina · Katz, Dieter Reinhold · Katz, Frieda · Katz, Max · Levi, Hermann · Rosenthal, Selma, geb. Sondheimer · Sondheimer, Selma · Rothfeld, Alfred · Simon, Jettchen · Hoffmann, Friedrich Ernst · Katzenstein, Löb · Rothschild, Kaufmann · Flörsheim, Isaak

Places

Fulda, Kloster · Ellers · Neustadt · Opperz · Dorfborn · Giesel · Kauppen · Tiefengruben · Hattenhof · Hauswurz · Rommerz · Flieden · Uttrichshausen · USA · Amöneburg · Marburg · Allendorf a.d. Werra · Fulda

Sachbegriffe Geschichte

Buchenwald, Konzentrationslager · Shoah · Pogromnacht

Sachbegriffe Ausstattung

Thorarollen · Frauenemporen

Sachbegriffe Architektur

Satteldächer · Rechteckfenster · Rundbogenfenster · Bleiglas · Misrachfenster · Bima · Thoraschreine

Fußnoten
  1. Ortsartikel Neuhof in LAGIS, Historisches Ortslexikon (siehe Link oben)
  2. Zit.: Ortsartikel Neuhof in LAGIS, Historisches Ortslexikon (siehe Link oben), Abschnitt „Gemeinde“
  3. Artikel „Neuhof“ auf Wikipedia
  4. Henkel, Neuhof, S. 346; Arnsberg, Jüdische Gemeinden 2, S. 121; Artikel „Neuhof“ auf Wikipedia
  5. Henkel, Neuhof, S. 346
  6. Henkel, Neuhof, S. 346 sowie mündliche Information von Raimund Henkel am 20.1.2022
  7. Arnsberg, Jüdische Gemeinden 2, S. 121; Ortsartikel Neuhof in LAGIS, Historisches Ortslexikon (siehe Link oben); Henkel, Neuhof, S. 346, hier jedoch höhere Angaben zum Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung (z.B. 1905 70 anstelle von 39 bei Arnsberg) unklar ist, woher die Differenz rührt.
  8. Ortsartikel Neuhof auf Alemannia Judaica (s. Weblink)
  9. Henkel, Neuhof, S. 346
  10. Der Israelit, Gedenktext vom 13.12.1928 (s. Weblink)
  11. Ortsartikel Neuhof auf Alemannia Judaica (s. Weblink)
  12. Der Israelit, 28.10.1926, Bericht vom 25.10.1926 zur Jubiläumsfeier (s. Weblink)
  13. Arnsberg, Jüdische Gemeinden 2, S. 122; Ortsartikel Neuhof auf Alemannia Judaica (s. Weblink)
  14. Fuldaer Zeitung, „Die kleinen Heimatnachrichten“, hier: Neuhof vom 9.11.1938
  15. Henkel, Neuhof, S. 349; Arnsberg, Jüdische Gemeinden 2, S. 122
  16. Arnsberg, Jüdische Gemeinden 2, S. 122
  17. Gedenkbuch des Bundesarchivs (s. Weblink); Ortsartikel Neuhof auf Alemannia Judaica (s. Weblink)
  18. Ortsartikel Neuhof auf Alemannia Judaica (s. Weblink)
  19. Arnsberg, Jüdische Gemeinden 2, S. 122
  20. Artikel „Neuhof“ auf Wikipedia
  21. Henkel, Neuhof, S. 346
  22. Ein Bauplan liegt aus dem Jahr 1879 vor: HStAM Bestand 180 Fulda Nr. 2390; siehe auch: HStAM Bestand 180 Fulda Nr. 1137. Hinweise zu Vita und Werk von Landbaumeister Hoffmann in: Deutsche Digitale Bibliothek (s. Weblink)
  23. Artikel „Neuhof“ auf Wikipedia
  24. Der Israelit, 28.10.1926, Bericht vom 25.10.1926 zur Jubiläumsfeier (s. Weblink); Ortsartikel Neuhof auf Alemannia Judaica (s. Weblink); Henkel, Neuhof, S. 349
  25. Gebäudebeschreibung z.T. nach Plan von Baumeister Hoffmann 1879, in: HStAM 180 Fulda, 2390 sowie Altaras, Synagogen, S. 124
  26. Die Traufseite wurde nachträglich durch Verlängerung des Gebäudes nach Westen überbaut und ist am Bauwerk heute außen nicht mehr ablesbar.
  27. Arnsberg, Jüdische Gemeinden 2, S. 121
  28. Henkel, Neuhof, S. 347
  29. Artikel „Neuhof“ auf Wikipedia; Ehemalige jüdische Gemeinde Neuhof auf FuldaWiki
  30. Henkel, Neuhof, S. 346
  31. HStAM 180 Fulda, 1259; Altaras, Synagogen, S. 117
  32. HStAM 180 Fulda, 2390; Henkel, Neuhof, S. 348
  33. Mündliche Information von Herrn Martin Burkhard, Geschichtskreis Neuhof, 11.02.2022; Ortsartikel Neuhof auf Alemannia Judaica (s. Weblink)
  34. HStAM 180 Fulda, 2392
  35. Henkel, Neuhof, S. 347
  36. Henkel, Neuhof, S. 347
  37. Henkel, Flieden, S. 307
  38. Der Israelit, 18.8.1921, Anzeige zum Tod von Kaufmann Rothschild (17.7.1921) (s. Weblink)
  39. Henkel, Neuhof, S. 348
  40. Arnsberg, Jüdische Gemeinden 2, S. 122; Ortsartikel Neuhof in LAGIS, Historisches Ortslexikon (siehe Link oben)
  41. HStAM 180 Fulda, 2387
  42. Henkel, Flieden, S. 309
  43. Henkel, Flieden., S. 309, 313; Arnsberg, Jüdische Gemeinden 2, S. 179; Ortsartikel Flieden auf Alemannia Judaica (s. Weblink)
  44. Übersetzung vgl. u.a.: Henkel, Flieden, S. 313
Recommended Citation
„Neuhof (Landkreis Fulda)“, in: Synagogen in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/syn/id/537> (Stand: 23.7.2022)