Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Synagogen in Hessen

Kronberg Karten-Symbol

Gemeinde Kronberg im Taunus, Hochtaunuskreis — Von Carina Schmidt
Basic Data | History | Betsaal / Synagoge | Weitere Einrichtungen | References | Indices | Recommended Citation
Basic Data

Juden belegt seit

1336

Location

61476 Kronberg, Mauerstraße 6a | → Lage anzeigen

preserved

nein

Jahr des Verlusts

1927

Art des Verlusts

Abbruch

Gedenktafel vorhanden

ja

Weitere Informationen zum Standort

Historical Gazetteer

History

Die Ritter von Eschborn erbauten 1220 die Burg Kronberg, nach der sie sich forthin benannten, und gründeten die gleichnamige Burgsiedlung, der schon Anfang des 14. Jahrhunderts Stadtrechte verliehen wurden. Jahrhundertelang blieb die Gemeinde der reichsunmittelbaren Herrschaft der Ritter von Kronburg unterstellt. Erst als die männliche Linie der Kronberger 1704 ausstarb, ging die Stadt in kurmainzischen Besitz über. 1803 wurde sie dem Fürstentum Nassau-Usingen bzw. 1806 dem Herzogtum Nassau, 1866 schließlich Preußen einverleibt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der seit 1966 anerkannte Luftkurort Kronberg in das Bundesland Hessen eingegliedert.1

Der früheste Beleg für einen jüdischen Einwohner in Kronberg stammt aus einer Urkunde von 1336. Darin heißt es, der Königsteiner Schultheiß Johann von Münster habe dem Juden Anshelm von Cronenberg eine Schuldverschreibung über 18 Mark Pfennige ausgestellt. Drei weitere Juden von Kronberg werden in den Frankfurter Gerichtsbüchern genannt, die in den 1340er Jahren ebenfalls als Geldverleiher in Erscheinung traten. Hinweise auf eine Verfolgung der Kronberger Juden während der Pest 1348–1350 gibt es ebenso wenig wie Belege für eine angeblich schon um 1367 existierende Judenschule.2 Ferner tauchen in den Quellen aus dem ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit immer wieder Namen einzelner in Kronberg ansässiger Juden auf, deren Zahl aber bis zur zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sehr gering bleibt.3

In diesem Zeitraum gibt es erstmals Anhaltspunkte für die Entstehung einer Kultusgemeinde und die Einrichtung einer Synagoge: Um 1682 werden im Schatzungsbuch von Kronberg zehn jüdische Hausbesitzer aufgeführt, was nahe legt, dass nun genügend Juden vor Ort lebten, um einen Minjan bilden zu können. Ferner muss zwischen 1664 und 1695 eine Synagoge in Kronberg eingerichtet worden sein, denn im Schatzungsbuch sind für 1695 Einnahmen aus der Judenschule aufgeführt, die in der Stadtrechnung von 1664 noch fehlen, woraus sich schließen lässt, dass zu diesem Zeitpunkt noch keine Synagoge existierte. Die Tatsache, dass die Judenschaft von Kronberg erst um etwa 1682 die erforderliche Mitgliederzahl erreichte, um Gottesdienste halten zu können, grenzt den Gründungszeitraum der Synagoge etwa auf die Jahre zwischen 1682–1695 ein. Zunächst scheint ein Betsaal in einem bestehenden Haus eingerichtet worden zu sein, doch nur wenige Jahre später bauten die Juden von Kronberg ein neues Synagogengebäude in der Mauerstraße.4

Diesen Betraum nutzten nicht nur die Kronberger Juden, auch die Juden von Königstein und Falkenstein besuchten die Synagoge in Kronberg. Allerdings löste Falkenstein sich im zweiten Drittel des 18. Jahrhundert wieder aus dem Kultusverband. Bereits 1775 legten die Falkensteiner einen eigenen Friedhof an5 und 1777 kauften sie ein Haus, das sie mit landesherrlicher Erlaubnis zur Synagoge umbauten. Doch schon zuvor hatten sie zeitweise in den Wohnhäusern ortsansässiger Juden „mit großer Beschwerlichkeit“6 Gottesdienst gefeiert. Mit dem Bau einer eigenen Synagoge gründete Falkenstein schließlich eine selbstständige Gemeinde.7 Königstein dagegen blieb Teil der Kultusgemeinde Kronberg bis die dortigen Juden sich 1806 der Gemeinde in Falkenstein anschlossen; seither bildeten die beiden Orte eine Kultusgemeinde.8

Dieser Abspaltung der beiden Filialorte zum Trotz konnten die Kronberger Juden ihren Kultus weiter ausüben, da die jüdische Bevölkerung vor Ort zunächst stetig zunahm: Gab es 1720 nur etwa sechs jüdische Familien in Kronberg, so waren um die Jahrhundertwende rund einhundert Juden dort ansässig. Deren Zahl stieg bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts weiter an und erreichte 1842, als 152 Juden in Kronberg lebten, ihren Höchststand. Im gleichen Jahr wurden in Königstein 53 und in Falkenstein 23 Juden gezählt, die Kronberger Gemeinde hatte zu diesem Zeitpunkt also fast doppelt so viele Mitglieder wie die beiden früheren Filialgemeinden zusammen. Doch bald darauf ging die Zahl der in Kronberg ansässigen Juden durch Abwanderung, vor allem nach Frankfurt am Main, stark zurück, so dass schon 1866 nur noch 38 Juden in Kronberg wohnten.9

Im 20. Jahrhundert ging die Zahl der jüdischen Bevölkerung weiter zurück bis 1905 nur noch 21 Juden in Kronberg ansässig waren.10 Aus Mangel an Mitgliedern konnte schon seit der Jahrhundertwende kein regelmäßiger Gottesdienst mehr stattfinden, so dass die Kronberger Juden in die Synagoge nach Falkenstein gehen mussten. Ab 1906, als die inzwischen stark angewachsene jüdische Gemeinde Königstein eine eigene Synagoge erbaut hatte, besuchten sowohl die Kronberger als auch die Falkensteiner Juden den Gottesdienst in Königstein. 1908 wurde die Gemeinde Kronberg mit der Kultusgemeinde Königstein vereinigt.11 Die alte Kronberger Synagoge verkaufte die jüdische Gemeinde an die Stadt, die das baufällige Gebäude 1926/27 abreißen ließ.

Ein prominenter jüdischer Einwohner Kronbergs war Prof. Max Horkheimer, der 1922 bis 1934 im Minnholzweg wohnte. Er wanderte nach 1933 wie viele andere jüdische Bürger von Kronberg aus. 1936 lebten noch 15 Juden vor Ort, 1942 wurden die übrigen fünf Ansässigen deportiert. Insgesamt fielen den Nationalsozialisten mindestens acht Kronberger Juden zum Opfer. Zu ihrem Gedenken wurden vor ihrer jeweils letzten Wohnstätte 2007 Stolpersteine ins Straßenpflaster eingelassen.12

Betsaal / Synagoge

Der erste belegbare Betraum der jüdischen Gemeinde in Kronberg wurde etwa im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts eingerichtet, wo er sich befand, lässt sich jedoch nicht mit Sicherheit feststellen. Einen Hinweis gibt ein Eintrag im Kronberger Gerichtsbuch von 1703, in dem es um die Pläne der jüdischen Gemeinde zum Bau einer Synagoge geht. Dort heißt es, die Juden beabsichtigten das neue Gebäude „in der Eichengassen an der Mauer […] uf das alte Fundament zu bauen“. Möglicherweise ist das so zu interpretieren, dass die neue Synagoge auf dem Fundament der alten errichtet werden sollte, was bedeuten würde, dass sich schon der ursprüngliche Betsaal in der Mauerstraße befunden hätte; zwingend ist dieser Schluss jedoch nicht.13

Sicher ist dagegen, dass die Kronberger Juden 1703 die Genehmigung erhielten, eine Synagoge in der Mauerstraße zu bauen.14 Daraufhin ließen sie dort ein einstöckiges Fachwerkhaus mit Bruchsteinsockel errichten, das der Gemeinde bis um 1900 als Tempel diente. Dieses Gebäude war etwa 20 m lang und rund 10 m tief; es hatte also eine Grundfläche von ca. 200 qm.15 Wie die Raumaufteilung war oder wo im Haus sich der Betsaal befand, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Auch über das Inventar ist nur bekannt, dass es ein wertvolles Memorbuch in Kronberg gab, das Feist Ben Wolf Oberursel und seine Ehefrau 1807 gestiftet hatten. Dieses wurde zusammen mit den Kultgegenständen Anfang des 20. Jahrhunderts in die Synagoge in Königstein überführt.16

Um 1800 erwarb die jüdische Gemeinde für 130 Gulden ein der Synagoge benachbartes einstöckiges, nur rund 90 qm großes und baufälliges Häuschen, dass offenbar gründlich renoviert wurde. In der Gemeinderechnung von 1802 ist der beachtliche Betrag von 220 Gulden aufgeführt, den der Zimmermeister Sauer für die Ausbesserung des „neuen Baues an der Schul“17 erhalten hat. Weitere 77 Gulden bekam Sauer 1803 „wegen Verfertigung der neuen Schule“18. Ob diese Bezeichnung ein Indiz dafür ist, dass in dem benachbarten Bau ein neuer Betsaal oder möglicherweise eine Religionsschule eingerichtet wurde, muss dahingestellt bleiben.19

Auch an der Synagoge wurden zwischen 1801 und 1816 zahlreiche Reparaturen und Baumaßnahmen vorgenommen. So beauftragten die Kronberger Juden etwa 1801 den Schreiner Schell, den Giebel des Hauses zu reparieren, und den Weisbindermeister Reichert, die Synagoge zu streichen. Auch wurden Ausbesserungen am Mauerwerk, an den Fenstern und der Eingangstür erledigt. 1805 reparierte der Glaser Wehrheim erneut die Fenster und die Gemeinde ließ einen Abtritt anlegen. Neben vielen weiteren Schreiner-, Maurer- und Glaserarbeiten an der Synagoge ist eine bauliche Maßnahme besonders bemerkenswert: 1815 verzeichnet der Gemeinderechner Heium Maier 22 Gulden, die ausgegeben wurden „für Maurerarbeit und Tagelohn nebst Besichtigungskosten und dergleichen wegen Errichtung eines Gemeindebads“,20 demzufolge existierte zumindest im 19. Jahrhundert auch in Kronberg eine Mikwe.21

Die Synagoge wurde bis um 1900 regelmäßig genutzt, danach nur noch bei besonderen Feierlichkeiten. 1911 verkaufte die jüdische Gemeinde die „Gebäude (!) in der Synagogenstraße“ (heutige Mauerstraße) für 7000 Mark an die Stadt, also offenbar auch den um 1800 erworbenen Nebenbau und das Bad; 1926/27 wurde der baufällig gewordene Häuserkomplex abgerissen.22

Weitere Einrichtungen

Mikwe

In Kronberg gab es seit dem frühen 19. Jahrhundert ein rituelles Tauchbad. 1908 wurde unter Leitung des Vorstehers Hirsch Bärmann eine Versammlung einberufen, in der es darum ging zu entscheiden, ob in Kronberg eine Mikwe angelegt werden sollte. Da die Mehrzahl der Gemeindemitglieder zuvor wissen wollte, welche Kosten durch diese Baumaßnahme entstehen würden, holte die Gemeinde mehrere Kostenvoranschläge ein. Einer stammt von Maurermeister Remy Mertz, der rund 211 Gulden berechnete. Dies war der Gemeinde offenbar zu teuer, denn in einer Abstimmung vom November 1808 sprachen sich die Mitglieder einstimmig gegen den Bau eines Bades zu den genannten Konditionen aus. Deshalb holten sie weitere Angebote ein. Vom Dezember 1808 datiert eine zweite Rechnung des Maurers Mertz, der die voraussichtlichen Kosten nun mit rund 147 Gulden angibt. Auf einen ähnlichen Betrag kommt auch Maurermeister Georg Weidmann, er veranschlagt 158 Gulden. Ob einer von beiden den Auftrag zur Errichtung des Bades erhalten hat, ist nicht ersichtlich. Allerdings lassen die Kostenrechnungen den Schluss zu, dass die Mikwe in oder bei der Synagoge in der Mauerstraße angelegt werden sollte: So listet etwa Maurer Weidman in seiner Rechnung alle nötigen Arbeiten auf, um „ein Bad zu machen in das Schulhaus“23. Und auch Maurer Mertz plant das Bad „in der gemeinen Juden Schul“24 zu errichten. 1815 scheint der Bau der Mikwe begonnen und bis 1823 fertig gestellt worden zu sein. Letzteres legt ein Eintrag im Kronberger Stockbuch nahe, der belegt, dass die Gemeinde auf ihr Badhaus im Juli 1823 eine Hypothek von 1.200 Gulden aufgenommen hat. Ferner wird die Mikwe in Kronberg als einstöckiges Gebäude von 9,5 m Länge und 7,5 m Tiefe beschrieben, die genannte Adresse ist wiederum die Mauerstraße, d.h. die Gemeinde errichtete offenbar neben der Synagoge ein eigenes Badhaus. Wahrscheinlich wurde dieses ebenfalls im Zuge der Abrissarbeiten an den Gebäuden der Kultusgemeinde Kronberg in den 1920er Jahren zerstört.25

Schule

In Kronberg wurde spätestens um 1800 ein eigener Religionslehrer unterhalten. Der erste namentlich genannte Lehrer war Bär Mendel, gebürtig aus Strelitz im Mecklenburgischen, der seit 1801 bei der Kultusgemeinde angestellt und hoch geschätzt war. Er erteilte den Unterricht bis er um 1820 seinen Dienst aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr verrichten konnte. Daraufhin nahm die Gemeinde Israel Ickelsheimer aus Fürth als Lehrer an; dieser erhielt 1824 aber keine Aufenthaltserlaubnis mehr, so dass vorübergehend kein Unterricht stattfand. In Ermangelung inländischer Lehrer stellte die Gemeinde ab 1825 in rasch wechselnder Folge verschiedene auswärtige Lehrer ein, darunter Jacob Baruch Levi aus Ingersheim im Württembergischen, Isaac Mayer aus Landau im Bayerischen und Heinrich Herz aus Udenheim im Hessischen. Erst mit der landesherrlichen Genehmigung zur Annahme des Joseph Kahn von Heddernheim 1842 hatte die Gemeinde wieder längerfristig einen Lehrer vor Ort. Trotz einiger Streitereien mit dem Gemeindevorstand blieb Kahn bis Anfang der 1850er Jahre im Dienst. Zur gleichen Zeit erfolgten Überlegungen zur Vereinigung der Lehrerstelle mit derjenigen in Königstein und Oberursel. Tatsächlich bestellte Kronberg aber 1851–1856 gemeinsam mit der Kultusgemeinde Soden einen Lehrer, 1856 schloss sich diesem Schulverband auch Oberursel an. 1865 gab es in Kronberg nur noch eine „äußerst geringe Anzahl schulpflichtiger israelitischer Kinder“26, deshalb kam die Kultusgemeinde mit derjenigen in Königstein überein, ferner gemeinschaftlich den Lehrer Strauß einzustellen, der nur vier Stunden pro Woche in Kronberg unterrichten sollte.27 Nach dessen Tod 1871 kam Josua Thalheimer aus Bad Ems nach Königstein, der von da an in Königstein und Falkenstein unterrichtete. In Kronberg war er seit 1880 zusätzlich tätig bis er 1905 in den Ruhestand trat.28 Der Unterricht wurde zumeist in Kronberg abgehalten, in welchem Gebäude ist jedoch nicht belegt, es scheint aber naheliegend, dass die Schule in dem Nebenhaus der Synagoge stattfand.

Cemetery

Der älteste bekannte jüdische Begräbnisplatz in Kronberg befand sich nördlich der Burg in einem damals bewaldeten Gebiet, genannt „hinterm Hain“ und wurde bis um 1700 genutzt; heute ist das Gelände bebaut. Da der frühere Friedhof zu klein geworden war, gestattete Freiherr von Bettendorf den Juden 1708, ihre Toten im so genannten Ruthardswald, der im Erbgang von den Herren von Kronberg in den Besitz derer von Bettendorf gelangt war, beizusetzen. Zeitweilig wurden in diesem Wäldchen auch die Juden von Eschborn beigesetzt. Als die Ortsgemeinde Kronberg 1801 das Grundstück erwarb, verlangte sie von der Kultusgemeinde, dass der Totenhof begrenzt würde. Dazu hätten allerdings einzelne Verstorbene umgebettet werden müssen, was eine Störung der Totenruhe bedeutet hätte und deshalb nicht in Frage kam. Nach Verhandlungen mit der Stadt einigte man sich darauf, dass die Kultusgemeinde einen jährlichen Pachtzins von 5 Gulden an die Ortsgemeinde entrichten sollte. Diese Pachtzahlung für den Begräbnisplatz erfolgte bis 1932. Ein Jahr darauf ließ die Stadt Kronberg den jüdischen Friedhof schließen, angeblich aus hygienischen Gründen. Wenig später wurde ein Großteil des Geländes eingeebnet. Heute umfasst der einstmals 4.875 qm große Platz, der nun die Flurbezeichnung „Bürgelplatte“ trägt, nur noch 682 qm. Auf dieser Fläche sind 2 Gräberreihen mit 41 Grabsteinen erhalten geblieben. Sie stammen überwiegend aus dem 19. Jahrhundert, der älteste datiert von 1831, der jüngste von 1925.29 Einige weitere Grabsteine von Kronberger Juden, die 1809 bis 1841 auf der „Bürgelplatte“ beigesetzt worden waren, stehen heute auf dem Friedhof in Falkenstein.30 Der Kronberger Friedhof wurde im November 2009 von Unbekannten unter Hinweis auf die Pogromnacht 1938 geschändet, 19 Grabsteine und die dort angebrachte Gedenktafel wurden mit Farbe beschmiert und Teile der Umzäunung zerstört.31

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Grabstätten

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References

Weblinks

Sources

Bibliography

Illustration available

(in Bearbeitung)

Fußnoten
  1. Ronner: Geschichte der Juden im alten Kronberg, S. 143; Arnsberg: Jüdische Gemeinden, Bd. 1, S. 452
  2. In dem von Ludwig von Ompteda erstmals publizierten Burgfrieden der Herren von Kronberg vom 24. Februar 1367 fällt der Begriff „Juden Schule“, woraus der Herausgeber geschlossen hat, dass schon im 14. Jahrhundert eine Synagoge in Kronberg existiert habe. Wolfgang Ronner hat dagegen argumentiert, dass es sich dabei um ein Grundstück gehandelt habe, das die „Judenschul“ genannt wurde, weil es den Juden von den Herren von Kronberg ursprünglich als Bauplatz für die Errichtung einer Synagoge zugedacht worden war; allerdings sei dieses Grundstück Jahrhunderte lang nicht bebaut worden. Gegen die Annahme, es habe bereits eine Synagoge gegeben, spricht außerdem die geringe Zahl jüdischer Einwohner, die sicher nicht ausreichte, um einen Minjan zu bilden oder die nötigen Unterhaltungskosten für eine Betstube zu tragen. Vgl. dazu Ronner: Geschichte der Juden im alten Kronberg, S. 146–147
  3. Ronner: Geschichte der Juden im alten Kronberg, S. 145–159. Für die Erlaubnis zur Abhaltung jüdischer Gottesdienste in Kronberg musste die jüdische Gemeinde jährlich 3 Gulden als „Synagogicum“ an die Kirche entrichten. Vgl. dazu Synagogicum der jüdischen Gemeinde Kronberg, 1732, in: HHStAW 332, XIV c 3
  4. Ronner: Geschichte der Juden im alten Kronberg, S. 159
  5. Anlegung eines jüdischen Friedhofs in Falkenstein, 1774–1775, in: HHStAW 330, XV 1
  6. Gesuch der jüdischen Gemeinde Falkenstein um Erlaubnis zur Einrichtung einer eigenen Synagoge vor Ort, 1777, in: HHStAW 3/1, 56
  7. Gesuch der jüdischen Gemeinde Falkenstein um Erlaubnis zur Einrichtung einer eigenen Synagoge vor Ort, 1777, in: HHStAW 3/1, 56
  8. Schreiben des Stadtschultheißen Schuber von Königstein zur Bestellung eines Vorstehers für die jüdische Kultusgemeinde Königstein und Falkenstein, 1823 (fol. 4), in: HHStAW 211, 11547
  9. Ronner: Geschichte der Juden im alten Kronberg, S. 162, 171; Arnsberg: Jüdische Gemeinden, Bd. 1, S. 452–453; Sturm-Godramstein: Juden in Königstein, S. 87
  10. Arnsberg: Jüdische Gemeinden, Bd. 1, S. 452
  11. Sturm-Godramstein: Juden in Königstein, S. 87–95; Vereinigung der Kultusgemeinde Kronberg mit derjenigen in Königstein, 1908, in: HHStAW 413, 25
  12. Abschnitt „Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde“, Absatz 6–8, im Artikel „Kronberg im Taunus“ auf http://www.alemannia-judaica.de/kronberg_synagoge.htm; Verlegung von Stolpersteinen zum Gedenken der NS-Opfer auf http://www.stolpersteine-kronberg.de/
  13. Ronner: Geschichte der Juden im alten Kronberg, S. 159
  14. Ronner: Geschichte der Juden im alten Kronberg, S. 159
  15. Immobilien der israelitischen Kultusgemeinde Kronberg, in: HHStAW 362/16, Stockbuch Kronberg, Bd. 2, Artikel 188; Altaras: Synagogen, S. 320; zur Umrechnung der Maße siehe Verdenhalven: Meß- und Währungssysteme, S. 19–20
  16. Arnsberg: Jüdische Gemeinden, Bd. 1, S. 455
  17. Rechnung der jüdischen Gemeinde Kronberg, 1802, in: HHStAW 332, R 32
  18. Rechnung der jüdischen Gemeinde Kronberg, 1803, in: HHStAW 332, R 32
  19. Rechnungen der jüdischen Gemeinde Kronberg, 1802–1803, 1812, in: HHStAW 332, R 32; zur Grundfläche des Nebenhauses siehe Immobilien der israelitischen Kultusgemeinde Kronberg, in: HHStAW 362/16, Stockbuch Kronberg, Bd. 2, Artikel 188
  20. Rechnung der jüdischen Gemeinde Kronberg, 1815, in: HHStAW 332, R 32
  21. Rechnungen der jüdischen Gemeinde Kronberg, 1801–1816, in: HHStAW 332, R 32; siehe auch den Abschnitt „Mikwe“ in diesem Artikel
  22. Abschnitt „Verkauf der Synagoge an die Stadt Kronberg (1911)“ im Artikel „Kronberg im Taunus“ auf http://www.alemannia-judaica.de/kronberg_synagoge.htm
  23. Kostenaufstellung des Maurermeisters Georg Weidman für den Bau einer Mikwe in Kronberg, 1809, in: HHStAW 250/4, 40
  24. Kostenaufstellung des Maurermeisters Remy Mertz für den Bau einer Mikwe in Kronberg, o.J., in: HHStAW 250/4, 40
  25. Rechnungen der jüdischen Gemeinde Kronberg, 1815, in: HHStAW 332, R 32; Pläne der Kultusgemeinde Kronberg zur Errichtung einer Mikwe, 1808–1809, in: HHStAW 250/4, 40
  26. Vertrag der jüdischen Gemeinde Kronberg mit derjenigen in Königstein zwecks gemeinschaftlicher Annahme eines Lehrers, 1865 (fol. 142), in: HHStAW 211, 11549
  27. Religionsschule und Lehrerbestellung in der Kultusgemeinde Kronberg, 1816-1869, in: HHStAW 211, 11543; 211, 11545 und 211, 11549; Jüdische Religionslehrer der Kultusgemeinde Soden, 1849–1856, in: HHStAW 211, 11482
  28. Arnsberg: Jüdische Gemeinden, Bd. 1, S. 456; Bestellung des Lehrers Josua Thalheimer von Königstein/Falkenstein auch für die Kultusgemeinde Kronberg, 1880, in: HHStAW 405, 2557; Kultusverhältnisse der jüdischen Gemeinden im Obertaunuskreis, 1868–1930, in: HHStAW 413, 25
  29. Szklanowski/Hintze: Steinerne Zeugen der Vergangenheit, S. 17–18; Ronner: Geschichte der Juden im alten Kronberg, S. 160; Bericht über die Beisetzung von Kronberger und Eschborner Juden im Ruthardswald in Kronberg, 1780, in: HHStAW 330, XIV c 9
  30. Abschnitt „Zur Geschichte des Friedhofes“ im Artikel „Falkenstein – Jüdischer Friedhof“ auf http://www.alemannia-judaica.de/falkenstein_friedhof.htm
  31. Abschnitt „Zur Geschichte der Friedhöfe“ im Artikel „Kronberg – Jüdische Friedhöfe“ auf http://www.alemannia-judaica.de/kronberg_friedhof.htm
Recommended Citation
„Kronberg (Hochtaunuskreis)“, in: Synagogen in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/syn/id/22> (Stand: 3.5.2022)