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Der frühere hessische Innenminister Heinrich Fulda wird in Auschwitz ermordet, 1. Juni 1943

Der als Jude deportierte frühere hessische Innenminister Heinrich Fulda (geb. 1860) wird im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Der 82-Jährige wurde zuvor im Zuge einer Verhaftungswelle durch die politische Polizei in Darmstadt inhaftiert, bei der man besonders Prominente jüdische Bürger in sogenannten Mischehen verfolgte. Bei einer Besprechung am 30. April 1943 hielten Mitarbeiter der Gestapo fest, dass „vierzig Mischehe-Juden verhaftet und zum größten Teil weggebracht worden seien“1. Unter den Betroffenen – 19 Frauen und 21 Männer – befand sich als einer der ersten auch Heinrich Fulda.

Heinrich Fulda, als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Worms (Rheinland-Pfalz) geboren und von Beruf Rechtsanwalt, gehörte von 1905 bis 1918 der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen und von 1919 bis 1921 des Landtags des Volksstaates Hessen an. Bis 1909 war er außerdem Stadtverordneter und Mitglied des Kreistages in Darmstadt. Seine Nachfolge als Minister des Inneren trat 1921 der Zentrumspolitiker Otto von Brentano di Tremezzo (1855–1927) an, der seit 1918 auch das Amt des hessischen Justizministers bekleidete.
(KU)


  1. Zitiert nach Krimmel, S. 100.
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„Der frühere hessische Innenminister Heinrich Fulda wird in Auschwitz ermordet, 1. Juni 1943“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/859> (Stand: 26.11.2022)
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