Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Derichsweiler tritt aus der Deutschen Partei aus, 24. Juli 1953
Das Vorstandsmitglied Albert Derichsweiler (1909–1997) gibt bekannt, dass er aus der Deutschen Partei austritt. Derichsweiler begründet seinen Schritt mit der Weigerung seiner Partei Wahlabsprachen zu treffen. Mit dieser Weigerung schade die Partei den „antimarxistischen Kräften“. Zudem kritisiert Derichsweiler die inhaltliche und personelle Ausrichtung der Partei in Hessen. Unmittelbar nach seinen Austritt wird Derichsweiler Mitglied der hessischen FDP. Der Vorsitzende der FDP Hessens, August-Martin Euler (1908–1966), misst diesem Parteiwechsel staatspolitische Bedeutung bei. Es zeige, dass die Bemühungen der FDP um Wahlabsprachen der richtige Weg seien, um eine Wahlniederlage der SPD herbeizuführen. Außerdem zeige der Parteiaustritt, dass für restaurative Tendenzen neofaschistischer Art kein Platz in der Parteienlandschaft sei, da Derichsweiler auch damit seinen Austritt begründet hat. Derichsweiler sei ein klarer Anhänger des freiheitlichen Rechtsstaates. Neben Derichsweilter tritt auch der Vorsitzende des Ortsverbandes Frankfurt-Süd der Deutschen Partei, Richard Albert Offermann, aus der Partei aus. Damit kommt er seinem durch den Parteivorstand beschlossenen Ausschluss zuvor.
(MB)
- Belege
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.7.1953, S. 3
- Empfohlene Zitierweise
- „Derichsweiler tritt aus der Deutschen Partei aus, 24. Juli 1953“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4304> (Stand: 24.7.2022)