Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Einweihung der neuen Trinkkurhalle in Bad Nauheim, 18. Mai 1911
Mit einem erstmals an diesem Ort stattfindenen Frühkonzert wird die neue Trinkkuranlage in Bad Nauheim (Ecke Kurstraße/Ernst-Ludwig-Ring) eingeweiht. Für den Entwurf des Bauwerks zeichnet der als Regierungsbaumeister in der staatlichen Bauverwaltung des Großherzogtums tätige Architekt Wilhelm Jost (1874–1944) verantwortlich. Die äußere Fertigstellung der großzügig gestalteten Anlage (es fehlen bei den Außenbauten lediglich die am Kurbrunnen vorgesehenen Gitter und einige Pergolen), mit deren Bau im Herbst 1910 begonnen wurde, bildet zugleich den Abschluss der seit 1904 von Wilhelm Jost geleiteten Neugestaltung der Bade- und Kuranlagen in Jugendstil-Architektur. Der innere Ausbau der Trinkhalle wird erst 1912 fertiggestellt. Die Trinkkuranlage besteht aus einer Reihe von Säulengängen, die hufeisenförmig um ein großes Bassin und eine Orchestermuschel führen. Im Zentrum steht der achteckige Kurbrunnentempel. Die Trinkhalle ist antiken Vorbildern nachempfunden und erinnert an römische Thermen oder frühchristliche Kirchenbauten. Städtebaulich schließt das Gebäudeensemble der Trinkkurhalle an den Kurpark und das Neubaugebiet um den Sprudelhof an.
(KU)
- Belege
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 314
- Zentralblatt der Bauverwaltung 31 (1911), S. 657
- Weiterführende Informationen
- Wikipedia: Wilhelm Jost (Architekt) (eingesehen am 18.5.2020)
- Wikipedia: Bad Nauheim (eingesehen am 18.5.2021)
- Magistrat der Stadt Bad Nauheim: Die Gesundheitsstadt: Reiseziel Bad Nauheim: Faszinierendes Jugendstilerbe in Bad Nauheim (eingesehen am 27.4.2015)
- Empfohlene Zitierweise
- „Einweihung der neuen Trinkkurhalle in Bad Nauheim, 18. Mai 1911“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/408> (Stand: 26.11.2022)