Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Hohenberg, Julchen (1880) – Helmarshausen

Grab Nr. 50 → Lageplan (PDF), Helmarshausen, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Helmarshausen | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein, rot

Größe:

91 x 138 x 33 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Zustand:

zerbrochen · verwittert

Beschreibung:

Die Gestaltung des Grabsteins entspricht mit den Säulen und dem Rundbogen mit Blüten exakt den Grabsteinen Nr. 47 und 49. Hier ist das zentrale Motiv des flammenden Herzens beschädigt. Die hebräische Inschrift der Rückseite ist im Gegensatz zu den Steinen Nr. 47 und 49 erhalten, aber schlecht leserlich. Der Palmwedel als Motiv der Rückseite ist e5rhalten. Der Sockel der Rückseite trägt eine deutsche Inschrift.

Drucknachweis:

Thierling, Magda: Vergessene Geschichte. Jüdisches Leben in Helmarshausen und Karlshafen, Bad Karlshafen 2011, S. 115, S. 124.

Inschrift

Übertragung:

Text Vorderseite

 

(Deutsche Inschrift:)

Hier ruht

Julchen

Hohenberg

geb. 4. März 1856

gest. 15. Juli 1880.


(Deutsche Inschrift im Sockel:)

Ewiger Friede

ist selige Ruh

Rückseite

מצבת

קבורת נערה בתולה

מרת גיטעל בת אברהם

האהענבערג כשושנה

עודה בא בה קטפה המות

ביום ה' ז' מנחם לדאבון

הוריה ולתגת לב כל מכיר

צדקת ארחותיה ונקברה

ביום א' ט"ב נדחה תר"ם לפ"ק

ת.נ.צ.ב.ה.

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Grabstein

Am Grab des jungfräulichen Mädchens

Frau Gittel Tochter des Avraham

Hohenberg wie eine Rose wurde [sie] vom Tode gepflückt

am Donnerstagh 7. des Trostmonats zur Trauer

ihrer Eltern und Kummers jedes Kenners

der Frömmigkeit ihrer Art und begraben

am Sonntag dem verschobenen Aw [5]640 nach kurzer Rechnung

Ihre Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens

(Deutsche Inschrift im Sockel:)

Die wir sie heiß geliebet haben

die treue Tochter ist nicht mehr

Sie ruht, die Gute, hier im Grabe

die uns verließ in gutem Jahr

Ach überall vermissen wir sie

In unserem Herzen stirbt sie nie.

Ausführung:

eingetieft, Schrift ursprünglich schwarz eingefärbt

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Hohenberg, Julchen

    Geburtstag

    4. März 1856

    Sterbetag

    15. Juli 1880

    Geschlecht

    weiblich

    Familienstand

    ledig

    Wohnort

    Karlshafen

Anmerkungen:

Hebräischer Name: Gittel, Tochter v. Avraham.

Die mit 24 Jahren verstorbene unverheiratete Julie/Julchen Hohenberg, Tochter des Metzgers Abraham Hohenberg (geb. 1809 in Helmarshausen gest. 1879 in Karlshafen) und Bienchen geborene Norden (Grabstein Nr. 46) war eine Schwester von Jetta/Henriette Hohenberg (Grabstein Nr. 32), von Simon Hohenberg (Grabstein Nr. 29) und von Jacob Hohenberg (Grabstein Nr. 19).

Angaben ergänzt nach

HHStAW, Abt. 365, Nr. 429 (Geburtsregister der Juden von Helmarshausen (Bad Karlshafen) 1829 – 1893).

HStAM, Bestand 909, Nr. 5945 (Standesamt Bad Karlshafen, Sterberegister 1880).

HStAM, Bestand 909, Nr. 5944 (Standesamt Bad Karlshafen, Sterberegister 1879).

Indizes

Personen:

Hohenberg, Julie/Julchen · Hohenberg, Abraham · Hohenberg, Bienchen geborene Norden · Hohenberg, Jette/Henriette · Hohenberg, Simon · Hohenberg, Jacob

Orte:

Helmarshausen · Karlshafen

Sachbegriffe:

Metzger

Nachweise

Bearbeitung:

Dvora Nekrich, Übersetzung; Magda Thierling; Julia Drinnenberg

Bildnachweise:

Julia Drinnenberg

Fotos:

Zitierweise
„Hohenberg, Julchen (1880) – Helmarshausen“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/20214> (Stand: 12.4.2024)