Historisches Ortslexikon
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- Herzogtum Nassau 1819 – 28. Merzhausen
Weitere Informationen
Altweilnau
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Ortsteil · 360 m über NN
Gemeinde Weilrod, Hochtaunuskreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
17 km nordwestlich von Bad Homburg.
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Lage und Verkehrslage:
6,6 km nordwestlich von Anspach am rechten Ufer des Weilbaches an der B 275.
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Ersterwähnung:
1288
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Siedlungsentwicklung:
1336 wurden im Rahmen der Stadtrechtsverleihung durch Kaiser Ludwig IV. (reg. 1314-1347) Mauern und ein Torturm als Befestigungen errichtet.
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Historische Namensformen:
- Wilna, in superiori (1274) [Nassauisches Urkundenbuch 1,2, S. 498-499, Nr. 854; HStAD Bestand B 10 Nr. 56]
- Wilnouwe, de (1288) [Chartular 14. Jahrhundert Niederrheinisches Urkundenbuch 2: 1201-1300, S. 504, Nr. 852, fälschlicherweise im Chartular auf 1208 datiert, jedoch nach Druck ebd. Anm. 1 auf 1288 zu datieren]
- Aldinwilnow (1336) [Kloft, Territorialgeschichte Usingen, S. 206]
- Aldenwillenawe, zu dem tal (1336) [Böhmer, Acta imperii, Nr. 770]
- Weilnau
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Burgen und Befestigungen:
- 1336: Errichtung von Befestigungen (Mauer und Torturm)
- Burg Alt-Weilnau
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3458791, 5575782
UTM: 32 U 458733 5573992
WGS84: 50.316585° N, 8.420364° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
434013010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 489, davon 147 Acker (= 30.06 %), 55 Wiesen (= 11.25 %), 239 Holzungen (= 48.88 %)
- 1961 (Hektar): 486, davon 239 Wald (= 49.18 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1885: 203, davon 194 evangelisch (= 95.57 %), 9 katholisch (= 4.43 %)
- 1961: 463, davon 386 evangelisch (= 83.37 %), 61 katholisch (= 13.17 %)
- 1970: 487
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Grafschaft Usingen
- 1806: Herzogtum Nassau, Grafschaft oder Amt Usingen, Kirchspiel Alt-Weilnau
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Usingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis
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Altkreis:
Usingen
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Gericht:
- 1336 Frankfurter Recht.
- Vom 15. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts gehörte Altweilnau zusammen mit Riedelberg und Treisberg zum Gericht Altweilnau.
- 1816: Amt Usingen
- 1849: Justizamt Usingen
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Usingen
- 1867: Amtsgericht Usingen
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Herrschaft:
1336: Grafen von Diez
Am 18. Mai 1336 Stadtrechtsverleihung durch Ludwig den Bayer: dem tal zu Aldenwillenawe ... alle die freiheit, recht und gewohnheit geben haben, die unser und des richs stat Franchenford von dem riche hat. [Böhmer, Acta imperii, Nr. 770], aber Verlust der Stadtrechte noch im selben Jahr (Hessisches Gemeindelexikon).
1631: unter nassauischer Herrschaft
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss von Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach zur neu gebildeten Gemeinde Weilnau. Diese ging am 1.8.1972 in der neuen Gemeinde Weilrod auf, wobei die Einzelgemeinden als Ortsteile benannt wurden.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Burg:
- Anfang des 13. Jahrhunderts im Besitz der Grafen von Diez
- Mit dem Tod von Graf Gerhard VII. (reg. 1368-1388) im Jahre 1388 erlosch die Diezer Linie. Die eine Besitzhälfte gelangte an Nassau-Dillenburg, die andere wurde an die Eppsteiner verpfändet.
- Als im Jahre 1535 die Eppsteiner aussterben, gelangte deren Besitzanteile über die Grafen von Stolberg an Nassau-Weilburg.
- 1631 vertauschte Graf Johann Ludwig von Nassau-Hadamar seinen Anteil an die Grafen Ludwig und Johann der walramschen Linie, welche somit den Gesamtbesitz der Herrschaft Alt-Weilnau inne hielten.
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Ortsadel:
1288: Gerhard Graf von Weilnau
1326-1500: Rose von Weilnau (Burgmannen)
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- um 1435: Kapelle.
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Patrozinien:
- Katharina; Antonius [1480]
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Pfarrzugehörigkeit:
Die Kapelle gehörte zur Pfarrei Merzhausen.
1483 wurde Altweilnau zur selbstständigen Pfarrei erhoben, der Riedelbach und Oberlauken zugewiesen waren.
Um 1535 wurden Landstein, Treisberg und Finsternthal der Kirche zu Altweilnau unterstellt.
1669 wurde Oberlauken abgetrennt.
1672 wurde Riedelbach kirchlich abgetrennt.
1833 wurden die Pfarreien Alt- und Neuweilnau vereinigt.
1856 wurde die Pfarrei Neulweilnau abgetrennt, aber 1970 wieder mit Altweilnau vereinigt.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation 1527 durch die Grafen von Nassau.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Merzhausen
- Kultur ↑
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Schulen:
1609-1963: Schulunterricht.
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
Vor 1319: Waldeisenschmiede.
1650-1850: Abbau von Blei.
1806 gehören 2 Eisenhämmer, die Landstein- und die Erbesmühle zu Alt-Weilnau
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Mühlen:
1234: Erbismühle
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Kloft, Territorialgeschichte Usingen,
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online,
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 25,
- Zitierweise ↑
- „Altweilnau, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11592> (Stand: 29.4.2024)