Historisches Ortslexikon
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 1. Vöhl
Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866 - Gerichtsstätten
- Gerichtsplatz in Basdorf
Weitere Informationen
Basdorf
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Ortsteil · 355 m über NN
Gemeinde Vöhl, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
10,5 km südöstlich von Korbach
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Lage und Verkehrslage:
Dorf mit einfachem, unregelmäßigem Grundriss nördlich des Edersees. Kirche in zentraler Lage. Verkehrsanbindung über die L 3086 nach Vöhl und Waldeck
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Ersterwähnung:
1206
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Historische Namensformen:
- Barstorp, in (1206) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 97-98, Nr. 208]
- Barsdorf, in (1226) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9667]
- Barsdorph, de (Mitte 13. Jahrhundert) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 117-118, Nr. 195]
- Barstorph, in (1226) [Varnhagen, Grundlage der waldeckischen Landes- und Regentengeschichte, Urkundenbuch, S. 44-45, Nr. 14]
- Barstorf, in (1231) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 170-172, Nr. 367]
- Barstorp, in (1259) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3: Urkunden des Bisthums Paderborn, 1251-1300, S. 416, Nr. 780; HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9683]
- Bastorff (1585) [Der ökonomische Staat 2, S. 84]
- Bostorff (1590) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 10931]
- Basdorf (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
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Bezeichnung der Siedlung:
- Kern des alten Dorfes im Bereich der Kreuzung der heutigen Vöhler Straße/Brunnenstraße. Nach Großbrand 1824 Neuerrichtung in diesem Bereich und Ausdehnung entlang der Mühlenstraße über die ursprünglichen Grenzen.
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Umlegung der Flur:
1883
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Älteste Gemarkungskarte:
1850
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3498455, 5674420
UTM: 32 U 498382 5672590
WGS84: 51.204711° N, 8.976834° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635019020
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 3085, davon 1534 Acker, 474 Wiesen, 1077 Wald
- 1885 (Hektar): 758, davon 404 Acker (= 53.30 %), 45 Wiesen (= 5.94 %), 243 Holzungen (= 32.06 %)
- 1961 (Hektar): 758, davon 251 Wald (= 33.11 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 40 Haushaltungen
- 1629: 34 Haushaltungen
- 1742: 47 Haushaltungen
- 1885: 323, davon 313 evangelisch (= 96.90 %), 0 katholisch, 10 Juden (= 3.10 %)
- 1961: 347, davon 318 evangelisch (= 91.64 %), 28 katholisch (= 8.07 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1585: Herrschaft und Gericht Itter
- 1590: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Herrschaft Itter
- 1648/50: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Herrschaft Itter
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Herrschaft Itter
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Itter
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Herrschaft Itter
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vöhl
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vöhl
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg (bis 1886 noch als Amtsbezirk/Verwaltungsamt Vöhl)
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Frankenberg
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Gericht:
- 1821: Landgericht Vöhl
- 1867: Amtsgericht Vöhl
- 1932: Amtsgericht Frankenberg
- 1933: Amtsgericht Korbach
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Herrschaft:
Dorf der Herrschaft Itter; vgl. Itterburg, Dorfitter und Thalitter. Bei der Festlegung der waldeckisch-itterschen Grenze 1590 fällt u.a. Basdorf der Landgrafschaft Hessen zu.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.2.1971 Eingliederung in die Gemeinde Vöhl.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1206 bestätige Papst Innozenz III. dem Kloster Werbe seinen Besitz u.a. in Basdorf. Das Kloster kann seinen Besitzstand in der Folge vergrößern und wird zum wichtigsten Grundherrn im Ort. 1231 bestätigt Papst Gregor IX. dem Kloster Werbe den Besitz eines Hofes mit Zubehör und der Hälfte des Zehnten in Basdorf.
- U.a. lässt Regenhard von Itter 1254 seine Grafschaftsgüter in Basdorf und in Werbe dem Kloster Werbe auf.
- 1226 wurde dem Kloster Berich hier Besitz bestätigt und noch 1470 hatte Kloster Berich Besitz bzw. Einfünfte in Basdorf.
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Zehntverhältnisse:
Um 1226 lässt Graf Heinrich von Nassau den Zehnten in Basdorf, den ihm Heinrich Pampis zu Gunsten des Klosters Werbe aufgelassen hat, Erzbischof Siegfried von Mainz auf. Weitere Zehntrechte kann das Kloster 1249 und 1270 erwerben.
1259 bekundet Konrad von Elben, dass Werner und Gotfried von Waldeck ihre Anrechte auf den Zehnten in Basdorf für neun Schilling dem Kloster Werbe überlassen
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Alter Kapellenbau 1843 abgerissen. Heutige Pfarrkirche, ein einfacher, neuromanischer Saalbau mit flachem Satteldach, 1861-1863 errichtet.
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Pfarrzugehörigkeit:
Basdorf gehört seit 1568 als Filial zu Vöhl. Nach der Errichtung der Kirche 1863 äqualiter mit Oberwerba uniert und zunächst noch Filial von Vöhl. 1892 wird Basdorf-Oberwerba eigenständige Pfarrei. 1937 kommt Nieder-Werbe (mit Scheid) und 1949 Ober-Werbe hinzu. 1984 mit Oberwerba dem wieder errichteten Kirchspiel Niederwerbe-Basdorf als Vikariatsgemeinde zugeordnet.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Conrad Horn (Ceratius) 1555-1556, wegen fehlender kirchlicher Berufung wieder abgesetzt
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Vöhl
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Juden:
1830: 20 Juden; 1905: 6 Juden
1905 wird die Gemeinde an Vöhl angeschlossen. Bereits 1863 besuchten die Kinder des Ortes die israelitische Elementarschule in Vöhl.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Denkmaltopographie Landkreis Waldeck-Frankenberg, Bd. II, S. 708-714
- Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 1: Darstellung, S. 96,
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 27,
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 151, 483
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 2, S. 327-329
- Zitierweise ↑
- „Basdorf, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1024> (Stand: 29.4.2024)