Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1489

Landgraf Wilhelm II. nimmt an der Eroberung Stuhlweißenburgs teil

Regest-Nr. 11930

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Nuhn, Hessische Chronik, S. 471-473 Cap. 61.
Regest
Landgraf Wilhelm I. verweigert die sofortige Erbteilung mit seinem Bruder Wilhelm II., überließ diesem lediglich Gudensberg, Melsungen und Spangenberg. Landgraf Wilhelm II. schloß sich König Maximilian an, zog mit diesem nach Ungarn und belagerte mit ihm Stuhlweißenburg.
Originaltext
Wie Stulweisenburg vom Keiser genommen ward, und wie die von Hirschfeld, Heintzen von Eringshausen schlugen.
So nun der genante junge Fürst Sein theil an Seinen Bruder den ältern Herrn Wilhelm forderte, und begerte ein Theilung, wollte Ihm der Bruder nit willig zulassen, und weigert Ihm sein Theil, in Meinung Sein und seiner Räthe, Er wär der Erstgebohrne, und sollte Vortheil haben, und die Regierung sollte Ihm zustehen, Aber der junge Herr mit Fugen und auch mit Rath Seiner getreuen, und nehmlich Curth von Wallenstein, fande Er die Ficke, dass Ihme Gudensperg innen ward, da dann Milsungen, und hernach Spangenberg, da zur Hand brachte Ers darzu, dass der Bruder mit Ihme gleiche des Lands theilen müsste. Ehe der theilung zohe Er zum Römischen König Maximiliano ins Niederland und ward Sein Hofgesind, Darnach als man hat geschrieben 1489 da zog der genante König in Ungarn, und der genant Fürst von Hessen mit, und algerten Sich vor Stulweisenburg, und die Hessen erronnen die Pforten und Brücken, also ward Stulweisenburg gewonnen, Herr Curt von Mansbach ward da Ritter, dergleichen Curt von Wallenstein, und andere mehr, namen aber die Ritterschafft nicht an, indes nahm sein Bruder der elter Landgraf Wilhelm, zusamt Landgraf Heinrichs Sohn der auch Wilhelm hiess, von sein und seines Bruders wegen Herßfeld in Vorspruch, den die von Herßfeld von Ihren ältern her wol bey 200 Jahren gehabt hatten, und in der Fürsten von Hessen Schirm gewest waren, das verdross Hansen von Dornberg dass die von Hersfeld sich nit begnügen liessen an seinem Herrn Landgraf Henrichs Sohn, und schob Ihm zu, und verschaffte, dass Heintz von Eringshausen vor Hersfeld rante, schlug an die Kühe, und war darnach Feind, aber die von Hersfeld kamen heraus, und schlugen Ihn, und schossen Ihn viel Pferd und achtzehen Armbrust, und Winden, und nahmen Ihn die Küh wieder, und er ward flüchtig mit schanden und Schaden. Das geschah uff Mittwoch Sanct Kilians Abent im Jahr 1489. Das geschah dem Herrn zum Verdries, dem Hans von Dornberg gram was.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Wilhelm I. · Hessen, Landgrafen, Wilhelm II. · Hessen, Landgrafen, Wilhelm III. · Hessen, Landgrafen, Heinrich III. · Wallenstein, Konrad [II.] von · Mansbach, Konrad von · Dörnberg, Hans d.Ä. von · Ehringshausen, Heinz von

Weitere Orte

Gudensberg · Melsungen · Spangenberg · Hersfeld · Ungarn · Stuhlweißenburg

Sachbegriffe

Erbteilungen, verweigerte · Brüder · Könige, römische · Belagerungen · Städte, Erstürmen von · Ritter · Landgrafenitinerar · Armbrüste · Winden

Textgrundlage

Regest

SH

Stückangaben

Nuhn, Hessische Chronik

Original

Nuhn, Hessische Chronik

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11930 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11930> (Stand: 06.05.2024)