Historisches Ortslexikon
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- Gerichtsplatz in Oetmannshausen
Weitere Informationen
Oetmannshausen
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Ortsteil · 196 m über NN
Gemeinde Wehretal, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
8 km südwestlich von Eschwege gelegen
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Lage und Verkehrslage:
Dorf mit einfacher Struktur und geringer Siedlungsdichte am Zusammenfluss von Wehre und Sontra. Kirche in zentraler Lage. Im Norden verläuft die B 7 (Kasseler Straße), die am Ostrand des Ortes auf die von Nord nach Süd führende B 27 stößt.
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Ersterwähnung:
1271
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Historische Namensformen:
- Othwynshusen, in (1271) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 351-352, Nr. 898]
- Otwinshusen, in (1273) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 354, Nr. 903]
- Ocwinshusen, in (1275) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 354-355, Nr. 905]
- Otwineshusen, in (1291) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 360, Nr. 921]
- Otwenshusen, zu; Oitwenshusen, zu (1400) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 474, Nr. 1225]
- Oetwanshusen (1460) [HStAM Bestand L Nr. 3, Bl. 174-176]
- Otweinshusen, in; Otmanshusin, in (1527) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 552-559, Nr. 1402; S. 563, Nr. 1405]
- Otmanshausen (1585) [Der ökonomische Staat, S. 79]
- Oetmanshausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 12]
- Oethmannshausen (1747)
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1273)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1912
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Älteste Gemarkungskarte:
1801
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3568159, 5667592
UTM: 32 U 568058 5665764
WGS84: 51.139289° N, 9.972831° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
636014030
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 378, davon 198 Acker (= 52.38 %), 25 Wiesen (= 6.61 %), 123 Holzungen (= 32.54 %)
- 1961 (Hektar): 380, davon 130 Wald (= 34.21 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 20 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 34 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 233, davon 233 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 391, davon 307 evangelisch (= 78.52 %), 56 katholisch (= 14.32 %)
- 1970: 436
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1444: Landgrafschaft Hessen, Lehen der Boyneburg-Hohenstein
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederfürstentum, Amt Eschwege, Gericht Boyneburg
- 1654: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bischhausen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bischhausen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bischhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Reichensachsen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bischhausen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
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Altkreis:
Eschwege
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Gericht:
- Boyneburg (16. Jahrhundert)
- 1822: Kurfürstliches Justizamt Bischhausen
- 1867: Amtsgericht Bischhausen
- 1879: Amtsgericht Bischhausen
- 1932: Amtsgericht Eschwege
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Herrschaft:
Bereits im 13. Jahrhunder ist das Dorf im Besitz der von Boyneburg-Hohenstein. 1444 tragen sie von Hessen als Mannlehen u.a. das Dorf Oetmannshausen mit Gericht und Rechten (HStAM Bestand Urk. 108 Nr. 02).
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit der Gemeinde Hoheneiche zu einer gleichnamigen neuen Gemeinde Hoheneiche, die am 31.12.1971 ein Ortsteil der Gemeinde Wehretal wurde. Seit dem 28.1.1976 ist auch Oetmannshausen ein eigener Ortsteil hiervon.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1271 überträgt Hermann, genannt Trotto der Jüngere, dem Kloster Germerode all seine bisher zu Eigen besessenen Güter in Oetmannshausen. Vorher hat offenbar bereits sein Vater Botho von Boyneburg das halbe Dorf dem Kloster Germerode geschenkt. 1451 besitzt das Kloster in Oetmannshausen ein Vorwerk mit Haus und Hof, das 8 Malter jährliche Zinsen erbringt, 1514 sind es 14 Malter.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Älterer Kirchbau aus dem 16. Jahrhundert (Register der Pfarreinkommen im Bezirk Rotenburg-Allendorf von 1589 (HStAM Bestand 22 a 1 Nr. 329, Glocke von 1594)
- Heutige klassizistische Pfarrkirche mit weitgelagertem Quersaal und auf drei Seiten umlaufender Empore 1838 fertiggestellt
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Patrozinien:
- Christophorus
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Pfarrzugehörigkeit:
Mit der protestantischen Pfarrei ist 1638, vor 1726, von 1773-1807, von 1829-1834 und von 1853-1867 das Vikariat Wipperode verbunden, ansonsten selbständige Pfarrei. 1986 wird Langenhain aus dem Kirchspiel Reichensachsen in das Kirchspiel Oetmannshausen eingegliedert. Die Filialgemeinde Vierbach wurde aus Wipperode und dem aus Germerode ausgepfarrten Bernsdorf gebildet.
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Patronat:
Das Patronat besitzen 1585 und 1747 die von Boyneburg.
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Bekenntniswechsel:
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Anton Henning vor 1570
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Kirchliche Mittelbehörden:
16. Jahrhundert Archidiakonat Heiligenstadt
Protestantische Pfarrei der Klasse Waldkappel
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
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Historische Ereignisse:
1635 starke Zerstörung
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Am Südrand des Ortes lag eine Mühle, die vielleicht scho 1573 existiert (HStAM Bestand 17/1 Nr. 1472). Mit dem Wasser der Wehre wird bis 1946 ein mittelschächtiges Wasserrad betrieben, das dann gegen eine Turbine getauscht wird. 1971 wird der Betrieb als Mahlmühle eingestellt.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Oetmannshausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6647> (Stand: 29.4.2024)