Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Aufruf zur Einsparung von Kerzen auf dem Weihnachtsbaum, 13. Dezember 1916

Anfang Dezember 1916 rief der „Kriegswirtschaftliche Ausschuss beim Rhein-Mainischen Verband für Volksbildung“¹ zur Einsparung von Kerzen auf dem Weihnachtsbaum auf. Wie unter anderem die Taunus-Zeitung am 13.12.1916 informierte, sollte auf jedem Weihnachtsbaum nur eine einzige Kerze aufgesteckt² werden. „Die Bedeutung und die Feierlichkeit des Vorganges würde dadurch in keiner Weise beeinträchtigt“³ werden. Die Beschränkung auf lediglich eine Kerze pro Tannenbaum sollte erfolgen, da auch die Bestände an Fetten im sogenannten Steckrübenwinter 1916/17 sehr knapp waren. Die Vorräte an Weihnachtskerzen setzten sich „in der Hauptsache nur aus den beim vorjährigen (1915) Weihnachtsgeschäft übrig gebliebenen Beständen zusammen.“⁴ Eine starke Einsparung von Kerzen sollte nicht nur in jedem einzelnen Haushalt auf dem Weihnachtsbaum erfolgen, sondern auch während aller vorweihnachtlichen Gottesdienste.⁵
(IK)

1. Taunus-Zeitung. Offizielles Organ der Behörden des Amtsgerichtsbezirks-Königstein, 13.12.1916, Nr. 291, S. 3: Kriegsweihnachtsbäume. ↑
2. Ebd. Hervorhebung im Original. ↑
3. Ebd. ↑
4. Frankfurter Nachrichten- und Intelligenz=Blatt, 29.11.1916, Nr. 332a (Abendausgabe), S. 4: Kerzen sparen! ↑
5. Ebd. ↑