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Frankfurt-Höchst, „Wildes KZ“, Kaserne

Frankfurt-Höchst, Gemeinde Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Verfolgung

Subkategorie:

Konzentrationslager 

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

Die Höchster Kaserne, die aus einem Haupt- und drei Nebengebäuden bestand, wurde zu Beginn der Nazi-Herrschaft von der SA besetzt und als „wildes KZ“ genutzt. Als Hafträume dienten unterschiedlich große Zimmer. So gab es Massenzellen, aber auch Räume, die in „Käfige“ unterteilt waren.

Beschreibung:

Zahlreiche politische Gegner der Nationalsozialisten wurden in der ehemaligen Kaserne im Frühjahr 1933 gefoltert, nachdem sie aus Höchst, Nied, Zeilsheim, Sindlingen, Sossenheim, Schwanheim und Griesheim dorthin verschleppt worden waren. Diese Verhaftungswelle gingen auf Anweisung der NSDAP-Ortsgruppenleiter der westlichen Frankfurter Stadtteile zurück und wurden von den SA-Führern vor Ort durchgeführt.

In Höchst kam es am 10. Mai zu ersten Verhaftungen; über sie wurde offen im Höchster Kreisblatt berichtet.

Die Gegner der neuen Machthaber wurden in der Kaserne, in der sie unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten wurden, schwer misshandelt.

Dass die Kaserne als Haftort für „provozierende Elemente“ diente, wurde im Höchster Kreisblatt öffentlich bekanntgemacht; von dieser Seite wurde allerdings behauptet, dass den Inhaftierten „kein Leid zugefügt“ würde.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

Mai 1933

Nutzungsende (späteste Erwähnung):

Juni 1933

Weitere Nutzungen des Objekts:

Nutzung vor NS-Zeit:

Zwischen 1923 und 1926 wurde die Höchster Kaserne erbaut. Hintergrund des Baus war die Anwesenheit französischer Truppen in der Stadt Höchst. Nach dem Abzug der Franzosen sollte die Kaserne in ein Schulgebäude umgebaut werden, aber mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden diese Pläne hinfällig.

Nutzung nach NS-Zeit:

Von 1945 bis 1992 nutzte die US-Armee die Kaserne. Der Hauptbau war als McNair-Kaserne, der Nebenbau als Michael-Barracks bekannt. Nach dem Abzug der Armee wurde das Kasernengelände in ein Wohngebiet mit einem kleinen Gewerbegebiet umgewandelt.

Indizes

Orte:

Frankfurt-Höchst

Sachbegriffe:

Konzentrationslager · Verfolgung · Wirtschaft

Nachweise

Literatur:

Weblinks:

Frankfurt am Main 1933–1945

Abbildungen

Abbildungen:

Zitierweise
„Frankfurt-Höchst, „Wildes KZ“, Kaserne“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/1389> (Stand: 12.6.2023)