Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
Frankfurt-Höchst, Arbeitsdienstlager der NSDAP, Kaserne Höchst
- Frankfurt-Höchst, Gemeinde Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main
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Kategorie:
Parteiorganisationen
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Subkategorie:
- Nutzungsgeschichte ↑
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Objektbeschreibung:
Im rechten und linken Flügel des Mittelbaus der Kaserne war das Arbeitsdienstlager untergebracht. Die Abteilungsführer wurden im ersten Stock des Eingangsbaus in zwei Wohnungen untergebracht.
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Beschreibung:
Die ehemalige Kaserne in Höchst wurde von der NSDAP als Arbeitsdienstlager genutzt. Seit April 1933 bestand in der ehemaligen Kaserne ein geschlossenes Lager, in dem 240 junge Männer den Freiwilligen Arbeitsdienst der NSDAP ableisteten. Zwei Abteilungen waren in der Kaserne untergebracht worden: die Abteilung 252/3 und 252/6. Sie unterstanden dem Arbeitsgau 25 in Wiesbaden. Die ersten Angehörigen rückten am 25. April 1933 in die Kaserne ein.
Sie wurden u.a. beim Bau der Siedlung Goldstein eingesetzt.
Mit dem Beginn des Pflichtarbeitsdienstes am 1. Juli 1935 ging die Zahl der Freiwilligen in Höchst zurück.
Ende 1936 wurde das Arbeitsdienstlager in der Kaserne geschlossen, nachdem die Arbeiten an der Goldstein-Siedlung abgeschlossen worden waren. Insgesamt leisteten 3.200 Personen hier ihren Arbeitsdienst.
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Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):
25. April 1933
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Nutzungsende (späteste Erwähnung):
1936
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Weitere Nutzungen des Objekts:
- Frankfurt-Höchst, Dienststelle der NSDAP Höchst, ehemalige Kaserne
- Frankfurt-Höchst, Dienststelle der SA, Kaserne Höchst (–Ende 1936)
- Frankfurt-Höchst, „Wildes KZ“, Kaserne (Mai 1933–Juni 1933)
- Frankfurt-Höchst, HJ, Kaserne Höchst (31.7.1933–)
- Frankfurt-Höchst, SS, Sattelkammer Kaserne Höchst (31.7.1933–)
- Frankfurt-Höchst, Flakeinheit, Kaserne Höchst (1. April 1937–Frühjahr 1945)
- Frankfurt-Höchst, Motorisierte Straßenpolizeibereitschaft, Kaserne Höchst (1. April 1937–1. Juli 1942)
- Frankfurt-Höchst, Reserveformation der Wehrmacht, Kaserne Höchst (Sommer 1942–)
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Nutzung vor NS-Zeit:
Zwischen 1923 und 1926 wurde die Höchster Kaserne erbaut. Hintergrund des Baus war die Anwesenheit französischer Truppen in der Stadt Höchst. Nach dem Abzug der Franzosen sollte die Kaserne in ein Schulgebäude umgebaut werden, aber mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden diese Pläne hinfällig.
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Nutzung nach NS-Zeit:
Von 1945 bis 1992 nutzte die US-Armee die Kaserne. Der Hauptbau war als McNair-Kaserne, der Nebenbau als Michael-Barracks bekannt. Nach dem Abzug der Armee wurde das Kasernengelände in ein Wohngebiet mit einem kleinen Gewerbegebiet umgewandelt.
- Indizes ↑
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Orte:
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Sachbegriffe:
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Krause-Schmitt, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Bd. 1, S. 108
- Fenzl, Aus der Geschichte der Höchster Kaserne: 1920 - 1945, S. 22, S. 51, S. 112ff
- Frankfurt am Main 1933-1945 (18.05.2010)
- Frankfurt am Main 1933-1945 (19.05.2010)
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Weblinks:
- Abbildungen ↑
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Abbildungen:
- 800-FA-050: Hauptgebäude während Bauzeit, 1924/1925 © Druck: Fenzl, Aus der Geschichte der Höchster Kaserne 1920-1945, S. 27.
- 800-FA-060: Nebengebäude während der Bauzeit, 1924/1925 © Druck: Fenzl, Aus der Geschichte der Höchster Kaserne 1920-1945, S. 29.
- 800-FM-050: Hauptbau der ehemaligen Kaserne Höchst, 1993 © Druck: Fenzl, Aus der Geschichte der Höchster Kaserne 1920-1945, S. 26 (Foto: Georg Kupfmüller)
- 800-P-010: Lageplan der Kaserne Höchst, 1925 © Druck: Fenzl, Aus der Geschichte der Höchster Kaserne 1920-1945, S. 23.
- 800-P-050: Übersichtsplan der Höchster Kaserne, 1929 © Fenzl, Aus der Geschichte der Höchster Kaserne 1920-1945, S. 24
- Zitierweise ↑
- „Frankfurt-Höchst, Arbeitsdienstlager der NSDAP, Kaserne Höchst“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/1393> (Stand: 26.11.2022)