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Frankfurt-Höchst, Motorisierte Straßenpolizeibereitschaft, Kaserne Höchst

Frankfurt-Höchst, Gemeinde Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Justiz

Subkategorie:

Polizei

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

In das „Stallviertel“, das im nördlichen Teil der Kasernenanlage lag, zog eine Einheit der motorisierten Straßenpolizeibereitschaft. Dieses Areal umfasste die Nebengebäude der Kaserne. Für die Unterbringung der Polizisten mussten die vier Stallgebäude, die elf Meter breit und 26 Meter lang waren, zu Mannschaftshäusern umgebaut werden. Durch den Umbau wurden Räume von 18 (für drei Gendarmen) bzw. 24 (für vier Gendarmen) Quadratmetern Größe geschaffen. Die alte Sattelkammer wurde unterkellert und dort wurde der Heizraum sowie der Koksvorratsraum eingerichtet. Im Obergeschoss dieses Gebäudes wurde wurden Dienst- und Geschäftszimmer des Bereitschaftsführers untergebracht. Zudem war hier die Krankenstation angesiedelt worden. Zwei weitere Gebäude wurden zur Werkstatt und Turnhalle umgebaut; hier war auch die Waffenkammer. Das Haus an der Elsenbornerstraße wurde zu einem Wach- und Wohnhaus umfunktioniert, das mit Schreibstube, Lehrmittelraum, Unterrichtsraum, Bekleidungskammer, Flickstube, sowie Wohn- und Schlafraum für je einen Wachtmeister und Hauptwachmeister, Zelle, Tagungsraum und einem Raum für den Kasernen-Wärter ausgestattet war.

Beschreibung:

Eine Einheit der motorisierten Straßenpolizeibereitschaft bezog 1937 die Kaserne in Höchst. Die Aufstellung einer motorisierten Straßenpolizeibereitschaft in Frankfurt war vom Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, angeordnet worden. Die in Höchst stationierte Einheit war an den Ausschreitungen gegen Juden während der Reichspogromnacht nicht nur Frankfurt, sondern auch in anderen Teilen des Reiches beteiligt. Am 1. Juli 1942 wurde die Einheit nach Warschau verlegt. Einige der Gedarmen waren zuvor in einer neugebildeten Einheit bereits in Frankreich, Polen und Rußland im Kriegseinsatz gewesen.

Im Mai 1941 wurden zudem Gendarmen aus Luxemburg in die Kaserne verlegt, die wahrscheinlich bis zum Abzug der deutschen Gendarmen nach Warschau in der Kaserne blieben.

Insgesamt waren zwischen April 1937 und Juli 1942 rund 270 Polizisten stationiert. Viele von ihnen gehörten den Feldjägern der SA an.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

1. April 1937

Nutzungsende (späteste Erwähnung):

1. Juli 1942

Weitere Nutzungen des Objekts:

Nutzung vor NS-Zeit:

Zwischen 1923 und 1926 wurde die Höchster Kaserne erbaut. Hintergrund des Baus war die Anwesenheit französischer Truppen in der Stadt Höchst. Nach dem Abzug der Franzosen sollte die Kaserne in ein Schulgebäude umgebaut werden, aber mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden diese Pläne hinfällig.

Nutzung nach NS-Zeit:

Von 1945 bis 1992 nutzte die US-Armee die Kaserne. Der Hauptbau war als McNair-Kaserne, der Nebenbau als Michael-Barracks bekannt. Nach dem Abzug der Armee wurde das Kasernengelände in ein Wohngebiet mit einem kleinen Gewerbegebiet umgewandelt.

Indizes

Orte:

Frankfurt-Höchst

Sachbegriffe:

Polizei · Justiz · Verfolgung

Nachweise

Literatur:

Weblinks:

Frankfurt am Main 1933-1945

Abbildungen

Abbildungen:

Zitierweise
„Frankfurt-Höchst, Motorisierte Straßenpolizeibereitschaft, Kaserne Höchst“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/1397> (Stand: 26.11.2022)