Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 3. Lamerden
Weitere Informationen
Lamerden
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Stadtteil · 138 m über NN
Gemeinde Liebenau, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
5 km nordwestlich von Hofgeismar
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Bebauung unmittelbar an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Durch den Ort verläuft die Alster, die hier, von Nordwesten kommend, in die Diemel mündet. Kirche in zentraler Lage. Moderne Besiedlung entlang der Alster und auf der gegenüberliegenden Seite der Diemel. Am Ostrand des alten Dorfkerns überquert die Richtung Hofgeismar führende L 3210 den Fluss.
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Ersterwähnung:
12. Jahrhundert
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Historische Namensformen:
- Lamerden, de (vor 1199) [Kindlinger, Münsterische Beiträge zur Geschichte Deutschlandes, hauptsächlich Westfalens, Bd. 3,1, Urkunden S. 35-38, Nr. 13, hier S. 36; vgl. Johannes Bauermann, Die Anfänge der Prämonstratenserklöster Scheda und St. Wiperti-Quedlinburg, in: Von der Elbe bis zum Rhein. Aus der Landesgeschichte Ostsachsens und Westfalens. Gesammelte Studien, S. 301-358, hier S. 356]
- Lamerderen, in (13. Jahrhundert) [Abschrift 2. Hälfte 14. Jahrhundert, J. Dolle, Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 41 (1991), S. 48 [69], S. 53 (105), S. 58 (140), S. 59 (149), S. 60 (159), S. 64 (181), S. 70 (203, 207)]
- Lamberden, von (1465) [Landgrafen-Regesten online Nr. 11950]
- Lamerden (1585) [Der ökonomische Staat, S. 94]
- Lammert (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 3]
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Bezeichnung der Siedlung:
- curia et molendinum (13. Jahrhundert)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1893
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Älteste Gemarkungskarte:
1727
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3522731, 5710336
UTM: 32 U 522648 5708492
WGS84: 51.527083° N, 9.326478° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
633016040
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 498, davon 324 Acker (= 65.06 %), 41 Wiesen (= 8.23 %), 10 Holzungen (= 2.01 %)
- 1961 (Hektar): 522, davon 44 Wald (= 8.43 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 63 Haush. (Der ökonomische Staat)
- 1747: 67 Haush. (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 492, davon 488 evangelisch (= 99.19 %), 3 katholisch (= 0.61 %), 0 Juden, 1 andere (= 0.20 %)
- 1961: 498, davon 449 evangelisch (= 90.16 %), 48 katholisch (= 9.64 %)
- 1970: 465
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1455: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1544: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1568: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Trendelburg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Trendelburg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Höxter, Kanton Trendelburg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Stadt und Amt Trendelburg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
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Altkreis:
Hofgeismar
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Gericht:
- bis 1822: Amt Trendelburg
- 1822: Justizamt Hofgeismar
- 1823: Justizamt Hofgeismar
- 1867: Amtsgericht Hofgeismar
- 1879: Amtsgericht Hofgeismar
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Herrschaft:
Ursprünglich Besitz der von Schöneberg. Gericht zu 2/3 als paderbornisches und zu 1/3 als waldeckisches Lehen im Besitz derer von Falkenberg. 1429 erwirbt der Landgraf mit dem Kauf der Herrschaft Schöneberg das Kirchenlehen und ergänzende Korn- und Viehgefälle. 1431 verpfändet Johann von Falkenberg 3/4 seiner Gerichtsanteile an die Landgrafen von Hessen. Damit haben sich die Landgrafen in der Ortsherrschaft durchgesetzt und der Ort gehört 1455 zum Amt Trendelburg. Im 16 Jahrhundert Belehnung der von Pappenheim und von Kanstein mit Anteilen in Lamerden durch Hessen.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neuen Stadtgemeinde Liebenau zusammengeschlossen.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 12. Jahrhundert Besitzungen der Grafen von Nordheim, im 13. Jahrhundert der Herren von Schöneberg. Ein Teil des Besitzes ist an Hofgeismarer Bürger, ein anderer an Ritter und Burgmannen zu Lehen ausgetan.
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Zehntverhältnisse:
1354 tragen Rabe von Pappenheim und seine Brüder den Zehnten in Lamerden vom Kloster Corvey zu Lehen. 1737 haben die von Pappenheim und von Kanstein nur noch den Feld- und Hubenzehnten als landgräfliches Lehen in ihrer Verfügungsgewalt.
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Ortsadel:
Adlige von Lamerden waren im 12 Jahrhundert Lehensleute der Grafen von Nordheim (Kindlinger, Beitr. 3,13).
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1520 Georgenkirche zu Lamerden
- Schlichter spätbarocker Saalbau 1785 an mittelalterlichen Westturm angebaut.
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Patrozinien:
- Georg (Georgius) [1520]
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Pfarrzugehörigkeit:
Die Kirche gehörte zum paderb. Archidiakonat Iburg und zum Dekanat Helmarshausen. Sie wurde 1585 nach Eberschütz eingepfarrt und ist 1747, 1872 und 1994 Filial davon.
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Patronat:
Das Patronat war als hessisches Lehen im Besitz derer von Pappenheim (Rev. 1430-1840).
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Erster evangelischer Pfarrer: nicht bekannt, seit 1585 vom Pfarrer aus Eberschütz versehen
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Kirchliche Mittelbehörden:
Bis 1530: Mainzer Kirchenprovinz, Diözese Paderborn, Archidiakonat Warburg
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Neben der Kreidemühle, Kritemühle und Neuen Mühle existierte ein Dorfmühle am nordöstlichen Rand von Lamerden an der Straße, die nach Eberschütz führt. Das Wasser zum Betrieb des oberschlächtigen Wasserrades wurde der Alster entnommen. Sie wurde bis 1955 betrieben.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Desel, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Hofgeismar, S. 60-86
- Denkmaltopographie Kreis Kassel, Bd. I, S. 427-430
- Scholz, Wasser- und Windmühlen im Landkreis Kassel, S. 130-132
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 360-363
- W. Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 269
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 292
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S.
- Zitierweise ↑
- „Lamerden, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2079> (Stand: 29.4.2024)