Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Weitershain
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Stadtteil · 330 m über NN
Gemeinde Grünberg, Landkreis Gießen - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
8,5 km nördlich von Grünberg
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit komplexem Grundriß im flach ausgebildeten Talhaupt eines in die Lumda mündenden Appenbörner Bachlaufs. Zweigliedrige Siedlung mit jeweils regellosem Grundriß ('Ober-, Unterdorf'). Im Ortsbereich mehrere Brunnen und Teiche.
Straßenverbindung nach Rüddingshausen, Bernsfeld, Stangenrod und Kesselbach.
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Ersterwähnung:
1265
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Historische Namensformen:
- Widradeshagen, in (1265) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, Nr. 454, S. 241 f.]
- Widradeshagen, in (1267) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, Nr. 241]
- Widradeshan, in (vor 1282/83) [Anfang XIII. Jahrhundert Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 110 Nr. 333]
- Widratzhen, czu (1369) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 1025]
- Wydertzhayn, im dorffe (14. Jahrhundert) [UB Gießen....]
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Älteste Gemarkungskarte:
1783
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3497479, 5614476
UTM: 32 U 497406 5612670
WGS84: 50.66587° N, 8.96329° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
531006140
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 3702, davon 1475 Acker, 717 Wiesen, 1425 Wald
- 1961 (Hektar): 926, davon 374 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 52 Hausgesesse
- 1669: 193 Seelen
- 1742: 1 Geistlicher/Beamter, 57 Untertanen, 22 Junge Mannschaften, kein Beisasse/Jude
- 1804: 448 Einwohner
- 1834: 475 Einwohner
- 1885: 483 Einwohner
- 1925: 548 Einwohner
- 1939: 496 Einwohner
- 1950: 706 Einwohner
- 1961: 531 Einwohner
- 1830: 465 evangelische Einwohner.
- 1961: 481 evangelische, 32 römisch-katholische Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 178 Land- und Forstwirtschaft, 84 Produzierendes Gewerbe, 19 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 12 Dienstleistung(en) und Sonstiges.
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1577: Gericht Londorf
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Allendorf an der Lumda, Gericht Londorf
- 1821: Landratsbezirk
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
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Altkreis:
Gießen
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Gericht:
- 1822: Landgericht Grünberg
- Seit 1879: Amtsgericht Grünberg
- Seit 1882: Amtsgericht Homberg
- Seit 1886: Amtsgericht Grünberg
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1970 Eingemeindung nach Grünberg.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Am 16. Dezember 1265 schenken der Ritter Heiderich von Dalheim (Thalheim) und seine Ehefrau Kunigunde dem Kloster Haina ihrer Sünden halber die Hälfte ihrer Güter in Weitershain (Widradeshagen) mit einem jährlichen Ertrag von 9 Schilling weniger 4 Pfennige, sowie die Hälfte ihrer Güter im DorfSickels, die 8 Schilling Pfennige, 1 Malter Hafer, 4 Gänse und 4 Hühner brachten (Franz, Kloster Haina 1 Nr. 454, S. 241 f.).
- 1267 bestimmt Walter von Nordeck, daß nach dem Tod seiner Frau die Güter zu Weitershain an den Deutschen Orden Marburg fallen (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1Nr. 241).
- 1269 (1270?) gibt Hartrad von Merenberg Walter von Nordeck die bisher von ihm zu Lehen gehenden Güter zu Odenhausen, Weitershain, Nordernahe und Stembel zu eigen. Im Streit zwischen dem Deutschen Orden Marburg und den Erben Walters von Nordeck spricht Graf Johann von Nassau 1341 die Güter dem Deutschen Orden zu (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1Nr. 246; Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2 Nr. 705).
- 1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Weitershain (2 Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 51).
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Zehntverhältnisse:
1282/83 ist der Zehnte zu Weitershain eppsteinisches Lehen der Herren. von Nordeck (Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 110 Nr. 333).
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1577 und später: bei Londorf eingepfarrt; 1924 und später: Kirchengemeinde der Pfarrei Odenhausen
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Londorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Londorfer Pfarrer Dietrich Stingel um 1542.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Londorf
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit zwei Klassen, zwei Schulhäuser von 1889 und 1905
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Weitershain, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10515> (Stand: 29.4.2024)