Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Flurnamen

Nutzungshinweise

Wie können Sie das Angebote des Moduls Hessische Flurnamen am besten nutzen?

Sie wollen z.B. wissen,

  • wie Sie einen bestimmten Flurnamen finden,
  • wie Sie an die Sammlung aller Flurnamen einer Ortsgemarkung kommen,
  • wie Sie Deutungen einzelner Flurnamen (Vorsicht: nur sehr eingeschränkt!) finden,
  • wie und wo der Flurname in Hessen vorkommt,
  • wie das auf einer Verbreitungskarte des Namens in Hessen aussieht,
  • in welchen Formen und Kombinationen ein bestimmter Namenteil vorkommt,
  • wie die Verbreitung dieser Namenteile in Hessen aussieht.

Die Daten sind nur unvollkommen organisiert (→ Beschreibung), so dass Sie selbst häufig ein wenig suchen und kombinieren müssen, um zu den gewünschten Ergebnissen zu kommen. Dazu werden drei verschiedene Suchmöglichkeiten angeboten:

Im Grunde kommen Sie über die interne Verlinkung mit allen Suchoptionen zu den möglichen Suchergebnissen und Darstellungsformen.

Um die Wege und die Suchprobleme zu veranschaulichen, wird als Demonstrationsbeispiel der Flurname Dorntal gewählt.


A. Einfache Suche

Die Einfache Suche funktioniert ähnlich, wie Sie es von Suchmaschinen her kennen. Geben Sie einen oder mehrere beliebige Suchbegriffe ein. Dabei kann es sich um die moderne Form eines Flurnamens (z.B. Dornbusch), eine konkrete historische Schreibung eines Belegs (z.B. Dorn Püsch), einen Ortsnamen (z.B. Gelnhausen), den Namen eines Archivs (z.B. Pfarrachiv Niederrosbach), einer Quelle (z.B. Arnsburger Urbar) oder um Begriffe handeln, die sich auf die Überlieferungssituation beziehen (z.B. kopial, historisch oder rezent).

Eingabe von Suchbegriffen

Geben Sie als Suchbegriff beispielsweise Dorntal ein und drücken Sie die ENTER-Taste bzw. klicken Sie auf die Schaltfläche LAGIS-Suche.

Sie erhalten eine Ergebnismenge mit allen Datensätzen, in denen die Zeichenfolge dorntal enthalten ist, wobei Groß- oder Kleinschreibung, Getrenntschreibung und Bindestrichschreibung unberücksichtigt bleiben. Im Beispiel sind es 21 Einträge, die sich bei einer Anzeige von 20 Treffern pro Seite (Standard) auf zwei Ergebnisseiten verteilen. Mithilfe der Navigationsschaltflächen oberhalb der Ergebnismenge können Sie seitenweise oder auch in größeren Schritten vor- und zurückblättern. In der Standardeinstellung sind die Ergebnisse der Einfachen Suche nach der Relevanz sortiert, alternativ können sie nach dem Flurnamen, dem Ortsnamen oder der (Beleg-) Zeit sortiert werden.

Beachten Sie:

  • Haben Sie Ihren Suchbegriff in einer anderen Schreibform, z.B. Dornthal oder Dörntal eingegeben, erhalten Sie nur die Datensätze, die genau diese Zeichenfolge aufweisen. Wenn Ihnen das ungenügend oder falsch vorkommt, müssen Sie überlegen, wie die Normalform des Namens aussehen könnte oder – besser – im Register suchen (→ Registersuche).
  • Gleiches gilt, wenn Sie gar kein Ergebnis erhalten.
  • Hilfreich kann auch sein, wenn Sie nur einen Teil der gesuchten Zeichenfolge eingeben und dabei das Sternchen (*) als Trunkierungszeichen – z.B. dornt* – verwenden.

Die Ergebnismenge kann nachträglich eingeschränkt werden: nach geografischen, chronologischen bzw. den Belegtyp (historisch oder rezent) betreffenden Kriterien. Hierzu dienen die im rechten Teil der Anzeige unter Suche eingrenzen in Form von Links repräsentierten Filter. Bei der Einfachen Suche handelt es sich somit um eine Form der facettierten Suche.

Belegansicht

Wählen Sie den gewünschten Beleg in der Ergebnismenge, und klicken Sie ihn an. Sie gelangen so zu einer Ansicht (Belegansicht), die alle verfügbaren Angaben auf verschiedene Felder verteilt und weitere Informationen einbindet:

  • Im Abschnitt Deutung werden Sie in vielen Fällen auf (mögliche) Deutungen des Namens bzw. seiner Teile hingewiesen, da die Datenbank mit dem „Südhessischen Flurnamenbuch“ (SHFB) und dem „Mittelhessischen Flurnamenbuch“ (MHFB) verlinkt ist und dessen Deutungen anbietet. Darüber hinaus wurden die entsprechenden Ausführungen aus dem Hessischen Flurnamenatlas aufbereitet und eingebunden. SHFB und MHFB sind eigene Module in LAGIS. Beachten Sie:
    • Das Modul Hessische Flurnamen ist eine Datenbank und kein Namenbuch mit Deutungen. Die angebotenen Deutungen sind ein Zusatzservice, mit dem ausschließlich die Namen in der Datenbank erfasst werden, die auch in einem der ausgearbeiteten hessischen Namenbücher bzw. dem Hessischen Flurnamenatlas stehen. Es ist nicht gesagt (wenn auch einigermaßen wahrscheinlich), dass die in SHFB und MHFB angebotenen Deutungen auch für Namenbelege aus anderen hessischen Regionen zutreffen. Wegen der regionalen Unterschiede weichen die Deutungen in SHFB und MHFB oft voneinander ab. Bitte konsultieren Sie wo immer möglich auch die im Flurnamenatlas gemachten Angaben.
    • Wenn Sie zu einem Namenteil – es ist meist der interessantere und wichtigere – keinen Deutungsverweis finden, können Sie mithilfe der → Registersuche im Register Namenteile und Lemmata danach suchen, ob es eine Variante Ihres gesuchten Namenteils gibt, unter der eine Deutung eher zu finden ist. So finden Sie z.B. unter dem Namen Dörner zwar weit über 100 Einträge in der Datenbank, aber keine Deutung, weil Dörner als Plural von Dorn in den Namenbüchern unter dem Stichwort (Lemma) Dorn erfasst ist.
  • Im Abschnitt Weitere lokale Belege werden alle weiteren Belege zu dem Namen angeführt. Haben Sie z.B. bei Dorntal auf der Liste gleich den ersten, den in Gelnhausen, gewählt, erscheinen auf der Seite mit dem Datensatz die dazu gehörigen historischen Belege. Haben Sie einen historischen Beleg ausgewählt, erscheinen ebenfalls alle örtlichen Belege, also auch der heutige.

In weiteren Feldern der Belegansicht finden Sie zwei wichtige Verweisangebote:

  • unter Belegort auf die Ansicht Ortssammlung, die alle Belege zu Flurnamen im betreffenden Ort auflistet und
  • unter Standard-Flurname auf die Ansicht Namensvorkommen in Hessen, die alle Belege zur Verbreitung des Namens im Untersuchungsgebiet zusammenfasst.

Auch in der Belegansicht finden Sie oben Navigationsschaltflächen, mithilfe derer Sie sich in der Ergebnismenge bewegen können. Die Brotkrumen-Navigation im grau unterlegten Balken im oberen Seitenbereich informiert u.a. über die aktuelle Position innerhalb der Ergebnismenge (z.B. Treffer 4 von 21). Über sie ist es auch jederzeit möglich, zur Ergebnismenge zurückzukehren und ggf. in größeren Schritten zu navigieren.

Ansicht Ortssammlung

Klicken Sie im Feld Belegort auf den Verweis mit dem Ortsnamen (z.B. Gelnhausen), erhalten Sie übersichtlich und alphabetisch aufgelistet die Ortssammlung, d.h. hier alle 711 Belege, die für 346 Gelnhäuser Flurnamen in der Datenbank vorhanden sind, darunter natürlich auch die Belege für Dorntal.

Ansicht Namensvorkommen in Hessen

Klicken Sie im Feld Standard-Flurname auf den Verweis mit dem Namen, erscheinen alle Belege, die zu dieser standardisierten Namenform gespeichert sind, geordnet nach Belegorten in alphabetischer Folge. So sehen Sie, an welchen Orten überall in Hessen es den Flurnamen Dorntal gibt, bzw. welche Belege dieser Standardform zugeordnet worden sind. Beachten Sie zum Ausdruck ‚Standard-Flurname‘ die Bemerkungen unter → Registersuche.

Klicken Sie in der Ansicht Namensvorkommen in Hessen links den Menüpunkt Verbreitung an, erscheint eine Hessenkarte, auf der die Belegorte markiert sind und durch die Symbolfüllung ausgesagt wird, ob der Name nur für die Gegenwart, nur historisch oder für beides belegt ist. Außerdem wird auf dieser Seite noch einmal übersichtlich aufgelistet, wie die mit Symbolen belegten Orte heißen und mit wieviel Belegen diese Orte vertreten sind.

Da die meisten Flurnamen aus zwei (oder mehr) Namenteilen gebildet sind (im Beispiel: Dorn + Tal), ist es oft auch sinnvoll und hilfreich, mehr über Vorkommen und Verbreitung dieser Namenteile zu erfahren.

Die Namenteile in ihrer sprachlichen Grundform sind so etwas wie Stichwörter und heißen in der Namenforschung meist Lemma (Plural: Lemmata).

Klicken Sie in der Ansicht Namensvorkommen in Hessen links den Menüpunkt Namenteile, um die Namenbestandteile genauer zu untersuchen:

  • Wie kommt das Lemma als selbstständiger Flurname (= als Simplex) vor (z.B. auf dem Dorn)?
  • Wenn es erster Namensteil (= Bestimmungsteil) ist wie in Dorntal: Mit welchen anderen Lemmata außer Tal kann es noch verbunden sein?
  • Wenn es zweiter Namensteil (= Grundteil) ist (wie z.B. in Haindorn): Welche Namensteile können dann im Bestimmungsteil stehen?
  • In welchen komplexeren Zusammensetzungen (= sekundäre Ableitung) kann Dorn enthalten sein (z.B. Hegedornköppel).
  • Und schließlich: Welche Flurnamen gibt es in Hessen überhaupt, in denen irgendwo das Namenzeichen Dorn vorkommt (= alle)?

Die gleichen Fragen kann man sich natürlich auch bei Tal stellen.

Folgen Sie einem der Links, die den aufgeführten Namenteilen zugrundeliegen, so erzeugen Sie eine neue Ergebnismenge. Sie enthält alle Belege, die den zugrunde liegenden Suchkriterien entsprechen (z.B. Dorn als Simplex: Lemma = Dorn UND Kombinationstyp = Simplex).

Technisch gesehen handelt es sich dabei um eine → Erweiterte Suche. Diese Suchmöglichkeit bietet die Option, das Ergebnis kartografisch darstellen zu lassen. Folgen Sie einfach dem Link Suchergebnis im Kartenbild oberhalb der Ergebnismenge, und Sie gelangen zu einer Karte von Hessen, in der die Belegorte einfach markiert sind. Entsprechend können Sie sich die Verbreitung von Dorn als Bestimmungsteil und als Grundteil anzeigen lassen.

Beachten Sie: Diese Namenlisten und Kartenbilder geben nur einen sehr vorläufigen Überblick über Vorkommen und Verbreitung der Namen und ihrer Position in zusammengesetzten Namen. Sie bieten aber einen starken Hinweis, ob es sich lohnt, der räumlichen Verbreitung eines Namens in Hessen weiter und genauer (s.u.) nachzugehen.

Am Beispiel: Da Dorn eine allgemein verbreitete Bezeichnung für Dornengebüsch ist, ist nicht erwartbar, dass sich für hessische Regionen große Unterschiede abzeichnen. Wo Dorn als Bestimmungsteil und Grundteil verwendet wird, findet sich auch ein ziemlich gleichmäßiges Vorkommen im ganzen Land. Bei Dorn als Simplex hingegen liegen fast alle Vorkommen im mittleren und westlichen Hessen, während der Nordosten und ganz Südhessen ganz ohne Dorn als Simplex auskommen. Das ist eine empirische Beobachtung, für die eine Erklärung zunächst fehlt und deren Gründe man weiter erforschen kann.


B. Registersuche

Die Führung durch das Modul von der Eingabe eines Namens bei der Einfachen Suche bis zum Kartenbild (am Beispiel von Dorntal) zeigt, wie die Ausschöpfung der Möglichkeiten der Datenbank im einfachen, günstigen Fall verläuft.

Aber immer dann, wenn Sie über den Einzelbeleg hinausgehen, müssen Sie genauer prüfen, ob einzelne Belege wirklich zu dem gesuchten Standard-Flurnamen (hier: Dorn-Tal) gehören oder nicht und ob nicht noch weitere Dorntal-Flurnamen unter anderen standardisierten Flurnamen abgespeichert sind. Dazu dient die Registersuche.

Die Funktion Registersuche umfasst drei Register:

  • das Register der Standard-Flurnamen,
  • das Register der Namenteile und Lemmata sowie
  • das Register der Orte.

Register der Standard-Flurnamen

Das Register der Standard-Flurnamen enthält das Verzeichnis aller Namentypen, die man ansetzen konnte, wenn man alle Schreibbesonderheiten der Belege, insbesondere der historischen Belege, außer Betracht lässt, wenn man die Belege also in die übliche schriftliche Gebrauchsform der Gegenwartssprache bringt, sie also in gewisser Weise verhochdeutscht und damit verallgemeinert, sie standardisiert.

Wenn es sich um eine Namenzusammensetzung handelt, werden die Namenteile durch Bindestrich getrennt. Das Flurnamenregister besteht also aus den verallgemeinerten Formen der tatsächlich belegten Flurnamen, wobei der Bindestrich eine gliedernde Trennfunktion hat.

Eingabe von Suchbegriffen

Geben Sie einen Flurnamen in einer (versuchsweise) ‚hochdeutschen‘ Standard-Schreibform ein und trennen Sie (vermutete) Namensteile durch Bindestrich.

Wenn Sie den Flurnamen Dorntal in dieser Form eingeben, erhalten Sie also gar keinen Nachweis, weil die Dorntal-Belege unter Dorn-Tal gespeichert sind. Der als Ergebnis Ihrer Suche angezeigt Registerausschnitt enthält aber alle Einträge im unmittelbaren alphabetischen Umfeld Ihres Suchbegriffs, so dass Sie mithilfe der Navigationsschaltflächen oberhalb des Registerausschnitts vorwärts und rückwärts blättern können. Sie können auch direkt einen neuen Suchbegriff eingeben, ohne zum Ausgangsformular zurückwechseln zu müssen. Geben Sie im Eingabefeld zwischen den Navigationsschaltflächen einfach Dorn-Tal ein, erhalten Sie eine Liste aller Dorntal-Belege (mit einer Ausnahme, s.u.), die genau der entspricht, die Sie als erste in der Einfachen Suche mit Dorntal erhalten haben.

Gehen Sie von hier aus genau so vor, wie oben bei der → Einfachen Suche beschrieben.

Oft kann man aber nicht wissen, wie standardisiert worden ist. Die Standardisierungen sind leider auch häufig uneinheitlich und unzuverlässig, nicht selten falsch und geradezu irreführend. Deshalb müssen Sie oft im Register suchen, bis Sie zutreffende Ergebnisse finden. Da die Anfänge von Flurnamen meist unproblematisch sind, geben Sie am besten nur einen Teil des Namens ein (z.B. Dorn) und blättern im Register weiter, bis Sie zu Ihrem Namen Dorn-Tal kommen.

Beachten Sie: Die Gründe für die vielfach mangelhafte Standardisierung der Namen wurden bei der → Beschreibung der Datenbank dargestellt. Als Folge müssen Sie selbst über die Registersuche nach möglichen Kandidaten suchen, wenn Sie das Vorkommen eines Flurnamens in Hessen möglichst vollständig zusammenstellen wollen. Das funktioniert in der Regel ziemlich einfach und gut, wenn Sie einige Suchroutinen beachten.

  1. Die Trennung in Namensteile ist nicht immer gleichmäßig durchgeführt (z.B. kommen bei Kirchhof vs. Kirch-Hof beide Einträge vor.)
  2. Die Flexionselemente und grammatischen Varianten sind oft erhalten geblieben, besonders die Endungen -(e)n, -(e)s, die Pluralformen.
  3. Umlautformen (wie oft beim Plural oder Verkleinerungsformen) sind alphabetisch unter -ae-, -oe- und -ue- einsortiert und stehen deshalb meist entfernt von der nicht umgelauteten Form (oft der Singular). Der sprachhistorisch sehr alte Umlaut a > e schlägt sich öfter in zwei verschiedenen Namenformen nieder, z.B. Halde vs. Helde.
  4. Die Nameneinträge die mit den Buchstaben D-T, F-V, B-P beginnen, muss man im Zweifelsfall auch unter dem jeweils anderen Buchstaben suchen.
  5. Bei vielen Namen müssen Sie versuchsweise nach verschiedenen Schreibvarianten Ausschau halten (z.B. Schmiede vs. Schmitte) oder unter den Formen gefundener konkreter Belege nach Alternativen suchen.
  6. Wenn die standardisierte Form nach der Sprachform des Belegs falsch ist, gilt in Bezug auf die Bedeutung des Namens natürlich der reale Beleg. (Nicht immer liegt dabei wirklich echte Falschstandardisierung vor: So ist z.B. die Zuordnung des Flurnamens im Dörnthal in Jugenheim auch nach Ausweis der später hinzugekommenen historischen Belege, falsch, aber die mundartliche Aussprache hatte zunächst die Zuordnung zu Dorn-Tal nahe gelegt. Umgekehrt wurde Das Dorntal in Wölfersheim nicht ohne Grund als Dahintal lemmatisiert, weil die historischen Formen zeigen, dass heutiges Dorntal aus Dahin-Tal ‚Tal mit Ton(boden)‘ umgedeutet ist.)
  7. Die zahlreichen Fehler und Mängel in den Belegen, den Standardisierungen und den Zuordnungen wurden im SHFB und SHFB nach Kräften beseitigt. Deshalb stimmen die Daten für die von diesen Namenbüchern erfassten Gemarkungen häufig nicht mit den entsprechenden in der Datenbank überein. Da ein automatischer Abgleich der Daten nur unendliche Verwirrungen in der Datenbank ausgelöst hätte, wurde auf den Abgleich verzichtet. Im Zweifelsfall gelten die Angaben in SHFB und MHFB.

Mit der kritischen Datenzusammenstellung mittels der Register-Suche haben Sie die Grundlage für Untersuchungen zum Vorkommen, zur Häufigkeit, zur Verbreitung und zur Kartierung eines bestimmten Flurnamens gelegt. (in Vorbereitung, siehe → D.)

Register der Namenteile und Lemmata

Das Register der Namenteile und Lemmata sortiert im Grunde nur das Register der Standard-Flurnamen um. Es bringt alle selbstständigen Nameneinheiten des Registers, unabhängig von ihrer Position, in eine alphabetische Reihenfolge. Damit sind die Belege für Dorn-Tal jetzt sowohl unter Dorn wie unter Tal ‚aufgehoben‘ und tauchen in der Menge aller mit Dorn und aller mit Tal gebildeten hessischen Flurnamen auf.

Geben Sie einen Namenteil – z.B. Dorn – (in seiner spachlichen Grundform), d.h. ein Lemma ein. Sie erhalten eine Liste mit allen unter dem Lemma Dorn erfassten Flurnamen, sortiert nach Belegorten.

Damit können Sie weiterhin – wie bei der → Einfachen Suche Vorkommen, Häufigkeit, Strukturverteilung und Verbreitung eines Namenelements feststellen und im Kartenbild darstellen.

Das Register der Namenteile und Lemmata dient also in erster Linie der Untersuchung der Namen, die sowohl als selbstständige bestehen wie in vielfältigen Kombinationen zur Bildung komplexerer Flurnamen herangezogen werden.

Da zahlreiche Namenteile sehr häufig belegt sind, können Sie oberhalb der Belegansicht (zwischen den Navigationsschaltflächen) in dem mit Gehe zu Treffer bezeichneten Eingabefeld eine beliebige Zahl eingeben. Drücken Sie anschließend die ENTER-Taste bzw. klicken Sie auf den Pfeil rechts neben dem Eingabefeld. Die Brotkrumen-Navigation (der grau unterlegte Balken im oberen Seitenbereich) informiert nicht nur über das gewählte Register (z.B. Namenteile und Lemmata), den aktuellen Registerausschnitt (z.B. Dorla – Dornes) sowie den Registereintrag (z.B. Dorn), sondern auch und über die jeweilige Position innerhalb der Belegmenge (z.B. [15/1521]).

Beachten Sie: Auch hier wurde auf eine zu starke Vereinheitlichung wie bei der Bearbeitung der Lemmatisierung in SHFB und SHFB verzichtet, um nicht zu viel Ungeprüftes zusammenzuwerfen. Deshalb bleiben hier die sprachlichen Varianten wie im Flurnamen-Register erhalten. Das erleichtert die Prüfung der ausgewählten Belege.

Um erfolgreich zu sein, müssen Sie auch hier die oben genannten Suchroutinen anwenden.

Register der Orte

Über das dritte Register haben Sie Zugriff auf alle Einzelbelege zu einer Ortsgemarkung.

Klicken Sie den Namen eines Ortes an, erhalten Sie die alphabetisch geordnete Folge aller gesammelten Flurnamen der Ortsgemarkung, jeden auf einer gesonderten Belegseite.

Wünschen Sie die übersichtliche alphabetisch sortierte Ansicht auf einer Seite, klicken Sie auf einer beliebigen Belegseite den Link unter Belegort an.

Wünschen Sie, einen bestimmten Namen (z.B. Dorntal) genauer zu verfolgen, blättern vor Sie bis zur Belegseite Dorntal und gehen dann vor wie bei der → Einfachen Suche weiter wie oben.


C. Erweiterte Suche

Die dritte Suchmöglichkeit ist die Erweiterte Suche, die sehr vielfältige Optionen bietet.

Geben Sie das von Ihnen gesuchte Element in die Eingabefelder Standard-Flurname oder Namenteile und Lemmata ein. Sie erhalten eine Ergebnismenge mit Belegen, in denen das Namenelement vorkommt und können im zweiten Fall auch Teilmengen nach der Position des Namenteils im Namen erzeugen.

Möchten Sie, dass Ihr Suchbegriff trunkiert wird – die Einträge in der Datenbank müssen dann lediglich am Anfang mit ihm übereinstimmen –, so achten Sie darauf, dass die betreffende Option im unteren Teil des Suchformulars (Suchbegriff(e) trunkieren) aktiviert ist. In der Standard-Einstellung ist dies der Fall, d.h. Suchbegriffe werden automatisch trunkiert. Die Eingabe von Brühl erfasst dann alle Brühl, Brühls, Brühle, Brühlchen, Brühlsbach usw. Einträge.

Sie können beliebige Felder miteinander kombinieren. Interessieren Sie sich beispielsweise für die ältesten Belege im Wetteraukreis, so wählen Sie im Auswahlfeld Landkreis den Eintrag Wetteraukreis und geben im Eingabefeld Belegzeit das gewünschte Intervall, z.B. 750-1250 ein. Sie können auch angeben, dass die Ergebnismenge nach der Belegzeit sortiert werden sollen (Sortierung), dann werden die ältesten Belege zuerst aufgeführt. Leider sind historische Flurnamenbelege im Wesentlichen auf die süd- und mittelhessischen Landesteile beschränkt, in den übrigen Gebieten wurden lediglich rezente Belege erfasst (→ Beschreibung).

Die Erweiterte Suche bietet zudem die Möglichkeit, sich Suchergebnisse im Kartenbild anzeigen zu lassen. Folgen Sie einfach, nachdem Sie Ihre Suche gestartet haben, dem Link Suchergebnis im Kartenbild, der oberhalb der Ergebnismenge angezeigt wird. Bei sehr großen Treffermengen (10.000 und mehr) steht diese Option nicht zur Verfügung.


Kurzanleitung

Suche nach:

Flurname bzw. Namenteil
Einfache Suche → Ergebnismenge (ggf. einschränken) → Belegansicht
Ortssammlung
Registersuche: Orte → Ergebnismenge → Belegansicht → Link bei Belegort
Namenvorkommen
Registersuche: Standard-Flurnamen → Ergebnismenge → Belegansicht → Link bei Standard-Flurname
alternativ: Einfache Suche → Ergebnismenge → Belegansicht → Link bei Standard-Flurname
Namenkarte
wie ↑ Namenvorkommen → Menüpunkt Verbreitung
Lemmavorkommen
wie ↑ Namenvorkommen → Menüpunkt Namenteile
Lemmakarte
wie ↑ Lemmavorkommen → Link bei Simplex, Bestimmungsteil, Grundteil oder sekundäre Ableitung → Link Suchergebnis im Kartenbild oberhalb der Ergebnismenge

Viel Freude und Erfolg bei der Nutzung des Moduls Hessische Flurnamen!