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Schäfer, Carl Wilhelm Ernst [ID = 4042]

* 18.1.1844 Kassel, † 5.5.1908 Carlsfeld
Prof. – Architekt, Universitätsbaumeister, Denkmalpfleger, Hochschullehrer
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1858-1860 Ingenieurstudium
  • bis 1862 Architekturstudium bei Georg Gottlob Ungewitter an der Höheren Gewerbeschule Kassel
  • 1864-1866 Dombauamt Paderborn
  • 1867 München
  • 1868-1870 Lehrer an der Höheren Gewerbeschule in Kassel
  • 1871-1877 Universitätsbaumeister in Marburg, zugleich Stadtbaumeister
  • 1877-1885 Hilfsbaumeister im Ministerium für Öffentliche Arbeiten in Berlin
  • ab 1878 Lehrer an der Bauakademie (späterTechnische Hochschule Charlottenburg)
  • ab 1894 Technische Hochschule Karlsruhe

Netzwerk:

  • Ungewitter, Georg Gottlob <Lehrer>, 1820–1864, Architekt, Baumeister
  • Muthesius, Eckart <Schüler>, GND, * Berlin 17. 5.1904 † Berlin 9.8.1989, Architekt
  • Ostendorf, Friedrich <Schüler>, GND, * Lippstadt 17.10.1871, † gefallen bei Arras 17.3.1915, Architekt
  • Meißner, Paul <Schüler>

Werke:

Lebensorte:

  • Kassel; Paderborn; München; Marburg; Berlin; Karlsruhe
Familie

Vater:

Schäfer, Johannes, Schneidermeister, Mützenmacher

Partner:

  • Beusch, Clara, † 1905, Heirat 1870

Verwandte:

  • Schäfer, Hermann <Sohn>, GND, 1871–1914, Architekt
Nachweise

Quellen:

Literatur:

Bildquelle:

Kassellexikon 2, S. 185

Leben

Geboren in Kassel als Sohn eines Schneidermeisters, soll Carl Wilhelm Ernst Schäfer schon in jungen Jahren aufgrund seines Talents Zeichenunterricht erhalten haben. Ab 1858 besuchte er die Höhere Gewerbeschule, wo ihn 1860 bis 1862 Georg Gottlob Ungewitter zum Architekten ausbildete und seinen Stil wesentlich prägte. Zwischen 1864 und 1866 war er am Dombauamt Paderborn tätig. 1867 ging er nach München. 1868 bis 1870 lehrte er als Nachfolger Ungewitters an der Höheren Gewerbeschule in Kassel. 1871 bis 1877 amtierte er als Universitätsbaumeister in Marburg. In den Jahren 1877 bis 1885 arbeitete er als Hilfsbaumeister im Ministerium für Öffentliche Arbeiten in Berlin und lehrte seit 1878 an der Bauakadamie, der späteren Technischen Hochschule Charlottenburg, wo er 1884 zum Professor ernannt wurde. 1894 wechselte er an die Technische Hochschule nach Karlsruhe, wo er bis 1907 blieb. Schäfer war ein profunder Kenner der mittelalterlichen Baukunst und entwickelte sich zu einem wichtigen Vertreter der neogotischen Baukunst in Deutschland. Als Lehrer an den Universitäten Berlin und Karlsruhe prägte er zudem eine Vielzahl von Schülern (Muthesius, Poelzig u. a.). Neben zahlreichen Bauten in Marburg stammt von ihm auch der Neubau der Universitätsbibliothek in Freiburg. Bekannt machten ihn auch die Instandsetzungsarbeiten am Heidelberger Schloß.

Ulrike Hanschke

(Text übernommen aus Bestandskatalog der Architekturzeichnungen des 17.–20. Jahrhunderts in der Graphischen Sammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel; URL: http://architekturzeichnungen.museum-kassel.de/0/33828)

Zitierweise
„Schäfer, Carl Wilhelm Ernst“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/11860614X> (Stand: 28.11.2023)