Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Flur

Bernhard · Bickenbacher · Brücke · Dritte · Ebene · Eichel · Erhan · Faut · Fletz · Hinter · Hoch · Kirche · Klein · Krähe · Lützel · Michel · Mittel · Mühle · Schalk · Semme · Zwei
Deutung
Zu ahd. fluor ‚Saat, Saatfeld‘, mhd. vluor st. M. ‚Boden‘. Das Wort steht einerseits für die ganze Gemarkung eines Dorfes oder zumindest für ihre gesamte agrarische Anbaufläche. Häufig bezieht es sich dann aber andererseits auch nur als allgemeiner Begriff auf das einzelne Großfeld der Dorfgemarkung und ist dann mit Feld weitgehend deckungsgleich. Das Diminutiv Flürchen kommt nur im vorderen Odenwald mehrfach vor und bezeichnete wohl ein aus der Felder- bzw. Hubenwirtschaft herausgenommenes Ackerfeld. Die Grenzen der Felder in der Felderwirtschaft waren die Flurscheiden, oft als Hecken oder Zäune (Flurzäune) hergerichtet. Flurgräben sind im Gegensatz zu den Dorfgräben Bewässerungsgräben außerhalb des Dorfes.
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 3, 1008, Lexer 3, 421; Kluge/Seebold 276; DWB 3, 1851 f.; SHessWb 2, 827 f., PfälzWb 2, 1481, SchwäbWb 2, 1594; Bach 2, § 369, HessFlNAtl K. 6; Ramge (1979), S. 114, Zernecke (1991), S. 165 f., Vielsmeier (1995), S. 148. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Flur; DWB: → flur; PfälzWb: → flur; Wörterbuchnetz: → Flur
Referenz
Vgl. Flerstatt.